Peru ist eines der vielfältigsten Länder der Erde. 80 Mikroklimazonen sind in dem Andenstaat vertreten. Von den schneebedeckten Bergen im Süden bis zur trockenen Wüstenregion an der Pazifikküste und zum Regenwald im Amazonas Tiefland. Doch nicht nur die Natur mit ihrer Flora und Fauna ist unglaublich facettenreich, sondern auch die Bevölkerung.
Von den insgesamt 34 Mill. Einwohnern gelten circa sechs Mil. als Indigene, also einheimische Peruaner. Diese unterteilen sich in 55 verschiedene indigene Völker, von denen vier in den Anden wohnen und 51 aus dem Amazonasgebiet stammen. Jedes Volk hat seine ganz eigene Geschichte, Kultur, Kunst und Lebenslogik. Als indigen gelten in Peru diejenigen, die nicht die Amtssprache Spanisch als Muttersprache haben – leider fallen hier alle Menschen aus der Statistik, die aus verschiedenen Gründen, wie Diskriminierung oder Migration, ihre indigene Muttersprache nicht mehr sprechen. Wie viele indigene Menschen es also tatsächlich in Peru gibt, ist bis heute unklar.
Die meistgesprochene indigene Sprache in Peru ist Quechua. Rund 14 % der Bevölkerung spricht die Sprache, allerdings sind die Dialekte von Region zu Region sehr unterschiedlich, was die Verständigung untereinander erschwert. Das Volk der Quechua stammt direkt von den Inkas ab. In der Region Apurimac sind rund 70 % der Bevölkerung Quechuas. Das ist die höchste Dichte an indigener Bevölkerung in ganz Peru. Obwohl die Indigenen einen so wichtigen Teil Perus darstellen, sind sie immer noch von starker Diskriminierung betroffen – und zwar in fast allen Bereichen. Die indigene Bevölkerung wird bis heute als weniger wert angesehen. Durch die geringen Bildungsmöglichkeiten haben Indigene kaum Chancen, beispielsweise einen sicheren und gut bezahlten Job im Staat oder in der Wirtschaft zu bekommen. Darüber hinaus ist die Ungleichheit zwischen Mann und Frau, die auch im Rest des Landes erschreckend hoch ist, auch bei den indigenen Völkern ein großes Problem.