Auch dieses Jahr machten wir wieder den Wüstenbach mit 13 Kindern unsicher. Das Wetter hat sich besonnen, und nach vielen Regentagen hatten wir herrlichen Sonnenschein. Die Wanderung zum Wüstenbach entlang der Murr und über die Felder war schon die erste Herausforderung für manch ein Kind. Aber die Zeit verflog schnell und schon waren wir am Bach. Das Wasser war noch etwas frisch, die imaginäre Heizung aufdrehen half leider so schnell nichts. Trotzdem gab es einige mutige Kinder, die sich ganz hineinstürzten. Andere blieben lieber am Rand oder auf der kleinen Insel und fingen mit Keschern und Eimern interessante Tierchen: Taumelkäfer, Wasserskorpion, Wasserläufer, Rückenschwimmer, Eintagsfliegen-Larven und einige wenige Jungfische.
Nach eingehender Betrachtung wurden sie natürlich alle wieder ins Wasser gelassen. Auch außerhalb des Baches konnten wir einiges an heimischer Flora und Fauna entdecken. Bei einer „Lauschrunde“ hörten wir z. B. den Buntspecht, eine Amsel und einen Mäusebussard. Wir entdeckten auch einen Rotmilan. Gut, dass der Biologe Herr Lösung alle diese Vögel kannte!
Besondere Aufmerksamkeit weckte die große Klette, deren kugeligen Fruchtstände sich einige Kinder als „Freund“ an die Kleidung (nicht in die Haare!) kletteten. Die Biologin Fr. Severin erklärte uns genau, wie die Pflanze damit ihre Verbreitung vorantreibt. Die Wurzeln der Klette kann man sogar essen, und nach der Blüte stirbt die Pflanze ab. Gemeinsam stärkten wir uns mit dem mitgebrachten Vesper, das auch die Wespen gerne probieren wollten. Wir lernten, dass man die Wespen nicht reizen, sondern sich ruhig verhalten sollte und warten muss, bis sie weiterfliegen. Mithilfe einer App konnten die Kinder noch viele andere Tiere und Pflanzen herausfinden. Bewundert wurden besonders die sehr große Rossameise, die Wespenspinne und die schillernde Blauflügelprachtlibelle. Und die Kinder lernten auch, dass es nicht bloß eine Heuschrecke gibt, sondern viele verschiedene Arten, wir fanden z. B. gleich vier Arten: den grünen gemeinen Grashüpfer, die braune Strauchschrecke mit den langen Fühlern, die braune Laubheuschrecke und die grünbraune Feldheuschrecke mit den kurzen Fühlern.
Sehr interessant waren auch die verschiedenen Falter, die wir zur näheren Betrachtung und Bestimmung vorsichtig einfingen: Baumweißling, Zitronenfalter, großes Ochsenauge, Taubenschwänzchen, Kaisermantel und sogar einen Schmetterling, der „spanische Flagge“ heißt. Interessant war zu hören, was Schmetterlinge eigentlich brauchen und wie sie sich ernähren. Vor dem Heimweg haben einige noch die „Brennnessel-Mutprobe“ gemacht. Wie muss man sie anfassen, damit sie nicht brennt? Und was muss man tun, damit man sie essen kann, ohne sich zu brennen?
Mit viel neuem Wissen und tollen Eindrücken aus der Natur traten wir den Rückweg an und kamen dann nach der S-Bahn-Fahrt teilweise ganz erschöpft in Erdmannhausen an.
Bericht erstellt von Monika Lesny-Ruoff
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