Ein umfassendes und eindrückliches Programm absolvierte die Klasse 7a der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim bei ihrer fünftägigen Klassenfahrt nach Stuttgart.
Ausgestattet mit Kaiserwetter, wobei auch etwas weniger Hitze gutgetan hätte, ging es bereits am ersten Tag von Bad Cannstatt aus durch den Schlossgarten bis vor den Landtag am Neuen Schloss im Zentrum der Landeshauptstadt. Hier wartete bereits Landtagsvizepräsident Daniel Born (SPD), der gleichzeitig auch der Abgeordnete für den Landtagswahlkreis Schwetzingen-Hockenheim ist, auf die Gruppe und beantwortete in jenem Ausschusssaal, in dem auch über Schulen und Bildung debattiert wird, die vielen Fragen der Schüler und blieb dabei authentisch, souverän und gleichzeitig locker. „Wieso kann die Politik nicht einfach den Dönerpreis senken?“ oder „Wie kann man Krieg verhindern“ waren mitunter auch richtig in die Tiefe gehende Fragen.
Abends bei der Abendwanderung zum Teehaus im Weißenburgpark hatte die Klasse bei untergehender Sonne einen traumhaften Blick auf die Stadt, die sie in der Woche weiter erkunden würden.
Und so war auch das charakteristischste vor allem das regelmäßige Fahren und Umsteigen mit U- und S-Bahn. Sowohl ins beeindruckende Mercedes-Benz-Museum, als auch ins Alte Schloss, wo eine Reise ins Mittelalter und in die Renaissance via VR-Brillen (VR = Virtual Reality) wartete – passend zum Thema im Fach Geschichte. Nur beim obligatorischen Abendspaziergang entlang des Neckars in Bad Cannstatt, fußläufig von der Jugendherberge, konnte man auf die Bahnen und das hetzige Treiben verzichten. Und auch hier erlebten die Kids die urban culture junger Erwachsener: Skating, legales Graffiti, Straßen-Hip-Hop.
Zum körperlichen Auspowern diente die Kletterhalle des DAV (Deutschen Alpenvereins) in der Waldau, in der viele die 14 Meter hohe senkrechte Wand bezwangen und auch beim Bouldern Körperkontrolle, Griffkraft und Ausdauer bewiesen. Anschließend ging es auf 150 Meter Höhe, nämlich auf die Aussichtsplattform des nahen insgesamt 216 Meter hohen Fernsehturms, welcher der älteste Fernsehturm weltweit und mit seinen Konstruktionsprinzipien auch Vorbild aller Fernsehtürme ist. In der Wilhelma dann entstand im modernen Menschenaffenhaus dann die Frage, wer hier eigentlich wen betrachtet, die Schüler die Affen oder die Affen die Schüler?
Etwas Abkühlung verschaffte die Klimaanlage des Stadtmedienzentrums, wo die Klasse bei einem Workshop das digitale Abbild von Stuttgart im Mindcraft-Stil mit jugendgerechten Ideen attraktiver umgestalten durfte – leider eben nur am Computer. Der Höhepunkt war dann das eindrucksgewaltige Musical Tarzan, in dem von der Decke abwärts und an Seilen über die Köpfe der Zuschauer hinweg Tarzan und seine Gorillas durch den Saal zur Bühne hin und von ihr weg schwangen und zu fliegen schienen – Staunen und Gänsehaut pur.
Und auch, wenn die Rückfahrt mit der Bahn das eine oder andere Problem mit sich brachte – aber Herausforderungen mit der Bahn gehören bei einem Stuttgartbesuch dann doch irgendwie dazu – waren sich alle einig: geile und intensive Klassenfahrt!