„Das muss ich unbedingt für meine Bewohnerinnen und Bewohner im Haus am Seeweg haben!“ – So reagierte Hausdirektor Steve Kühny, als ihn seine Frau auf einen Fernsehbericht über das österreichische Unternehmen VitaBlick aufmerksam machte. Dieses bietet Seniorinnen und Senioren eine außergewöhnliche Möglichkeit, mit Hilfe von Virtual-Reality-Technologie in ferne Länder und vertraute Erinnerungsorte zu reisen – ohne das Pflegeheim verlassen zu müssen.
Mit speziellen 3D-Brillen können die Bewohnerinnen und Bewohner auf virtuelle Entdeckungsreise gehen. Sie tauchen ein in beeindruckende Welten, besuchen Orte, die sie vielleicht schon einmal gesehen haben – oder solche, von denen sie immer nur geträumt haben. Ob Safari in Afrika, ein Spaziergang über den Markusplatz in Venedig, ein Blick auf die Pyramiden von Ägypten oder ein Ausflug nach Sylt – die Auswahl umfasst über 100 virtuelle Reiseziele weltweit. Und wem das alles zu weit ist, der kann auch ganz gemütlich eine Reise nach Heidelberg unternehmen.
„Diese Brillen ermöglichen es uns, mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern nicht nur über Erinnerungen zu sprechen – wir lassen sie diese Erinnerungen neu erleben“, sagt Hausdirektor Kühny. Besonders bemerkenswert: Auch bettlägerige oder demenziell veränderte Menschen profitieren von dieser Technik. Die virtuellen Reisen fördern nicht nur die geistige Aktivität, sondern wirken sich nachweislich positiv auf das emotionale Wohlbefinden aus.
In einer ersten Testphase haben bereits mehrere Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch deren Angehörige die Brillen ausprobiert – und waren durchweg begeistert. „Einmal auf dem Markusplatz stehen, dann wieder abtauchen an ein Korallenriff im Roten Meer zwischen bunten Fischen – das ist wirklich unglaublich“, sagte eine Bewohnerin nach ihrer Reise. Die Nutzung ist unkompliziert, die Brillen werden erstaunlich gut vertragen, und vor allem: Die Gesichter strahlen vor Freude, wenn die kleine Reise nach rund 12 bis 15 Minuten endet.
Derzeit testen wir die Virtual-Reality-Brillen für zwei Wochen intensiv im Haus am Seeweg. Sollte die Resonanz weiterhin so positiv bleiben, ist sich Steve Kühny sicher: „Dann werde ich alles daransetzen, eine dauerhafte Anschaffung zu ermöglichen. Denn wer es schafft, Menschen auf diese Weise noch einmal reisen zu lassen – sogar, wenn sie das Bett nicht mehr verlassen können – der darf auch auf Unterstützung hoffen. Dafür muss irgendwo noch etwas Geld übrig sein.“