Eigentlich fällt er in Siedlungsbereichen überall auf, aber seine Biologie und Ökologie ist zumeist unbekannt. Die Rede ist von einem kleinen Vögelchen, dem Hausrotschwanz, im Volksmund auch „Rotschwänzchen“ genannt.
Der knapp sperlingsgroße Vogel steht aufrecht und hat einen markantes „Beinknicksen“ und ein auffallendes Schwanzzittern. Er wirkt in seinen Bewegungen hektisch und rastlos; und schön ist auch, dass er im direkten menschlichen Umfeld lebt und somit durchaus gut beobachtet werden kann.
Männchen und Weibchen sind in der Regel gut zu unterscheiden. Das Männchen ist grauschwarz befiedert, mit einem mehr oder weniger auffallenden weißen Flügelfeld. Das Weibchen ist graubraun, weniger kontrastreich und ihm fehlt das helle Flügelfeld. Bürzel und Schwanzinnenfedern sind bei beiden Geschlechtern rötlich gefärbt.
Ab Ende März kann man die Männchen, nach ihrer Rückkehr aus den Winterquartieren im Mittelmeerraum, vom exponierten Hausdach singend beobachten. Der laute Gesang wird oft früh in der Morgendämmerung vorgetragen und besteht aus pfeifenden und krächzenden Strophenteilen. Ihr Nest bauen Hausrotschwänze bei uns in der Regel an Gebäuden, gerne auf Balken, in Mauerlöchern und seltener in Nistkästen. Die erste Brut mit 4–6 Eiern ist so Mitte Juni mit dem Ausfliegen der Jungvögel beendet. In der Regel folgt eine zweite Brut, oft im gleichen Nest. Der Abzug unserer Brutpopulation erfolgt Ende September bis Mitte Oktober. Einzelbeobachtungen gibt es, vor allem in städtischen Bereichen, mittlerweile den ganzen Winter über.
Hausrotschwänze sind Insektenfresser und suchen ihre Nahrung am Boden; selten bei schnäpperartigen Flügen in der Luft. Daher ist er oft in Gärten, auf gemähten Wiesen, gerne mit Sitzpfosten, anzutreffen.
Man sollte in den nächsten Wochen auf den Hausrotschwanz achten, am Haus, auf der Terrasse, im Garten und bei mancher Gartenarbeit kommt er, Rotkehlchen ähnlich, oft ganz nah, um Insekten zu erhaschen.