NUSSBAUM+
Kultur

Vogelführung am Kapellenberg

Am vergangenen Samstag lud der Kapellenbergverein seine Mitglieder zu einer informativen und spannenden Vogelführung ein. Unter der Leitung...
Foto: Dr. Kuno Schlichtenmaier

Am vergangenen Samstag lud der Kapellenbergverein seine Mitglieder zu einer informativen und spannenden Vogelführung ein. Unter der Leitung von Hans Weinmann, einem ausgewiesenen Vogelkenner, begaben sich etwa 20 Teilnehmer auf einen lehrreichen Streifzug durch die Vogelwelt am Kapellenberg.

Die Führung begann mit einer Einführung in die verschiedenen Vogelarten, die in der Region heimisch sind. Hans Weinmann präsentierte nicht nur die geläufigen Arten wie Amseln, Kohl- und Blaumeisen, Buch- und Grünfinken, sondern auch das Rotkelchen, den Stieglitz und die Goldammer. Dabei erklärte er nicht nur die charakteristischen Merkmale dieser Vögel, sondern auch deren Gesänge, was das Erlebnis für die Teilnehmer besonders anschaulich machte. So verdankt der Zilpzalp seinen Namen seinem eingängigen Gesang „zilp zalp zilp zalp“ Einmal darauf aufmerksam gemacht, begegnet er an den verschiedensten Stellen.

Ein weiterer interessanter Aspekt der Führung war die Erklärung der Zuggewohnheiten der Vögel in die Winterquartiere. Hans Weinmann konnte eindrucksvoll erläutern, welche Routen in die Winterquartiere sie wählen. Besonders spannend waren die Mitteilungswarnungen der Grasmücken, einer Gattung von Singvögeln, die in verschiedenster Form hier in den Gärten und im dichten Gebüsch und in den Wäldern zu finden sind. Die verschiedenen Verständigungen der Möchsgras- und der Plappergrasmücke, sind vielfältig und spielen eine entscheidende Rolle in der Kommunikation zwischen den Vögeln. Diese Arten nutzen unterschiedliche Gesänge, um Reviere abzustecken, Partner anzulocken oder vor Feinden zu warnen. Der Gesang der Plappergrasmücke ist oft melodisch und kann als eine Art von "Dialog" zwischen den Männchen interpretiert werden, während die Möchsgrasmücke häufig kürzere, repetitivere Töne von sich gibt, die auf Alarm oder territorialen Anspruch hinweisen. Die Feldlerchen hingegen sind bekannt für ihre beeindruckenden Höhenflüge, bei denen sie ihren Gesang in der Luft präsentieren, und ihre Sturzflüge zum Boden. Diese Flüge dienen nicht nur der Partnerwerbung, sondern auch der Reviermarkierung. Bezüglich des Mauerseglers, der zur Nahrungssuche bis zum Bodensee fliegt, zeigt dies die Anpassungsfähigkeit der Art, die bei Nahrungsmangel nicht zögert, längere Strecken zurückzulegen. Die Begeisterung der Teilnehmer beim Hören der Nachtigallen zeigt die Faszination für die Vielfalt der Vogelgesänge und deren Bedeutung in der Natur. Nachtigallen sind bekannt für ihre außergewöhnliche Gesangskompetenz, die oft als eine der schönsten in der Vogelwelt gilt. Diese Erlebnisse am Biodiversitätspfad verdeutlichen die reiche Klanglandschaft unter den Vögeln. Die rege Teilnahme und das große Interesse der Mitglieder zeigten, wie wichtig solche Veranstaltungen für den Austausch und das Lernen über die heimische Natur sind.

Dass beim gemeinsamen Gang auch andere den Kapellenberg betreffende Themen angesprochen werden konnten, wie z. B. etwa aktuell zu den Trassen von SuedWestLink, bzw. zum nun möglichen Ausbau in Hochspannungsleitungen direkt am Kapellenberg, oder zur Windkraftanlage auf dem Baumberg, ist für die Mitglieder eine willkommene Gelegenheit, sich mit dem Vorstand des Vereins zu verständigen.
Insgesamt war die Vogelführung ein voller Erfolg, der sowohl Wissen vermittelte als auch das Gemeinschaftsgefühl unter den Mitgliedern stärkte. Der Kapellenbergverein bedankt sich bei Hans Weinmann für seine fundierten Ausführungen und freut sich auf zukünftige Veranstaltungen.

Foto: Dr. Kuno Schlichtenmaier
Erscheinung
Gemeindenachrichten Grafenau
NUSSBAUM+
Ausgabe 19/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Grafenau
Kategorien
Kultur
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto