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Volles Haus bei den VorLeserinnen

Endlich war es wieder so weit: Am Freitag gingen, organisiert von den SPD-Frauen, die Reilinger VorLeserinnen im Lutherhaus in eine neue Runde. Seit November...
Die VorLeserinnen: v. l. n. r. Rosa Grünstein, Birgit Schuppel, Carolin Geng, Barbara Franco, Gabi Feth-Biedermann, Eveline Bareiß, Barbara Hennl-Goll
Die VorLeserinnen: v. l. n. r. Rosa Grünstein, Birgit Schuppel, Carolin Geng, Barbara Franco, Gabi Feth-Biedermann, Eveline Bareiß, Barbara Hennl-GollFoto: Ida Geng

Endlich war es wieder so weit: Am Freitag gingen, organisiert von den SPD-Frauen, die Reilinger VorLeserinnen im Lutherhaus in eine neue Runde. Seit November 2010 finden meist im Mai und im November Buchvorstellungsabende statt, nur die Corona-Jahre waren ausgenommen. Moderatorin Birgit Schuppel begrüßte die überaus zahlreich erschienenen Gäste (darunter auch einige Männer) und freute sich über das „volle Haus“. Sie wies auch darauf hin, dass die Veranstaltung genau auf den alljährlich stattfindenden bundesweiten Vorlesetag fiel. Immer am 3. Freitag im November soll mit diesem Tag ein öffentliches Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens gesetzt werden. Erfreulich war auch, dass gleich drei(!) „neue“ BuchvorLeserinnen an diesem Abend „ihr“ Buch vorstellen wollten.

Eveline Bareiß machte den Anfang mit ihrem Buch: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ von Sasa Stanisic. Augenzwinkernd wies sie auf den „wohl längsten Buchtitel“ hin, den die VorLeserinnen bisher vorstellten. Was wäre, wenn man nicht DIESE Entscheidung getroffen hätte, sondern jene andere? Was wäre, hätte man der Erwartung getrotzt? Und dann ist da immer die Furcht, feige gewesen zu sein, zu lange gezögert und etwas verpasst zu haben, ein besseres Ich, ein größeres Glück, die lustigeren Haustiere und Partner. Am besten wäre ja, man könnte ein Leben probeweise erfahren, bevor man es wirklich lebt. Wie schön wäre es, wenn es einen „Proberaum“ für das Leben gäbe? Du gehst da rein und probierst 10 Minuten in der Zukunft aus. Wie bei Deichmann, nur nicht mit Schuhen, sondern mit dem Schicksal? Sasa Stanicic führt uns an Orte, an denen das auf einmal möglich ist: Den schwierigeren Weg zu gehen, eine unübliche Wahl zu treffen oder die eine gute Lüge auszusprechen.

Barbara Franco stellte zum ersten Mal ein Buch vor. Sie hatte das Buch „Die Kuh, die weinte“ von Ajahn Brahm mitgebracht. Ein Buch in der Tradition orientalischer Erzählkunst, in der geschickt uralte Weisheiten mit modernen, lebensnahen Themen verknüpft werden. Die Kurzgeschichten sollen zur Stärkung des Einzelnen beitragen und Mut machen. Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen unterhält der Autor seine Leser und eröffnet auf ganz unaufdringliche Weise neue Wege zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Ein Buch voller Geschichten von Liebe, Hoffnung, Glück und der Überwindung von Leiden. Der Autor kratzt an eingefahrenen Überzeugungen und begegnet unseren kleinen Schwächen und Marotten mit entwaffnendem Humor.

Die ehemalige Landtagsabgeordnete der SPD, Rosa Grünstein, stellte das Buch „Hast du uns endlich gefunden“ von Edgar Selge vor. Edgar Selge, der bekannte Schauspieler, gibt sein literarisches Debüt mit der Beschreibung einer Kindheit um 1960. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen. Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie. Dieser Junge, den der Autor als fernen Bruder seiner selbst betrachtet, erzählt uns sein Leben und entdeckt dabei den eigenen Blick auf die Welt.

Nach diesen ersten drei Büchern kündigte Birgit Schuppel die PAUSE an und lud zu leckeren Snacks und kühlen Getränken ein, bei denen sich im Foyer über das Gehörte nochmals gut diskutieren ließ.

Nach der Pause eröffnete Buchhändlerin Barbara Hennl-Goll den zweiten Teil der Vorstellungen. Sie stellte das Buch der Bestseller-Autorin Marie Benedict vor: Die Mitford-Schwestern“. Im Mittelpunkt des Buches stehen die tapferen Bemühungen der Schriftstellerin Nancy Mitford, die Nazis daran zu hindern, Großbritannien einzunehmen. Sie muss entscheiden, was ihr wichtiger ist: Ihre eigene Familie oder das Weltgeschehen? Zwischen den Weltkriegen dominieren die sechs Mitford-Schwestern die politische, literarische und gesellschaftliche Szene Englands – eine schöner, brillanter und exzentrischer als die andere. Als Diana sich von ihrem wohlhabenden Ehemann scheiden lässt, um einen faschistischen Führer zu heiraten und ihre Schwester Unity ihr bis nach München folgt, gerät das Familiengerüst ins Wanken.

Windstärke 17“, die Fortsetzung des Romans „22 Bahnen“ von Caroline Wahl hatte sich Carolin Geng ausgesucht, ebenfalls ein „neues Gesicht“ in der VorLeserinnen-Runde. Zum Inhalt: Ida verabschiedet sich mit wenig Gepäck von der Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht, sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt. Sie will auf keinen Fall zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch. Sie trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen.

Den Schlusspunkt der Vorstellung setzte Gabi Feth-Biedermann mit dem Buch „Sacklzement“ von Katharina Lukas. Im niederbayerischen Hintersbrunn ist etwas faul. Das ist für Gundi Starck nichts Neues. Die Reporterin aus München ist der Enge des Dorfes vor Jahren entflohen, nun ist ihr Vater dort unter merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen. Eine Skulptur, die an eine Gräueltat aus dem Zweiten Weltkrieg erinnern soll, hat ihn zu Tode aufgeregt. Während der Beerdigung macht ein Dorfbewohner im Wald eine grauenvolle Entdeckung. Gundi wittert eine Story und tritt dabei ausgerechnet ihrem Jugendschwarm und Dorfkrösus Django auf die Füße. Was hat er zu verbergen? Um das zu erfahren, muss man das Buch lesen!

Birgit Schuppel verwies darauf, dass alle Bücher vor Ort und bei der „Bücherinsel“ in Neulußheim bei Barbara Hennl-Goll erworben werden können. Sie hoffte, dass alle ZuhörerInnen Anregungen für eventuelle Weihnachtsgeschenke oder für sich selbst mit nach Hause nehmen konnten und übergab an Ida Geng, die im Namen des Ortsvereins rote Rosen an die VorLeserinnen und die Moderatorin verteilte, allen sehr herzlich dankte und ihre Vorfreude auf die nächste Buchvorstellung zum Ausdruck brachte. (iroe)

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Ausgabe 47/2024
von SPD Ortsverein Reilingen
21.11.2024
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