Der Saal der Vereinsgaststätte war beim Karneval der Volksliedersänger bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Musik-Trio ToKuVo (Dr. Torsten Fetzner, Kurt Gärtner, Volker Cestaro) hatte einen karnevalistischen Blumenstrauß aus Volks-Liedern und Evergreens der 50er bis 60er Jahre zusammengestellt. Michael Jaletzky führte durch das Programm und würzte mit amüsanten Lebensweisheiten und Anti-Aging-Büttenreden die heitere Gesamtstimmung. Ein Ratschlag: „Junge Mädscher, alter Wein, des kann’s beste Anti-Aging sein!“
Den Geburtstagskindern des letzten Monats wird immer zu Beginn der Singstunde ein besonderes Lied gewidmet. Und danach begann mit dem Seemanns-Potpourri „Hemsbacher Nächte sind lang“, „Heute an Bord“ und bekannten Schunkelliedern „Es gibt kein Bier auf Hawaii“, „Rot, rot, rot sind die Rosen“ und „Lustig ist das Rentnerleben“, so das heitere Programm des Musik-Trios. Albin Sander eröffnete den Reigen der Büttenvorträge mit Rita Kraft in Hemsbäscher Muddersprooch. „Der hots nötig, so konkret über Treue hier zu redde, wo ich grad im Auto drunne, newem Sitz den rote Slip gefunne, Geb's zu und sag mers uff der Stell, der Slip ist deiner Tippmamsell“? Er kontert: „Mein Täubche du, mein Sauerampfer, du setzt uff den verkehrten Dampfer. In den 4 Jahrn', des is gewiss, wo diese Damen bei mir is, hott die, ich kann's genau Dir sage, noch nie en rote Slip getrage.“
Diethardt Kuttig aus Laudenbach hatte einen Hochgesang über die Männer mitgebracht. Sein Vortrag, „Der schöne Theodor“, endete jedoch versöhnlich. „Doch weil wir als großzügig bekannt, erheben wir die Friedenshand, kein Streit mehr, alles sei vergeben, wer kann denn ohne Frau schon leben“? Einen gekonnten Vortrag aus eigener Feder präsentierte Rita Kraft in waschechtem Hemsbacher Dialekt. Sie sprach über ihre Geburt und die intelligente Familie. „Ohner meiner Brüder war in Heidelberg in die Universität. Der steht dort in Spiritus, weil er zwei Köpp gehat hott. En onner Bruder ist Verwandlungskünstler. Er geht mit nem alte Mondel ins Café, und kummt mit nem neue wieder raus“. Melitta Weis war in ihrer Bütt auf der Reise nach dem Traummann, an den sie sehr hohe Ansprüche stellt und schließt mit der Erkenntnis, dass ihre hohen Erwartungen wahrscheinlich nicht erfüllt werden können. Auch Sandra Ehret ist auch eine Repräsentantin des Hemsbacher Dialektes und lieferte eine amüsante Vorstellung mit heiteren Pointen. Die Frauendominanz bei dieser Bütten-Gala erweiterten Christine Göbel und Christa Hinrich mit ihren Beiträgen. Vier Wochen war Christine auf einer Schönheitsfarm unterwegs. „So ist denn der Tag vor der Abreise kumme, vier Wochen soll ich auf der Schönheitsfarm brumme“.
Die Rolle, die das „Heile-Gänschen“ in der Mainzer Fassenacht spielt, übernahm an diesem Abend Christa Henrich. Sie verbreitete die Erkenntnis: „Mit Geld kann man sich viel Materielles kaufen. Schöne Kleider, aber nicht die Schönheit, solide Häuser, aber nicht den häuslichen Frieden, kluge Bücher, aber nicht den nötigen Verstand, gutes Essen, aber nicht den gesunden Appetit, Medikamente, aber nicht die Gesundheit.“
Mit dem Gassenhauer „Lewwerwoschd“ heizte das Musiktrio ToKuVo die Stimmung weiter an. Und „Adelheid, schenk mir einen Gartenzwerg“ – sangen alle gemeinsam. Hemsbach wäre voll von Gartenzwergen, wenn dieser Wunsch erfüllt werden würde. „Muss i denn, muss i denn, zum Städele hinaus“ und die „National-Hymne“ der Badenser beendeten einen heiteren, nachdenklichen und gemütlichen Abend. Fortsetzung folgt am Aschermittwoch, den 5. März, wieder ab 18 Uhr im Hasentreff nach dem Motto: „Bleib zu Hause nicht allein, kehr mit Freunden im Hasentreff ein“. (hoja/red)