NUSSBAUM+
Senioren

Volles Haus beim Vortrag „Demenz – Was Sie wissen sollten“

Der VdK Rauenberg hatte zu einem Vortrag zum Thema „Demenz“ eingeladen. Das Alte Kino in Rauenberg war voll besetzt und es mussten noch Stühle dazugestellt...
Verschiedene Schaubilder, die die Risikofaktoren und Warnsignale für Demenz darstellen.
Risikofaktoren und Warnsignale für DemenzFoto: Alzheimer Gesellschaft e. V.

Der VdK Rauenberg hatte zu einem Vortrag zum Thema „Demenz“ eingeladen. Das Alte Kino in Rauenberg war voll besetzt und es mussten noch Stühle dazugestellt werden, so groß war das Interesse an diesem Vortrag. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des VdK Rauenberg stellte sich die zertifizierte Demenzexpertin Karin Kircher aus Wiesloch vor und stieg auch gleich in den Vortrag „Demenz – Was Sie wissen sollten“ ein.

Was ist Demenz und welche Arten gibt es, was ist die Alzheimer Demenz, was können erste Warnsignale sein? Mit diesem Themenblock begann der interessante Vortrag. Auf einer Videoleinwand konnte der Vortrag verfolgt werden, der mit Schaubildern und Diagrammen für alle verständlich präsentiert und durch Kurzfilme der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V./ Selbsthilfe Demenz ergänzt wurde.

Die Ausführungen zum Thema „Welche Risikofaktoren beeinflussen die Entwicklung der Demenzerkrankung“ und die Informationen zur möglichen „Demenzprävention“ wurden vom Publikum besonders aufmerksam verfolgt, waren doch überwiegend Senioren anwesend, die in ihrem Umfeld teilweise schon mit dieser Erkrankung konfrontiert wurden. Es war gut zu erfahren, was vorbeugend getan werden kann, denn es gibt beeinflussbare Risikofaktoren. Zum Beispiel sollten Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen oder Fettwechselstörungen gut überwacht und ggf. gezielt behandelt werden. Kurz gesagt, kann ein gesunder Lebenswandel wie zum Beispiel gute Ernährung, ausreichend Bewegung, mäßiger Alkoholkonsum, wenig Stress und gute soziale Kontakte nicht nur die allgemeine Gesundheit stärken, sondern auch Demenz vorbeugen.

Frau Kircher erläuterte im nächsten Themenblock, was zu tun ist, wenn bereits mehrere Warnsignale vorliegen, wie beispielsweise zunehmende Vergesslichkeit, Wortfindungsstörungen, Stimmungsschwankungen, örtliche und zeitliche Orientierungsstörungen, Rückzug aus dem sozialen Umfeld oder Probleme bei der Alltagsbewältigung. Der erste Weg sollte zum Hausarzt gehen. Diese Symptome können nicht nur Warnsignale für Demenz sein, die Ursache dafür können auch andere Erkrankungen wie zum Beispiel Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Gefäßverengungen sein. Es ist deshalb eine gründliche Anamnese durch intensive Arztgespräche mit Patienten und Angehörigen, eine gründliche körperliche Untersuchung und Blutanalysen und eventuell bildgebende Verfahren, ggf. unter Hinzuziehung eines Neurologen oder Psychiaters, erforderlich, um die richtige Diagnose zu stellen.

Erst nach der Diagnose kann gezielt behandelt werden. Demenz kann nicht geheilt oder gestoppt werden, das wurde im Vortrag klar übermittelt. Aber sie kann verlangsamt werden. Mit einer guten medikamentösen Behandlung zum Beispiel gegen Unruhe und gezielten Therapien, wie Ergo-, Physio-, Musik- oder Verhaltenstherapie, Realitätsorientierung und Milieutherapie, kann noch viel Lebensqualität für Patienten und Angehörige erhalten werden. Die einzelnen Therapieformen wurden von Frau Kircher sehr lebendig und praxisnah erklärt, und auch wie wir alle, nicht nur die Angehörigen, mit an Alzheimer Demenz erkrankten Menschen umgehen können und sollten, nämlich mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis. Akzeptieren wir den durch die Krankheit veränderten Menschen, so wie er jetzt ist, er kann sich nicht mehr ändern. Frau Kircher forderte alle auf, so es ihnen möglich ist, Angehörige von Demenzerkrankten zu unterstützen und zu entlasten. Sie sind die wichtigsten Pflegekräfte des Erkrankten. Demenzkranke müssen nicht eingesperrt werden, nehmt sie mit in eurem Alltag, war der abschließende Appell von Frau Kircher an alle Anwesenden.

Zum Abschluss lauschten wir dem Videovortrag „Vergessenslücken“ von Leah Weigand. Eine sehr treffende Geschichte, die das Thema auf den Punkt brachte. „Vergessenslücken“ von Leah Weigand kann jederzeit im Internet aufgerufen werden. Weitere Informationen über das Thema Demenz erhalten Sie auf der Homepage der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V./ Selbsthilfe Demenz unter www.alzheimer-bw.de. Von dieser Homepage stammen auch die angefügten Schaubilder. Die Genehmigung für die Veröffentlichung wurde eingeholt.

Vielen Dank an Karin Kircher für diesen großartigen Vortrag, es wird nicht der letzte gewesen sein.
Wer weitere Veranstaltungen zum Thema Demenz besuchen möchte, hat die Möglichkeit, bei den Demenzwochen vom 15. bis 21. September in Wiesloch und Umgebung vorbeizuschauen. Nähere Informationen finden Sie im Internet unter Initiative Demenzfreundliches Wiesloch – Bürgerstiftung Wiesloch (https://buergerstiftung-wiesloch.de/herzliche-einladung-woche-der-demenz-vom-15-21-9-2025/).

Hildegard Filsinger, Vorsitzende VdK Rauenberg

Erscheinung
Rauenberger Rundschau
NUSSBAUM+
Ausgabe 38/2025
von Sozialverband VdK
15.09.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Rauenberg
Kategorien
Panorama
Senioren
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto