Der Mythos, dass die Dämmung von Fassaden den Luftaustausch behindert und Schimmel in der Wohnung begünstigt, ist weit verbreitet. Sie geht auf einen Messfehler aus dem Jahr 1858 zurück. Und obwohl die These von den atmenden Wänden bereits 1928 widerlegt wurde, hält sie sich bis heute.
Wände atmen nicht – aber manche Fenster: Baufachleute sind sich einig, dass intakte Wände praktisch keinen Luft- und Feuchtetransport zulassen, zumal das Mauerwerk in der Regel luftdicht verputzt ist. Lässt eine Wand dennoch Luft durch, ist sie baufällig. Die Abgabe von feuchter, verbrauchter Luft nach draußen erfolgt fast ausschließlich über das Lüften oder über undichte Fenster. Letzteres ist besonders in unsanierten Häusern der Fall. Alte Fenster lassen über undichte Fugen unkontrolliert Außenluft nach innen – und im Winter Heizwärme ins Freie. Neue Fenster verhindern diesen Luftaustausch, erfordern aber gezieltes Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Schimmel mag kalte Wände und Feuchtigkeit: Dämmen ist sogar eine sehr effektive Strategie gegen Schimmel: Durch eine fachgerechte, durchgängige Wärmedämmung ohne Wärmebrücken steigt die Temperatur an den Innenseiten der Außenwände. Das verhindert, dass sich Feuchtigkeit aus der Luft dort niederschlägt.
Ganz auf der sicheren Seite ist man, wenn nach der Dämmung und dem Einbau neuer Fenster auch noch regelmäßig gelüftet wird. Nützlich ist ein Hygrometer, das den Luftfeuchtegehalt misst. Liegt der Wert längere Zeit über 60 Prozent, ist Lüften angesagt. Wem dies zu aufwändig ist, der kann sich eine automatische Lüftungsanlage zulegen.
Fragen zur Fassadendämmung und zum Fenstertausch beantwortet die KEK kostenfrei und neutral im Beratungszentrum in der Hebelstraße 15 in Karlsruhe. Beratungstermine können unter www.kek-karlsruhe.de/terminvereinbarung oder unter 0721 480 88 250 gebucht werden.
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