
Gemeinsam mit der Gemeinde Hirschberg laden wir am Sonntag, den 9. November, um 18 Uhr in die ehemalige Synagoge zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938 ein. Den Schwerpunkt des Gedenkens bildet ein Vortrag von Professor Angela Borgstedt über den Umgang mit der NS-Vergangenheit.
Welchen Stellenwert hatte die Aufarbeitung der NS-Diktatur in der unmittelbaren Nachkriegszeit? Für die Alliierten war die Entnazifizierung, die Feststellung von Täterschaft und Ahndung von Verbrechen ebenso wie die politische Säuberung Grundvoraussetzung für einen demokratischen Neuanfang. Ebenso galt es, die Opfer von Verfolgung zu rehabilitieren und zu entschädigen. Doch wie groß war die Bereitschaft der Deutschen selbst, sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit zu konfrontieren? Und vor allem: Wie nachhaltig gestaltete sich der Umgang mit der NS-Vergangenheit in einer bald vom Systemkonflikt des Kalten Krieges überlagerten Nachkriegsordnung? Wie konnte in der frühen Nachkriegszeit an Verfolgung und Vernichtung all derer erinnert werden, denen das NS-Regime die elementarsten Rechte, zuletzt das Lebensrecht, genommen hatte? Mit diesen Fragen wird sich der Vortrag mit besonderem Fokus auf den deutschen Südwesten befassen.
Professor Angela Borgstedt ist Geschäftsführerin der Forschungsstelle Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten am Historischen Institut der Universität Mannheim. Sie studierte Geschichte, Literaturwissenschaft und Mediävistik in Karlsruhe. Gegenwärtig arbeitet sie an einer Gesamtdarstellung des Widerstands im deutschen Südwesten.
Arjun Mukhopadhyay umrahmt das Gedenken musikalisch am Flügel.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.