Bühne

Von mutigen Rittern, liebenswerten Gespenstern und frechen Drachen

Schülerinnen und Schüler der Kraichgauschule spielen das Musical „Ritter Rost und das Gespenst“ Mühlhausen – rka – Gruselige, aber dennoch...
Bühnenbild vom Musical Ritter Rost in der Kraichgauhalle

Schülerinnen und Schüler der Kraichgauschule spielen das Musical „Ritter Rost und das Gespenst“

Mühlhausen – rka – Gruselige, aber dennoch liebenswerte Schlossgespenster, ein kleiner, mutiger, feuerspeiender Drache, mehr oder weniger mutige Ritter, eine selbstbewusste Königin schwebten am vergangenen Mittwochabend über die Bühne der Kraichgauhalle. Dazu gesellte sich ein Musicalchor, der seine Songs rhythmisch und gesanglich präzise, mit großer Begeisterung präsentierte, begleitet von einem kleinen Orchester, bestehend aus Keyboard, Flöte, Saxophon, Posaune, Trompete, Gitarre und Schlagzeug. In einem harmonischen Zusammenspiel boten alle Mitwirkenden eine professionelle Aufführung.

Es war schon erstaunlich, mit welcher Routine und mit welchem Selbstbewusstsein die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler in ihre Rollen schlüpften, ob als Solisten oder im Chor. Regie führten Annika Hillenbrand und Daniel Wiens. Dabei gefällt dem Publikum vor allem der nicht ganz furchtlose Ritter Rost und seine Tollpatschigkeit, während seine Freundin, die Burgfrau Bö, eher durch Mut, Selbstbewusstsein und Intelligenz zu glänzen weiß. Besondere Freude bereitet auch der Drache Koks, der gerne witzig und auch ein wenig frech agiert. An Regeln hält er sich nicht gerne und folgt lieber seinen eigenen Impulsen. Die ganze Geschichte spielt auf der „Eisernen Burg“ im Fabelwesenwald.

Eines Tages erreicht die Burg eine Nachricht, („Post für Ritter Rost“) er müsse an einem Turnier teilnehmen und dieses auch gewinnen. Nach sechs verlorenen Wettkämpfen sei dies die letzte Chance, das königliche Ritterpatent zu behalten. Im Song „Das muss ein Ritter können“ wird erläutert, welche Aufgaben zu lösen sind. Doch hinter der harten Schale des Ritters verbirgt sich ein ängstliches Herz. Das ist auch seiner Mitbewohnerin auf der Burg schon öfter aufgefallen. Denn Ritter Rost spielt lieber mit seinem Teddy als zu kämpfen, obwohl er allzu gerne mit seiner Stärke und mit seinem Mut prahlt. Dennoch macht sich der Ritter mit seiner Partnerin Bö auf den Weg, vom Chor unterstützt, mit dem „Reiselied“, um dem König mitzuteilen, dass er selbst das Turnier auf seiner Burg ausrichten will. Ganz modern wird die Reise mit dem E-Roller unternommen. Der Drache Koks wittert jetzt seine große Chance: Wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse.

So hält er sich nicht an die ritterlichen Verabredungen und treibt in der Burg sein Unwesen. Soll er zuerst die Treppe mit Schmierseife einseifen, im Bett Purzelbäume schlagen oder doch lieber die Schatzkisten und Kleiderschränke durchstöbern? Im Song „Wisst ihr, was ein Drache macht?“ erzählt er solistisch seine Vorhaben: Feuer speien, telefonieren, Unsinn machen. Schließlich verteilt er zur Freude der Kinder im Publikum Süßigkeiten. Um Mitternacht taucht plötzlich ein Gespenst auf, das ein neues Betätigungsfeld sucht. Nach anfänglichen Kontaktproblemen freunden sich die beiden an. Sie versuchen sich gegenseitig das Feuerspeien und Spuken beizubringen. Damit sind sie bis zum Morgen beschäftigt, wobei sie auch einem „Tanz der Gespenster“, der bis zum Tagesanbruch dauert, mit Interesse zuschauen.

Doch nicht genug: Um die Nacht zu verlängern, wird die Turmuhr auf Mitternacht zurückgedreht. Dabei erklingt der Song „Wenn die Turmuhr zwölfe schlägt“. Kurz danach klopft es am Tor und König Bleifuß erscheint persönlich, begleitet von seinem Hofschreiber Ratzefummel, der in seinem Song „König Bleifuß Superhirn“ die Vorzüge seines Herrn preist. Bald treffen auch andere Ritter ein, um bei dem außergewöhnlichen Spektakel dabei sein zu können.

In diesem ganzen Tumult kehren der Burgherr und das Burgfräulein von der Reise zurück und wundern sich, den König und die ganze Ritterschaft hier zu treffen. Noch am selben Tag soll das geplante Turnier stattfinden, wobei dem Sieger das Gespenst als Preis winken soll. Ob Ritter Rost am Ende sein Ritterpatent behalten darf, welcher tapfere Ritter das Turnier gewinnt und wer sich hinter der Gestalt des Schwarzen Ritters verbirgt, bleibt lange ein Geheimnis. Oder hatten doch der Drache Koks und sein neuer Freund, das Gespenst, ihre Finger im Spiel? Das Turnier endet mit einer dicken Überraschung. Nicht nur für Ritter Rost. Ob er den Mut aufbringt, sich den Aufgaben zu stellen? Der Chor singt ihm Mut zu mit dem Lied „Zu spät, um Gänseblümchen pflücken“.

Die Ritter marschieren in Reih und Glied zum friedlichen Wettkampf auf. Dabei sind verschiedene Aufgaben zu bewältigen: Topfschlagen, Kissen werfen, Torten mit dem Schwert teilen. Für die Entscheidung bleiben zwei Kämpfer übrig, Ritter Rost und der „Schwarze Ritter“. Alle rufen Rost zu „Du schaffst das schon!“ Und er gewinnt. Doch wer verbirgt sich unter der schwarzen Maske? Das Gespenst. Begleitet vom Song „Wie wunderbar“ empfängt Ritter Rost den Siegerpokal. Mit einem Riesenbeifall werden alle Akteure nach einem perfekten, begeisternden Auftritt verabschiedet.

Zuschauer beim Musical Ritter Rost in der Kraichgauhalle
Erscheinung
Gemeinderundschau Mühlhausen
NUSSBAUM+
Ausgabe 27/2025
von Gemeinde Mühlhausen
02.07.2025
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