Nicht nur am Neuen Markt in Leinfelden, sondern laut Filder Zeitung auch in Stetten sind Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren seit einiger Zeit randalierend unterwegs, werfen Mülltonnen um und zündeln, schmeißen Gegenstände auf die S-Bahngleise, streiten auch mal untereinander und hinterlassen Müll in Bücherei und Volkshochschule. Selbst die Tiefgarage am Neuen Markt wird weiterhin gut von ihnen frequentiert, obwohl das AREAL jetzt eröffnet ist. Das weckt bei einigen unangenehme Erinnerungen an die Brände von Mülleimern in Echterdingen, die zum Teil hohe Schäden verursacht haben. Und sie lassen Bilder von den Krawallen mit Jugendlichen in Stuttgart hochkommen, die noch heute unerklärlich und eigentlich undenkbar sind. Immer in der warmen Jahreszeit.
Der Ärger über den „Blödsinn“ oder Dummen-Jungen-Streiche von Anwohnern, Ladenbesitzern und Bürgern wächst inzwischen an. Wehret den Anfängen, lautet wohl die Devise von Polizei, Gemeindlichem Vollzugsdienst und Stadtverwaltung. Es zeichnet sich ein ganzer Katalog an Maßnahmen ab – von der Ansprache der Jugendlichen bis zum Platzverweis, über die eventuelle Einsetzung eines Ordnungs- und Sicherheitsdienstes zum Schutz der Einrichtungen am Neuen Markt, bis hin zur mobilen Jugendarbeit mit Streetworkern und zu aktiver Ansprache durch das Jugendhaus. Unerlässlich ist aus unserer Sicht bei allen (kostenintensiven) Maßnahmen, auch die Eltern in die Pflicht zu nehmen, sobald die Jugendlichen identifiziert sind. Ihre Erziehungsaufgabe ist es, sich darum zu kümmern, was ihre Sprösslinge in ihrer freien Zeit so tun und lassen. Weder Polizei noch Schule oder gar Verwaltung sind dazu in der Lage. Und es ist schlicht auch nicht ihre Aufgabe, Kindern Betragen und Rechtsempfinden beizubringen.