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Vor etwa 1700 Jahren

Siedlung der Alemannen und der Franken im Sulmtal beim Weissenhof und am Hühnerberg im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg Von Klaus Heiland und...
Foto: Wiedmann

Siedlung der Alemannen und der Franken im Sulmtal beim Weissenhof und am Hühnerberg im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg

Von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann

Vorbemerkung

Die Geschichte der Alemannen und Franken

Die Geschichte der Alemannen und Franken ist äußerst interessant und reicht bis in die Zeit des 3. Jahrhunderts n. Chr. des späten Römischen Reiches zurück. Die Alemannen waren ein germanischer Stamm, der im heutigen Südwestdeutschland und der Schweiz ansässig war. Sie waren bekannt für ihre Kriegstüchtigkeit und ihre Expansionstendenzen.

Die Franken hingegen waren ein weiterer germanischer Stamm, der im heutigen Nordwestdeutschland und den Niederlanden lebte. Sie waren besonders berühmt für ihre Eroberungen und die Gründung des Frankenreiches unter König Chlodwig im 5. Jahrhundert n. Chr.

Im Laufe der Geschichte gab es zahlreiche Konflikte und Auseinandersetzungen zwischen den Alemannen und Franken, da beide Stämme um die Vorherrschaft in der Region kämpften. Letztendlich gelang es den Franken, die Alemannen zu besiegen und deren Gebiet in ihr eigenes Reich einzufügen.

Die Geschichte der Alemannen und Franken wird von vielen Faktoren beeinflusst, so die Bildung von politischen Allianzen und von territorialen Ansprüchen. Die Beziehung zwischen den beiden Stämmen war komplex und entwickelte sich im Laufe der Zeit.

Im Bereich des Sulmtals, nördlich des heutigen Weinsberg, hatten die Alemannen eine Siedlung mit Friedhof. Nach dem Sieg der Franken über die Alemannen und nach der Schlacht bei Straßburg im Jahr 506 n. Chr. ging der Besitz der Alemannen in den Besitz der Franken über. Es ist anzunehmen, dass es im Sulmtal im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg eine größere Siedlung gab.

Die Alemannen und die Franken wohnten mit ihren Familien und ihren Tieren in großen Langhäusern aus Holz (Gebäude aus Steinen zu errichten war ihnen fremd); diese Häuser waren teilweise zwischen 20 und 30 Meter lang und bis zu acht Meter breit, sie hatten vorne einen Wohnbereich mit Feuerstelle und im Anschluss daran lang gezogene Stallungen mit einem Gang in der Mitte und Boxen auf beiden Längsseiten. Die Dächer waren gedeckt mit Stroh oder Schindeln, Dachziegel wurden wegen der hohen Kosten und der leichten Holzbauweise des Hauses zu teuer und konstruktiv schwierig. Auf ihren Feldern wurden Gerste (sie war das mit Abstand wichtigste Getreide), Emmer, Weizen, Roggen, Hafer, Hirse und Flachs angebaut. Beim Gemüse waren es vorwiegend Bohnen, Linsen und Erbsen. Schafe, Rinder, Schweine und Ziegen wurden als Tiere gehalten. Hühner legten Eier oder sie wurden gelegentlich verspeist. Doch der Genuss von Fleisch war selten und wohl überwiegend auf Festlichkeiten beschränkt. Das alltägliche Essen war ein vegetarischer Eintopf, gewürzt mit frischen Kräutern. Getrunken wurden Bier und natürlich Met (alkoholisches Getränk aus Honig und Wasser). Den Wein brachten erst die Römer vom Mittelmeerraum nach Mitteleuropa. Auch die Kunst des Gartenbaus schauten sich die Alemannen und Franken von den Römern ab. Hunde wurden gehalten, und zwar vorwiegend in ihrer Funktion als Wach- und Hütehunde, Katzen gab es kaum, sie kamen erst während der Völkerwanderung in die Haushalte der Germanenstämme.

Allgemeines

Vor den Alemannen und den Franken siedelten im Sulmtal im 5. Jahrhundert vor Chr. die Kelten (wir berichteten im Nachrichtenblatt 2016 darüber). Ab 150 nach Chr. verdrängten die Römer die keltischen Stämme und besiedelten unseren Raum bis 260 nach Chr. Aus dieser Zeit sind noch einige Kulturgüter vorhanden (wir berichteten 2017 und 2018 im Nachrichtenblatt).

Karte: die Welt der Kelten in Europa

Beide Schreibweisen, Alemannen und Alamannen, sind richtig, Sie beziehen sich auf eine germanische Stammesgruppe, die vom 3. bis 8. Jahrhundert n. Chr. im südlichen Teil des heutigen Deutschlands, der Schweiz, Österreich und in Teilen Frankreichs lebte. Die Wahl der Schreibweise hängt von der sprachlichen Tradition und Konvention ab. In der deutschen Sprache ist die Schreibweise „Alemannen“ gebräuchlicher, während in der Schweiz vermehrt „Alamannen“ verwendet wird.

Die Geschichte der Alemannen

Die Alemannen traten 213 n. Chr. in den Geschichtskreis der römischen Welt, als sie das Lager von Mainz stürmten (wir berichteten mehrfach darüber).

Karte: die Welt der Römer in Europa, Asien und Afrika

Sie wurden von Kaiser Caracalla abgewehrt. Im Jahr 260 n. Chr. durchbrachen die Alemannen den Grenzwall „Limes“ endgültig und setzten sich im sogenannten „Zehntland“ fest, also etwa im heutigen schwäbischen Raum.

Die Alemannen waren ein germanischer Stamm, der während der Spätantike und des Frühmittelalters in Mitteleuropa lebte. Sie waren ursprünglich im heutigen Südwestdeutschland, der Schweiz und Teilen Frankreichs ansässig. Die Alemannen waren bekannt für ihre Kriegsführung und ihre Fähigkeit, sich gegen die römische Herrschaft zu behaupten. Sie hatten eine eigene Sprache und Kultur, die im Laufe der Zeit mit anderen Kulturen verschmolz. Die Alemannen waren sowohl in der Landwirtschaft als auch im Handwerk und Handel aktiv. Sie hinterließen einen bedeutenden Einfluss auf die Geschichte und Kultur der Region.

(Fortsetzung im nächsten Nachrichtenblatt Nr. 33/24)

Foto: Wiedmann
Erscheinung
Nachrichtenblatt für die Stadt Weinsberg
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Ausgabe 32/2024
von Stadtgeschichte
09.08.2024
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