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Kultur

Vor etwa 1700 Jahren

Siedlung der Alemannen und der Franken im Sulmtal beim Weissenhof und am Hühnerberg im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg Von Klaus Heiland und...
Foto: Wiedmann

Siedlung der Alemannen und der Franken im Sulmtal beim Weissenhof und am Hühnerberg im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg

Von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann

(Fortsetzung vom letzten Nachrichtenblatt Nr. 33/24)

Die Siedlungen der Alemannen waren im südlichen Teil des heutigen Deutschlands, der Schweiz, Österreichs und Teilen Frankreichs zu finden. Die Alemannen waren ein germanischer Stamm, der im 3. bis 6. Jahrhundert n. Chr. in dieser Region lebte. Ihre Siedlungen waren meistens ländlich und bestanden aus kleinen Dörfern oder Gehöften. Die Alemannen waren bekannt für ihre Landwirtschaft und Viehzucht, und ihre Siedlungen waren oft von Feldern und Weiden umgeben. Es gab auch einige größere Siedlungen, die als Zentren für Handel und Handwerk dienten. Die Alemannen hatten eine eigene Sprache und Kultur, die sich von anderen germanischen Stämmen unterschied.

Kurzer geschichtlicher Rückblick

Deutschland und Europa

Was war vor und nach den Alemannen bzw. Franken? Zwischen der Herrschaft der Alemannen und Franken und dem Aufstieg der Staufer lassen sich verschiedene Epochen in die Geschichte Deutschlands und Europas einteilen:

1. Die Spätantike (ca. 284 – 476 n. Chr.)

Römische Geschichte

2. Völkerwanderungzeit (ca. 375 – 568)

Germanische Ausdehnungsbewegung

3. Frühmittelalter (ca. 500 – 1000)

Merowingerzeit (ca. 500 – 751): Nach dem Zerfall des Römischen Reiches eroberten die Franken große Teile Europas. Unter den Merowingern setzte sich das Christentum durch und es kam zu einer ersten Blütezeit der Kultur.

Karolingerzeit (751 – 911): Unter Karl dem Großen (768 – 814) erreichte das Frankenreich seine größte Ausdehnung. Es kam zu Reformen in allen Bereichen des Lebens, z. B. in der Verwaltung, im Rechtswesen und in der Bildung.

4. Hohes Mittelalter (ca. 1000 – 1250)

Ottonische Zeit (911 – 1024): Die Ottonen erneuerten das Kaisertum im Westen und knüpften an die Tradition der Karolinger an. Sie förderten die Kirche und die Kultur.

Salierzeit (1024 – 1125):Unter den Saliern kam es zu einem erneuten Aufschwung des Kaisertums. Der Investiturstreit (1122) prägte diese Zeit. Der erste Kaiser der Salier, Konrad II., lebte, bis er etwa 10 Jahre alt war, mit seiner Mutter Adelheid auf Burg Weinsberg. Wir berichteten darüber.

Stauferzeit (1125 – 1250): Die Staufer kamen aus Süddeutschland und erreichten mit Friedrich Barbarossa (1152 – 1190) und Heinrich VI. (1190 – 1197) sowie Friedrich II. eine erneute Blütezeit des Kaisertums. Sie führten umfangreiche Italienpolitik und nahmen an verschiedenen Kreuzzügen teil. Die Bau-Epochenbezeichnungen, um die Zeit zwischen den Franken und den Staufern zu beschreiben. Dazu gehören:

Römische Antike und frühchristliche Zeit (ca. bis 500 n. Chr.)

Merowingisch, Karolingisch, Vorromanik (ca. 480 – 1000)

Romanik (ca. 1000 – 1250)

Gotik (ca. 1200 – 1500)

Besiedlung im Eberbach- und im Sulmtal durch die Alemannen und die Franken

Im Norden der Stadt Weinsberg gab es Siedlungen und Kulturgüter der Römer vor den Alemannen und Franken:

Die Straßenverbindung (röm. Heerstraße) vom Kastell in Böckingen und den Kastellen in Öhringen (150 Meter östlich des Schlösschens am Weissenhof, siehe Plan). Am Gutshof mit Badgebäude in Weinsberg (Römerbad) vorbei wurde im Bereich der Posthohle (zwischen Burg- und Schemelsberg) 1906 der dort verlaufende römische Straßenquerschnitt aufgefunden. (Wir berichteten 2016 umfangreich darüber).

Im Jahr 260 nach Christus wurde das Römische Reich von dem Germanenstamm der Alemannen überfallen. Die Alemannen verwüsteten große Teile Südwestdeutschlands und zerstörten zahlreiche römische Siedlungen. Die Römer waren nicht mehr in der Lage, die Alemannen zurückzuschlagen und mussten sich aus dem Gebiet zurückziehen.

Die Vertreibung der Römer aus Südwestdeutschland bedeutete das Ende der römischen Herrschaft in der Region. Die Germanen übernahmen die Kontrolle über das Gebiet und gründeten neue Siedlungen. Südwestdeutschland wurde Teil des germanischen Reichs der Alemannen.

Die Vertreibung der Römer hatte tiefgreifende Folgen für die Entwicklung Südwestdeutschlands. Die Region wurde von der römischen Zivilisation zurückgeworfen und geriet in eine Zeit des Umbruchs. Die Germanen brachten ihre eigene Kultur und Lebensweise mit, die die Entwicklung Südwestdeutschlands in den folgenden Jahrhunderten prägte.

Funde aus der Zeit der Römer in Weinsberg und im Eberbach- und Teilen des Sulmtals:

Brunnenstube mit Backofen aus der Zeit der Römer bei der ehemaligen Weissenhofmühle, archäologische Grabung von Dr. Schlitz, 1906

– Fundstelle am Weissenhof

Dr. Schlitz fand 1906 Teile einer Brunnenstube für die dortige Wasserversorgung und einen Backofen bei der ehemaligen Weissenhofmühle. Es ist anzunehmen, dass es dort eine weitere römische Siedlung im Eberbachtal gab.

– Gemarkung Gellmersbach/Eberstadt

Römische Villa Rustika beim Gewässer Gellmer. Die Ruine wurde freigelegt, erkundet und mit Erde wieder verfüllt. Die archäologische Grabung soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Idealbild: Villa Rustika im Bereich der Gellmer

– Fundstelle in Hölzern

Funde beim Abbruch der Johanneskirche:

Altarteile des Mithraskultes der Römer vor 1800 Jahren

Reliquien von Johannes dem Täufer in zwei kleinen Fläschchen

(Fortsetzung im nächsten Nachrichtenblatt Nr. 35/24)

Foto: Wiedmann
Erscheinung
Nachrichtenblatt für die Stadt Weinsberg
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Ausgabe 34/2024
von Stadtgeschichte
23.08.2024
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