Das Turiner Grabtuch, das Grabtuch Christi, Geschichte und Stationen, seine Aufbewahrung in der Johanneskirche Weinsberg im 13. Jahrhundert
von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann
Fortsetzung vom letzten Nachrichtenblatt Nr. 16/24
Das Turiner Grabtuch ist 1,10 Meter breit und 4,40 Meter hoch. Breite und Länge sind in einem Verhältnis von 1 zu 4. Das Mittelschiff der Johanneskirche hat das gleiche Verhältnis wie das Turiner Grabtuch: Breite zu Länge von 1 zu 4.
Aber die Kirche ist 8x größer als das Grabtuch.
Die Zahl 8 hat im Christlichen eine sehr bedeutende Symbolik.
Die Zahl 8 symbolisiert die Auferstehung Christi und die Hoffnung auf Auferstehung der Menschheit. Der Baukörper des Mittelteils der Kirche wird symbolisch nach Johannes 2.21 als „mystischer Leib Christi“ bezeichnet – „und der Geist Gottes wohnt in Euch“ nach Korinther 3.16.
Was wahr ist: Das Mittelteil der Kirche aus der spätromanischen Epoche entspricht den Gesetzmäßigkeiten des Turiner Grabtuchs.
Vielleicht war das Grabtuch doch in Weinsberg. Auf jeden Fall stimmt die Geometrie. Glauben ist besser als wissen.
Schlussbemerkung
Aus Hans Bauer:
„Ob es das Grabtuch Jesu gegeben hat?
Wird in Turin eine grandiose Fälschung verehrt? Warum widersprechen sich nüchtern-vorbehaltlose Analysen von den Wissenschaftlern? Spiegeln diese Ergebnisse nicht vielleicht doch eine (unbewusste) Voreingenommenheit in diese oder die andere Richtung wider? Die schon im Forschungsansatz und den angelegten Kriterien der Untersuchung ein neutrales Ergebnis verhindern?
Und: War das verehrte Grabtuch, ganz gleich, ob es echt oder unecht sei, tatsächlich eine Zeitlang in Main- und Tauberfranken versteckt? Sind die Theorien eines Willi Müller in seinem enzyklopädischen Werk ernst zu nehmen? …
Es gibt Rätsel und Geheimnisse, die uns nicht loslassen. Wie kommt das Abbild dieser bärtigen und hochgewachsenen Gestalt auf das große, immerhin 4,36/1,09 Meter breite Leinentuch?
Hat Leonardo da Vinci (1452 – 1519), das Jahrhundertgenie, zig Generationen bis heute erfolgreich getäuscht?
Auch wenn die Flut der Bücher, Behauptungen und Theorien sich noch vervielfachen wird:
Weder die Echtheit des Grabtuchs noch sein Aufenthalt in Franken werden sich je beweisen lassen. Die vorhandenen Indizien werden immer wieder neu interpretiert werden. So bleibt jedem von uns selbst überlassen, welche Schlüsse er sich zieht, woran er glauben kann, worüber er staunen, fantasieren, wovon er träumen möchte.“
Soweit Bauer in seinem Buch: „Geheimnisvolles Franken“.
Das Turiner Grabtuch ist ein Leinentuch, auf dem das Abbild eines gekreuzigten Mannes zu sehen ist. Es ist eines der umstrittensten Reliquien der Welt, da seine Echtheit unter den Menschen seit Jahrhunderten diskutiert wird. Die erste unzweifelhafte schriftliche Erwähnung des Tuchs lässt sich auf das späte Mittelalter datieren.
Im Jahr 1353 erhielt der französische Ritter Geoffroy de Charny von König Johann II. dem Guten den Auftrag, eine Stiftskirche in Lirey zu bauen. In dieser Kirche wurde das Grabtuch vier Jahre später erstmals öffentlich ausgestellt. De Charny behauptete, das Tuch sei das wahre Grabtuch Christi, das von Joseph von Arimathäa (war nach allen kanonischen Evangelien ein reicher Jude in Jerusalem. Er war möglicherweise Mitglied der Sanhedrins und Anhänger von Jesus von Nazareth. Er soll nach der Kreuzigung von Jesu in dem für Joseph bestimmten Grab beigesetzt worden sein) nach der Kreuzigung Jesu verwendet worden sei.
Die Nachricht von der Ausstellung des Grabtuchs verbreitete sich schnell und zog zahlreiche Pilger aus ganz Europa an. Das Tuch wurde zu einer wichtigen Pilgerstätte und wurde bald als Beweis für die Auferstehung Jesu angesehen.
Im Jahr 1453 wurde das Grabtuch von Lirey (südlich von Reims) nach Chambêry (östlich von Lyon, in die Residenz des Hauses Savoyen) gebracht. Dort wurde es 1532 bei einem Brand schwer beschädigt. Das Tuch wurde daraufhin in Turin restauriert und befindet sich seitdem in der Grabtuchkapelle des Turiner Doms.
Im Mittelalter wurde das Grabtuch als wichtiges Symbol des Christentums verehrt. Es wurde in zahlreichen Prozessionen und Gottesdiensten gezeigt und war Gegenstand zahlreicher religiöser Schriften und Gedichte, auch von Gebeten.
Das Grabtuch wurde auch Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen. Im Jahr 1988 wurde das Tuch mit der Kohlenstoff-14-Methode datiert. Die Untersuchung ergab, dass das Tuch aus dem 14. Jahrhundert stammen soll. Dieser Befund wurde von Wissenschaftlern als Beweis dafür gewertet, dass das Grabtuch eine Fälschung sei.
Andere Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass das Tuch aus dem 1. Jahrhundert stammt und tatsächlich das wahre Grabtuch Christi ist. Sie verweisen dabei auf die zahlreichen Details, die auf dem Tuch zu sehen sind und die mit den Berichten der Kreuzigung Jesu übereinstimmen.
Die Debatte um die Echtheit des Turiner Grabtuchs wird bis heute fortgeführt. Das Tuch bleibt eine der faszinierendsten und geheimnisvollsten Reliquien der Christenheit.
Die Bedeutung des Turiner Grabtuchs im Mittelalter:
Das Turiner Grabtuch hatte im Mittelalter eine große Bedeutung für die Christenheit. Es war ein wichtiges Symbol des Glaubens und wurde als Beweis für die Auferstehung Jesu angesehen.
Fortsetzung im nächsten Nachrichtenblatt Nr. 18/24 und Ende