Die finanziellen Aussichten für die Stadt haben sich eingetrübt. Wegen erwarteten Verschlechterungen im Ergebnishaushalt um knapp 4,5 Mio. EUR wurde ein Nachtragshaushalt erforderlich.
Andererseits musste Plochingen bisher keine neuen Schulden aufnehmen, sondern konnte den Schuldenstand im Kernhaushalt auf überschaubare 2,5 Millionen Euro zurückführen, weil die Ergebnisse in den letzten Jahren z. T. deutlich über den jeweiligen Ansätzen lagen.
Was bedeutet das für den Doppelhaushalt 2026/27? Einerseits müssen wir das Signal senden, dass der Spielraum enger wird – und dass ab 2027 auch schmerzhafte Einschnitte erforderlich werden könnten.
Für die nächsten zwei Jahre können wir noch von den Rücklagen zehren, müssen aber dennoch den Haushalt durchforsten, mit dem Ziel, Einsparpotenziale zu identifizieren, die (noch) nicht wirklich weh tun. Es gibt z. B. Etats, in denen stets weniger ausgegeben wurde als geplant. Vielleicht müssen wir auch die kleineren Stadtfeste zukünftig alternierend feiern, oder auf einzelne Veranstaltungen wie „Jazz in Plochingen“ verzichten.
Auf der Einnahmeseite darf man z. B. fragen, ob die Parkgebühren zukünftig nicht den tatsächlichen Aufwand für den Unterhalt der Parkplätze decken sollten.
In einem Jahr wissen wir besser, wie groß die kommunalen Finanzprobleme wirklich werden. Vielleicht wird den Gemeinden ja ein größerer Anteil an der Einkommens- oder Umsatzsteuer zugestanden, oder der „Investitions-Booster“ der neuen Regierung löst in Verbindung mit erhöhten Verteidigungsausgaben Wachstumsimpulse aus.
Nicht gespart werden darf bei den Pflichtaufgaben, sowie bei Ausgaben, die zur Klimaneutralität beitragen.