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Vorsicht - Abzocke: Mit mir nicht!

Immer wieder einmal lädt der Förderverein für die diakonische Arbeit, unterstützt durch die Seniorenresidenz (auch mit Getränken und Gebäck...
Foto: Renate Kumoll

Immer wieder einmal lädt der Förderverein für die diakonische Arbeit, unterstützt durch die Seniorenresidenz (auch mit Getränken und Gebäck aus der Küche), unter dem Motto:

„Bei uns zu Gast“

bekannte Menschen aus der Region ein, die bereit sind, zu einem interessanten Thema einen Vortrag zu halten oder einfach etwas aus ihrem Leben und ihrer Arbeit zu erzählen.

Das Thema, um das es am 21. Oktober ging, wurde von allen Anwesenden als besonders brisant angesehen. Und beinahe jeder und jede hatte dazu etwas beizutragen – oft aus eigener Erfahrung:

„Vorsicht – Abzocke: Mit mir nicht!“

Unser Gast war Polizeihauptkommissarin Yvonne Schwarz-Tron vom Polizeipräsidium Pforzheim.

Sie ist vor allem in Sachen Prävention unterwegs, um zu sensibilisieren, zu warnen, aufzuklären - kurz: um vor dem, was sie zu berichten hat, zu schützen.

Und sie hatte eine Menge zu berichten – auch aus dem Polizeipräsidium Pforzheim! Sie erzählte uns z. B. fast Unglaubliches über Trickbetrüger, die mit einer Mischung aus schauspielerischem Talent, Unverfrorenheit und Beharrlichkeit versuchen, vor allem bei älteren Menschen an Erspartes und an Wertgegenstände zu gelangen.

Da gibt es – um ein Beispiel zu nennen - denEnkeltrick. Man sollte meinen, der sei doch inzwischen sehr bekannt, sodass eigentlich niemand mehr darauf hereinfallen sollte. Weit gefehlt! Die Methoden der Betrüger sind vielfältig und fantasievoll. „Einer von Hundert beißt an!“, erklärte unsere Referentin, und das ist dann sogar eine lukrative Quote.

Verschiedene Varianten der Trickbetrugsmaschen sind zu beobachten: Zum einen das Vortäuschen einer Notlage, zum anderen das Vortäuschen einer verwandtschaftlichen Beziehung oder das Vortäuschen einer offiziellen Funktion.

Ein Beispiel von Letzterem: Da meldet sich z. B. ein angeblicher Polizeibeamter am Telefon und erklärt, dass es in der Nachbarschaft in letzter Zeit sehr viele Hauseinbrüche gegeben habe. Darum, so erklärt er fürsorglich, macht die örtliche Polizei sich die Mühe, alle im Viertel telefonisch zu warnen. „Haben Sie Wertgegenstände?“, so fragt er besorgt. Und dann wird Angst geschürt, mit dem Rat, bloß nichts davon im Haus zu behalten. Viel zu gefährlich in der jetzigen Situation! Das Angebot, den Schmuck oder die Münzsammlung usw. abholen zu lassen und bei der Polizei so lange zu verwahren, bis die Gefahr gebannt sei, wird am Ende nach all den vorgetäuschten Freundlichkeiten vielleicht dankbar angenommen.

Sie ahnen es: Diese Wertgegenstände sieht man nie wieder. „Die Polizei ist nicht dazu da“, so resümierte Frau Schwarz-Tron, „auf mein Vermögen aufzupassen!“

Unser Gast hat sich anhand vieler Beispiele und Situationen erstaunt gezeigt, wie großzügig die Menschen oft mit Informationen sind – oft auch an der Haustür.

Bei Haustürverkäufern ist es durchaus ratsam, sich vorsichtshalber gar nicht erst auf ein Gespräch einzulassen, sondern lieber rasch die Tür zu schließen. Denn: „Die schaffen es, einem Eskimo eine Gefriertruhe zu verkaufen!“

  • Schließen Sie keine Verträge an der Haustür ab!
  • Geben Sie kein Geld! (Spendensammler)
  • Glauben Sie nicht unbesehen, was Ihnen erzählt wird.
  • Lassen Sie sich den Dienstausweis zeigen!
  • Lassen Sie niemanden in Ihre Wohnung, den Sie nicht kennen!

Auch um Taschendiebstahl ging es noch am Ende unserer Veranstaltung. Und auch hierbei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Da gibt es die

Scheibenklopfer (Auto!), die Blumenschenker, falsche Touristen, Anrempler, Stau-Erzeuger (Rolltreppe!) und mehr, um ahnungslose Mitbürger um Geldbörse, Handtasche oder Rucksack zu bringen.

Nicht alle Trickbetrüger werden gefasst, so erklärte uns die Polizeihauptkommissarin. Zum Teil liegt es leider daran, dass (aus Scham) nicht alle Trickdiebstähle angezeigt werden.

„Aber auch, wenn wir die Täter gern fangen“, betonte sie, „noch lieber ist es mir, dass Sie Ihr Geld behalten!“

Der Beifall für ihren Vortrag, der nicht nur informativ und wichtig war, sondern durch die lockere und heitere Art geradezu kurzweilig, war anhaltend.

Als Zeichen der Anerkennung und des Dankes überreichte Ulrich Kumoll ihr am Schluss noch eine Tüte, in der eine Flasche mit vermutlich leckerem Inhalt versteckt war.

R. K.

Foto: Renate Kumoll
Erscheinung
Neues aus dem Stadtteil Büchenbronn
NUSSBAUM+
Ausgabe 44/2024
von Förderverein für die diakonische Arbeit der Ev. Philippus-Gemeinde e. V. Büchenbronn
30.10.2024
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