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Vorsicht bei Krötenwanderung und Aufruf für Biotopverbund

Hätten Sie es gewusst? 19 verschiedene Amphibienarten (Lurche) gibt es hier in Baden-Württemberg. Zu ihnen gehören Frösche, Kröten und Unken (die...
Nützliche Erdkröte – frisst Schnecken und Stechmückenlarven
Nützliche Erdkröte – frisst Schnecken und StechmückenlarvenFoto: P. Alsen

Hätten Sie es gewusst? 19 verschiedene Amphibienarten (Lurche) gibt es hier in Baden-Württemberg. Zu ihnen gehören Frösche, Kröten und Unken (die Froschlurche), sowie Molche und Salamander (die Schwanzlurche). Ihnen allen sind zwei Besonderheiten gemeinsam: Sie leben sowohl an Land als auch im Wasser. Während ihres Heranwachsens durchlaufen sie deshalb eine erstaunliche Metamorphose: Vom Ei über die Larve (Kaulquappe) bis hin zum erwachsenen Tier verändern sie ihre Gestalt komplett.

Amphibien sind wechselwarme Tiere, sie können also ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren und sind von der Umgebungstemperatur abhängig. Das erklärt etwa, warum sie an der Schwelle von Winter zu Frühling in großer Zahl auf Wanderung gehen, wenn es draußen wärmer wird.

Denn Amphibien bewohnen sogenannte Biotopkomplexe. Das heißt, sie benötigen nicht nur Wasserlebensräume (aquatische Lebensräume), sondern auch Landlebensräume (terrestrische Lebensräume). Und sie müssen dazwischen ungefährdet wandern können. Weil sie beides und die Vernetzung brauchen, sind sie noch anfälliger als andere Tiergruppen gegenüber Veränderungen ihrer Umwelt.

Gerade hier in Sandhausen bieten die Gärten in der Nähe des Waldes ein ideales Amphibienbiotop: In Gartenteichen können die Amphibien im Frühling die Eier ablegen und die Kaulquappen wachsen heran. Im Wald und dem Heckensaum leben und überwintern dann die Amphibien.

Achtung: Die Amphibienwanderung beginnt jetzt mit den milden Tagen! Bitte fahren Sie auf Straßen in Waldrandnähe nur Tempo 20, besser sogar nur Schrittgeschwindigkeit.

Das gilt besonders für die Straße „Am Galgenbuckel“, die Ostlandstraße und die Straße Richtung Walldorf. Sandhausen hat nicht nur Dünen und Hopfen, sondern auch Teiche und Feuchtgewässer, wie die Straßennamen Seegasse, Lachstraße (von Lache = kleines Gewässer) oder „Zwischen den Hecken“ anzeigen.

Eine Bitte an Radfahrer: Auch Feld- und Waldwege werden von Amphibien gekreuzt und sie sind so durch Fahrradfahrer in Gefahr! Fahren Sie vorsichtig. Danke!

Gerade die Erdkröten wandern oft in größeren Mengen auf kleinen Straßenabschnitten, so dass hier besondere Vorsicht nötig ist.

Wichtig für die interkommunale Biotopverbundplanung: Wenn Sie Amphibiengewässer oder andere Biotope kennen, dann melden Sie diese bitte an die Planungsgruppe Biotopverbund:

www.nachbarschaftsverband.de

C. Kienle

Mehr Informationen:

www.bund-bawue.de/tiere-pflanzen/artenschutz/amphibienprojekt/

Besuchen Sie auch unsere BUND Sandhausen Homepage

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Ausgabe 10/2025
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