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Vorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kampf um die Demokratie Nach begrüßenden Worten von Bürgermeister Ludwigs Sauer und Jürgen Grimm für das Kulturforum, stellte Gert Weisskirchen Rainer...
Jürgen Grimm, Gert Weissskirchen und Bürgermeister Ludwig Sauer begrüßten Rainer Eppelheim. Der ehemalige Pfarrer war einer der führenden Köpfe während der friedlichen Demonstrationen in der ehemaligen DDR.
Jürgen Grimm, Gert Weissskirchen und Bürgermeister Ludwig Sauer begrüßten Rainer Eppelheim. Der ehemalige Pfarrer war einer der führenden Köpfe während der friedlichen Demonstrationen in der ehemaligen DDR.Foto: LIP

Kampf um die Demokratie

Nach begrüßenden Worten von Bürgermeister Ludwigs Sauer und Jürgen Grimm für das Kulturforum, stellte Gert Weisskirchen Rainer Eppelmann, den Vorsitzenden der Bundesstiftung für die Aufarbeitung der SED-Diktatur vor. Weisskirchen und Eppelmann kennen sich seit Beginn der 80er Jahre. Beide teilen sie die feste Überzeugung, dass um die Demokratie an jedem Tag neu gekämpft werden muss. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität erhalten und auszubauen gelingt am besten, wenn die Bürgerschaft wach bleibt, ihre Gegner abzuwehren.

Eppelmann lobte den Mut der Frauen und Männer, deren Lebensläufe im Foyer des Rathauses Wiesloch in der Ausstellung der Bundesstiftung gezeigt wurde. Sie hatten die schreckliche Nazi-Diktatur erfahren und wollten alles tun, um das Abgleiten in die kommunistische Diktatur zu verhindern. Dafür erlitten sie Ausgrenzung, Unterdrückung und Gefängnis. Für Freiheit und Demokratie setzten sie sich ein, weil sie jede Form der Diktatur verabscheuten.

Mitbegründer des „Demokratischen Aufbruchs“

In dieser Tradition hat der Friedrichshainer Pfarrer der Samaritergemeinde berühmte Messen gehalten, mit Musik und kritischen Beiträgen zu gesellschaftlichen Konflikten in der DDR, dem Europäischen Osten und weltweit. Kunst und Literatur hatten in der Gemeinde einen liberalen Ort. Gemeinsam mit Robert Havemann hat er zu Beginn des Jahres 1982 den Berliner (Friedens-) Appell veröffentlicht und forderte darin den Abbau der Rüstung in Deutschland und in Europa. Er war Mitbegründer des „Demokratischen Aufbruchs“, der zur entscheidenden politischen Kraft in der zu Ende gehenden DDR wurde.

In der letzten Regierung der DDR, nach den letzten demokratischen Wahlen zur Volkskammer, wurde er Minister für Abrüstung. Nach der deutschen Einheit wurde er für die CDU, als enger Freund von Norbert Blüm und in der Tradition der Sozilausschüsse Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Bundestag saß er der Enquete-Kommission „Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“ vor, die sich mit der Teilung Deutschlands, der Annäherung der beiden deutschen Staaten und der Überwindung der Block-Konfrontation in vielen ihrer Facetten befasste. Heute ist er ehrenamtlicher Vorsitzender der Bundesstiftung „Aufarbeitung der Vergangenheit der SED-Diktatur.“ (gw/red)

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