Im Rahmen der „Wochen der Vielfalt“ hatte die kfd Rot zum Thema „Demenz – Was Sie wissen sollten“ ins Pfarrheim eingeladen. Zahlreiche Interessierte waren gekommen, um den Ausführungen der Demenzexpertin Karin Kircher zu folgen. Die Referentin verstand es, ein Grundwissen zum Thema zu vermitteln und ihren Vortrag durch Beispiele und kurze Filmsequenzen abwechslungsreich zu gestalten. Demenz ist eine neurologische Erkrankung, die fortschreitet und irreparabel ist. Symptome sind ein Nachlassen der Gedächtnisleistung und des Denk- und Urteilsvermögens, Veränderungen der Persönlichkeit und im Sozialverhalten, Sprach- und Wortfindungsstörungen sowie die Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten. Mit dem Alter nimmt die Häufigkeit der Demenzerkrankungen zu. Bei Über-90-Jährigen liegt sie bei 43 %. Ganz wichtig ist eine gesicherte und differenzierte Diagnose. Eine eingehende körperliche Untersuchung, eine intensive Befragung, Laboruntersuchungen und Bildgebungsverfahren wie CT und MRT sowie psychologische Testverfahren können Aufschluss geben. Diagnosekriterien sind Störungen im Kurzzeitgedächtnis, Desorientiertheit, Schwierigkeiten mit der Sprache und beim Lesen und Schreiben. Weitere Kriterien sind Auffälligkeiten im Bereich Stimmung und Verhalten sowie zunehmender Unterstützungsbedarf im alltäglichen Bereich.
Frau Kircher stellte die verschiedenen Demenzformen vor: Den größten Anteil mit über 65 % nimmt die Alzheimer-Demenz ein, 15 % die vaskuläre Demenz, ebenfalls 15 % die gemischte Demenz (Alzheimer und vaskuläre Demenz) und 5 % andere seltenere Formen. Der höchste Risikofaktor bei der Alzheimer-Demenz ist das Alter. Fehlerhafte Stoffwechselvorgänge und die Ablagerungen von Plaques und Neurofibrillen im Gehirn stören die Kommunikation zwischen den Nervenzellen und führen zu ihrem Abbau.
Dies führt bei den Erkrankten zu Angst, Unsicherheit, Depression, motorischer Unruhe und Wahnvorstellungen. Bei der vaskulären Demenz ist der höchste Risikofaktor Bluthochdruck. Durch Durchblutungsstörungen im Gehirn werden Nervenzellen geschädigt und sterben ab. Vaskuläre Demenz äußert sich vor allem durch eine Verlangsamung in der Sprache und Stimmungsschwankungen. Während die Alzheimer-Demenz kontinuierlich verläuft, können sich die Symptome bei der vaskulären Demenz zeitweise verbessern oder über längere Zeit stabil bleiben.
Fortsetzung folgt nächste Woche