Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Ulrich Hemel, u.a. Vorsitzender des Instituts für Sozialstrategie, geschäftsführender Gesellschafter der „Strategie und Wert Unternehmensberatungs- und Beteiligungs-GmbH“, Laichingen, Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und Vorstandsvorsitzender des „Forschungsinstituts für Philosophie Hannover“, sprach im gut besuchten Salon der Heinrich-Vetter-Stiftung in Ilvesheim (bei Mannheim/Heidelberg) über „Eine Welt in Balance – aber wie?“. Zu diesem hochinteressanten Vortrag über Perspektiven für unsere Welt begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Heinrich-Vetter-Stiftung, Prof. Dr. Peter Frankenberg, die Gäste. Die Veranstaltung war in Zusammenarbeit mit dem CV Wirtschaftsclub, deren Vorsitzender Manfred Speck die Gäste ebenfalls willkommen hieß, zustande gekommen. Hemel legte zunächst dar, dass seine Ausführungen auf internationalen Erfahrungen und in den einzelnen Ländern erhobenen Indizes über soziale, ethische, ökologische und wirtschaftliche Indizes basiert. Ein Index bildet die Wertentwicklung einer bestimmten Auswahl festgelegter Werte ab. Solche Indizes dienen als Barometer eines bestimmten Gebiets oder einer Aufgabe und sind Bestandteil seiner sozialwissenschaftlichen Forschung.
Um eine Welt, eine Balance zu erreichen, müsse an mehreren Stellschrauben gedreht werden. Wichtiges Momentum sei die Investition in soziales Vertrauen, wichtig sei auch, dass der Staat aufhören müsse, seinen Bürgern flächendeckend zu misstrauen. Der an der Bergstraße geborene und in Lampertheim aufgewachsene Wissenschaftler gab als wichtiges Ziel für alle gesellschaftlich und politisch Verantwortlichen, aber auch den Religionsgemeinschaften und weltweiten Organisationen mit, dass man begreifen müsse, auf dieser Erde gemeinsam in einem Boot zu sitzen.
Die Botschaft, Probleme, die heute alle internationale Konsequenzen haben, alleine lösen zu können, sei irreführend. Außerdem könnten viele Probleme nicht angegangen werden, solange Kriege auf dieser Welt geordnete Veränderungen verhindern. Deshalb verlangte er auch, die Genfer Konvention neu zu formulieren, denn Hemel befürchtet eine De-Humanisierung der Welt auch durch digitale, KI-gestützte Kriegsführung. Auch wenn es schwer sei, es den Menschen begreiflich zu machen, sei es doch eine Tatsache, dass es heute eine globale Zivilgesellschaft gibt. Daher sei es nicht sinnvoll, permanent zu klagen oder zu jammern, vielmehr solle jeder Bürger verstehen, dass er mitverantwortlich sei.
Manfred Speck bedankte sich zusammen mit Prof. Frankenberg für diesen außerordentlich interessanten Vortrag, dem sich eine rege und engagierte Diskussion mit vielen Fragen anschloss. Dabei betonte der Referent noch einmal, dass die Verantwortlichen in Staat, Gesellschaft, Religion und Wirtschaft begreifen müssten, dass wir alle in einem Boot sitzen. Tk