Über 80 interessierte ZuhörerInnen kamen am 28.April auf Initiative der Frauen für Renningen zusammen, um sich über das Thema Gendermedizin und Wechseljahre zu informieren.
Die beiden Referentinnen, Frau Dr. Scharfenstein von profamilia Böblingen sowie Frau Dr. Walz von profamilia Stuttgart führten sehr kurzweilig und anhand von anschaulichen Beispielen in die Themen ein und beantworteten Fragen der ZuhörerInnen.
Im ersten Themenblock ‚Gendermedizin‘, einem ganz neuen Feld der Medizin, das in Deutschland bisher noch nicht flächendeckend im Kurrikulum der Medizinstudiengänge verankert ist, stellte Fr. Dr. Walz verschiedene Studien zum Thema vor. Dabei ging es sowohl um unterschiedliche Symptome bei Erkrankungen wie beispielsweise dem Herzinfarkt oder einer Depression, als auch um die unterschiedliche Wirkungsweise von Medikamenten, bedingt durch hormonelle und genetische Unterschiede zwischen Frauen und Männern.
Erschreckend ist, dass trotz des Wissens um geschlechterbedingt unterschiedliche Wirkung von Medikamenten in Deutschland bis heute die Studien immer noch überwiegend an männlichen Studienteilnehmern sowie männlichen Versuchstieren durchgeführt werden. Anhand von Alltagsmedikamenten wurden Unterschiede exemplarisch dargestellt. Perspektivisch ist das Gebiet der Gendermedizin eines, das an Bedeutung gewinnen wird und langfristig auch Potential zu Kosteneinsparungen für das Gesundheitswesen hat. Dies leitet sich aus individualisierten Therapien und Dosierungen von Wirkstoffen ab. Der weibliche Körper würde auf Grund höherer körpereigener Abwehrpotentiale durch das zweite X-Chromosom oftmals mit wesentlich geringeren Dosierungen auskommen.
Den zweiten Teil des Abends gestaltete Frau Dr. Scharfenstein mit Wissen und neuesten Erkenntnissen zum Thema Wechseljahre. Dabei betonte sie stets, dass es nicht „die Wechseljahre“ gibt, sondern das höchst unterschiedlich ablaufen kann. Sowohl vom Beginn, der Dauer wie auch den Beschwerden. In Deutschland empfinden ca. ein Drittel der Frauen keine Beschwerden, ein anderes Drittel dagegen massive Einschränkungen. In anderen Kulturkreisen sind die Werte deutlich abweichend, was sich interessanterweise durch die Stellung älterer Frauen in der dortigen Gesellschaft erklären lässt.
Ebenso individuell sollte die Entscheidung für oder gegen eine Hormontherapie getroffen werden. Ängste vor Nebenwirkungen von solchen Therapien, die in der Vergangenheit Frauen abgeschreckt haben, das Angebot anzunehmen, sind weitgehend unbegründet. Die modernen Hormone sind identisch mit jenen im Körper und werden gezielt dosiert. Richtig ist, womit man sich wohlfühlt. Ausgewogene Ernährung, Bewegung, Muskelaufbau und auch ‚Wellness-Tage‘ sind die beste Voraussetzung, um gut durch die Wechseljahre zu kommen und trotz aller Vorurteile auch diese Zeit positiv zu erleben.
Gesponsort wurde der Abend von der AOK, vertreten durch Frau Kilian, die sich vorwiegend mit Prävention beschäftigt. So konnten die Themen ganzheitlich betrachtet und diskutiert werden.
Das Feedback der zahlreichen ZuhörerInnen war durchweg positiv. Wir danken den Referentinnen, der AOK sowie unserer Organisatorin Barbara Dirlewanger für den gelungenen Abend.
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