Vortrag Herrn Dieter Thoma am 16. März 2025: Bauernkriege in unserer Region

Der Rabenstein-Verein lud am Sonntag, 16. März zu dem 2. Vortrag in der Reihe ein. Referent war Herr Dieter Thoma. Thema des Vortrags war „Bauernkriege in unserer Region.

Wie bei dem ersten Vortrag zu dem Thema Bauernkriege war auch dieses Mal das Interesse an den Geschehnissen vor 500 Jahren sehr groß. Das Bürgerhaus war wieder bis auf den letzten Platz belegt.

Tanja Fackelmann und Markus Blesch eröffneten auch dieses Mal die Veranstaltung mit einem Liedvortrag.

Herr Thoma hatte seinen Vortrag in 2 Abschnitte gegliedert, unterbrochen durch eine kurze Pause.

Im ersten Teil seiner Ausführungen ging Herr Thoma auf die Zeit vor den Aufständen im Jahr 1525 ein.

Hervorgerufen durch die schlechte wirtschaftliche Lage, durch Hungersnöte und Pestepidemien, gab es schon vor 1525 vermehrt lokale Aufstände u.a. in der Schweiz, Kärnten und Siebenbürgen.

Aber auch in unserer Region gab es schon Unruhen. Um nur einen kleinen Auszug aus der Präsentation zu nennen, hier stellvertretend Jos Fritz, ein früher Protagonist für die „Fryheit“ der Bauern. Geboren in Untergrombach im Jahr 1470, war er ein Initiator der Bundschuhbewegung. Der geplante Aufstand von 1501 schlug jedoch fehl, da ein Söldner den Plan beichtete, der Pfarre das Beichtgeheimnis brach und so die Obrigkeit den Plan vereitelte. Viele Anführer wurden daraufhin hingerichtet (gevierteilt), Jos Fritz konnte entkommen.

Ein anderer, Hans Böhm, auch als Pfeifer von Niklashausen bekannt, versammelte 1476 ca. 40.000 Wallfahrer in Niklashausen. In seinen Predigten forderte er u.a. die Abschaffung der Standesunterschiede, der Frondienste und der Abgaben. Hans Böhm wurde von der Obrigkeit, die um ihre Pfründe besorgt war, gefangen genommen und am 19. Juli zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.

Im zweiten Teil des Vortrags wurde von Herrn Thoma die Chronologie der Aufstände im Frühjahr und Sommer des Jahres 1525 und die Akteure des Krieges vorgestellt.

So referierte Herr Thoma unter anderem über:

Die einzelnen Feldzüge der unterschiedlichen „Haufen“ in Süddeutschland. Zur Veranschaulichung lagen Karten für die Zuhörer:innen aus.

Jäcklein Rohrbach und die „Schwarze Hofmännin“, die Weinsberg am 17. April 1525 eroberten und den Grafen von Helfenstein durch Spießrutenlaufen hinrichteten. Bekannt auch als Blutostern.

Götz von Berlichingen, der Ritter mit der eisernen Hand, der nur widerwillig für 4 Wochen die militärische Führung des Odenwälder Haufens übernahm.

Florian Geyer, Berater und Verhandlungsführer der Tauberbauern und natürlich Georg Metzler, Anführer des Odenwälder Haufens und Ochsenwirt aus Ballenberg.

Die Schlacht bei Königshofen am 3. Juni 1525, in der Truchsess von Waldburg, Heerführer der Kaiserlichen und bekannt als Bauernjörg, die Bauern vernichtend geschlagen hat. In dieser Schlacht wurden ca. 4.000 Bauern getötet. Man schätzt heute, dass bis zu 100.000 Menschen ihr Leben während der Aufstände ließen.

Die Rädelsführer der Aufstände wurden hingerichtet, ihre Höfe oft niedergebrannt.

Der Verbleib von Georg Metzler ist ungewiss, wahrscheinlich verließ er Königshofen schon vor Schlachtbeginn, um Verstärkung zu holen. Sein Gasthaus wurde niedergerissen und vor der Stadtmauer verbrannt.

Der Rabenstein Verein bedankte sich bei Herr Thoma für den lebhaften Vortrag und lobte die Zuhörer:innen für ihre Aufmerksamkeit während des Vortrags. Ein herzliches Dankeschön ging auch an Tanja und Markus für die Eröffnung der Veranstaltung.

Die nächste Veranstaltung findet am Sonntag, 27. April um 17.00 Uhr im Bürgerhaus Ballenberg statt. Thema:„Eine Geschichte musikalisch erzählt“.