Auf Einladung der Stadt Hechingen, der Stadtwerke Hechingen und des Forschungs- und Beratungsinstituts Solites fand am Donnerstag, 14.11., im Europasaal die erste Informationsveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung statt.
In einem kompakten Vortrag zeigte Stadtplanerin Anna Ulrichs von Solites, was die Wärmeplanung für die Hechinger Bevölkerung bedeutet und wie sie den Hauseigentümern und -eigentümerinnen helfen kann, das „Heizungsgesetz“ zu erfüllen. Für Unternehmen kann die Wärmeplanung außerdem noch anderweitig nützlich sein: Möglicherweise können Hechinger Betriebe ihre übrige Wärme aus industriellen Prozessen in zukünftige Wärmenetze einspeisen.
Ob und wo in Hechingen Wärmenetze sinnvoll und machbar sind, das wird in den kommenden Arbeitsschritten des kommunalen Wärmeplans erarbeitet. Dazu erhebt und berechnet Solites derzeit die aktuellen Energieverbräuche des Hechinger Gemeindegebiets. Voraussichtlich Anfang des Jahres 2025 gibt es dazu erste Ergebnisse.
Das Publikum im Europasaal stellte gleich die großen Fragen: Wie schnell werden die Wärmenetze dann gebaut? Welche Rolle spielt das Stromnetz?
Die erste Beigeordnete Dorothee Müllges und Markus Friesenbichler, Betriebsleiter der Stadtwerke Hechingen, hatten schon Antworten: Stromverbräuche und das Stromnetz werden in der kommunalen Wärmeplanung eine große Rolle spielen. Heute schon ist absehbar, dass zukünftig noch mehr Gebäude mit Wärmepumpen beheizt werden – und dafür muss das Stromnetz leistungsfähig genug sein.
Ganz deutlich wurde an dem Abend in der Stadthalle: Der Umstieg Hechingens auf Heizen mit erneuerbaren Energien wird nicht schnell gehen, sondern ist ein Prozess, der gerade begonnen hat. Dafür soll der Wärmeplan, dessen Fertigstellung für 2026 vorgesehen ist, der „Fahrplan“ sein. „Fahren“, also umsetzen, bauen und investieren müssen die Stadt, die Stadtwerke und alle Betriebe und Hauseigentümer, denn die Umsetzung der kommunalen Wärmeplanung kann nur gemeinsam gelingen.
Der Bau eventueller neuer Wärmenetze wird einige Jahre dauern. Denkbar ist, dass die Stadtwerke Hechingen neue Wärmenetze planen und bauen. Ebenso ist es möglich, dass Investoren oder Bürgergenossenschaften sich engagieren.
Für alle Hechinger, die an diesem Treffen nicht teilnehmen konnten, wird es im Januar 2025 eine weitere Online-Veranstaltung geben. Vor allem für Hauseigentümer ist dies die nächste Gelegenheit, das Heizungsgesetz und die Wärmeplanung zu verstehen.
Auf der Internetseite www.erneuerbar-leben.de/kommunale-waermeplanung werden alle Informationen zur Wärmeplanung gebündelt. Bürger und Bürgerinnen können dort Hinweise und Fragen einreichen, die im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung beantwortet werden.