Am vergangenen Sonntag wurde auch in Leonberg gewählt. Neben der Kommunal- stand auch die Europawahl an. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzten das Recht, ihre Stimme abzugeben. Für die Stadtverwaltung war der Sonntag eine große Herausforderung, wie das Beispiel aus Gebersheim zeigt.
Andreas Zinnecker steht hinter drei Wahlurnen. Eine für die Europa- und Regionalwahl, eine für die Gemeinderats- und Kreistagswahl. In die dritte werden die Stimmzettel für die Ortschaftsratswahl geworfen. Der 63-Jährige beobachtet mit Argusaugen, ob alles mit rechten Dingen zugeht und die korrekten Umschläge in die vorgesehenen Behälter fallen. Ganz nebenbei beantwortet der Wahlvorstand in der Gäublickhalle Gebersheim Fragen, die bei den Wahlhelferinnen und Wahlhelfern in seinem Team aufkommen. Und das sind einige. Eine Wählerin möchte beispielsweise wissen, ob und wie sie ihrem behinderten Sohn beim Ausfüllen der Stimmzettel helfen darf, ein Wähler möchte nur seine Unterlagen für die Europawahl abholen – ohne Personalausweis.
„Ich habe schon einige Wahlen hinter mir, aber so viele Menschen, wie heute, habe auch ich bisher nicht in der Gäublickhalle gesehen. Vor allem sind es sehr viele junge Wähler“, sagt Zinnecker. Ja, die vielen Wahlberechtigten sind eine große Herausforderung für alle Beteiligten, aber die Freude über die hohe Wahlbeteiligung in Gebersheim überwiegt. „Hier geben alle ihr Bestes, um die Wahlen gut durchzuführen. Wir arbeiten daher auch in zwei Schichten, eine vormittags und eine nachmittags.“
Währenddessen laufen im Neuen Rathaus am Belforter Platz in der Wahlzentrale die Fäden aller Wahllokale zusammen. Das Telefon klingelt nahezu durchgehend. „Auch wir spüren hier den Andrang deutlich, aber es läuft“, fasst Stefan Bülow, Teil der Wahlleitung, kurz zusammen, um gleich die nächste Bürgerin im großen Sitzungssaal in Empfang zu nehmen. Ein Wahllokal gibt es hier zwar nicht. Aber ihre ausgefüllten Briefwahlunterlagen können Bürgerinnen und Bürger hier sehr wohl in eine Urne werfen.
Bis 18 Uhr ist das möglich, danach zählen mehr als 400 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer die Stimmen für die Europa- und Regionalwahl aus, rund die Hälfte der Freiwilligen die Briefwahl. Die Auszählung der Stimmen dauert am Sonntagabend bis rund 22 Uhr. Gegen 23 Uhr werden die Ergebnisse der Europawahl schließlich an die Bundeswahlleitung weitergegeben. Das Ergebnis der Regionalwahl wird in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Montag, 10. Juni, um 16 Uhr, verkündet.
Ergebnisse der Wahlen online abrufbar
Die Ergebnisse der Europawahl für Leonberg sind auf der städtischen Website unter www.leonberg.de/Wahlen2024 abrufbar. Dort sind auch die Ergebnisse der Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart zu finden.
Die vorläufigen Abstimmungsergebnisse der Gemeinderats-, Ortschaftsrats- und Kreistagswahl sind ebenfalls online unter dem angegebenen Link zu finden. Die mündliche Bekanntgabe erfolgt in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Mittwoch, 12. Juni, 16 Uhr, im kleinen Sitzungssaal des Neuen Rathauses. Die offiziellen Ergebnisse werden im Amtsblatt am Mittwoch, 19. Juni, veröffentlicht.