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Waldhilsbacher Seniorentreff mit hoheitlichem Besuch am 10.4.2025

Mit Kleid und Perücke: lebendiger Exkurs mit Liselotte von der Pfalz Am 10. April fand der Seniorentreff Waldhilsbach statt und beleuchtete das Leben...
Erika Höfer sorgte als Liselotte von der Pfalz mit viel Mimik und Gestik für Gesprächsstoff beim Seniorentreff.
Erika Höfer sorgte als Liselotte von der Pfalz mit viel Mimik und Gestik für Gesprächsstoff beim Seniorentreff.Foto: pr

Mit Kleid und Perücke: lebendiger Exkurs mit Liselotte von der Pfalz

Am 10. April fand der Seniorentreff Waldhilsbach statt und beleuchtete das Leben der Liselotte von der Pfalz in Heidelberg und am französischen Hof.

Der Seniorentreff findet seit vielen Jahren einmal im Monat donnerstags in gemeinsamer Trägerschaft des DRK-Ortsvereins Waldhilsbach, des Ortschaftsrats und der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde im Sängerheim in Waldhilsbach statt. Zuständig sind für die gemütlichen Nachmittage die Frauen um Franziska Stumpf. Für diese gemeinsamen Stunden gibt es bei Kaffee und selbstgemachtem Kuchen oftmals einen Vortrag. Zu diesem Termin wurde Dr. Diemuth Theato sowie Max Bernauer als Stellvertreter des Bürgermeisters begrüßt.

Lebendiger Vortrag

Dieses Mal zu Besuch: Liselotte von der Pfalz, dargestellt von Erika Höfer. Sie stellt schon seit Jahren ehrenamtlich Vorträge für alle Generationen zusammen und berichtet über das Leben der Königlichen Hoheit; besonders in der Fremde am französischen Hof in Paris, wo Liselotte über 50 von ihren 71 Lebensjahren verbrachte. Mit dem Lied „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren …“ nahm der Nachmittag seinen Anfang und Liselotte von der Pfalz erschien in einem Kleid aus Seide, Taft und Gobelin, bestückt mit einer edlen Perücke und passendem Accessoire. Sie überraschte die Senioren mit historischen Fakten über sich selbst. Vier Jahre war die junge Liselotte bei ihrer Tante Sophie, als sich die Eltern trennten. Höfer berichtete zudem in gedichteter Form und Kurpfälzer Dialekt über das Leben der historischen Persönlichkeit am Hof.

Leben in Frankreich

Durch Misswirtschaft ihres Vaters, sozusagen Geldnot, wurde Liselotte mit 19 Jahren per procuratorem, eine Trauung mit Stellvertreter anstelle des Ehemanns, und ohne Rücksprache getraut und sah ihren Ehemann erst vier Tage später in Paris. Philipp von Orleans I. war älter und hatte aus der ersten Ehe, seine Frau war verstorben, noch zwei Töchter. Sie waren sich nicht zugeneigt, bekamen aber drei Kinder, wobei nur die Tochter sie um ein Jahr überlebte. Liselotte von der Pfalz erlebte in diesen 50 Jahren ein Auf und Ab am Hofe – jedoch war König Louis XIV. ihr zugetan. So konnte sie sich durch ihre vielen Briefe, die sie täglich vor allem an ihre Tante Sophie, aber auch an die deutsche Verwandtschaft schrieb, zurechtfinden. Nie hatte sie ihr Heidelberg wieder sehen können. Auch musste sie erleben, dass König Louis XIV., nach dem Tod ihres Vaters und Bruders, Erbstreitigkeiten über die Pfalz geltend machte, ohne Rücksprache mit ihr zu halten. In diesen Jahren griff Louis XIV. das Heidelberger Schloss an, die Schäden sind heute noch zu sehen.

Viele Eindrücke

Höfer alias Liselotte erzählte unter anderem auch über die Düfte und Hygiene am königlichen Hof sowie die Handhabung gegen Schädlinge wie Flöhe. In ihrem Vortrag flossen auch Bilder vom Heidelberger Schloss und ihren wichtigsten Verwandten ein. Die Senioren hatten beim anschließenden Beisammensein noch viel Gesprächsstoff. (eh/red)

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