Die Preisverleihung fand am 25. April – dem Tag des Baumes – im Gemeindewald Gechingen statt. Im Rahmen der Ehrenpreisverleihung spendete die Nussbaum Stiftung 1.000 Bäume für das Projekt ZukunftsWald an die Gemeinde Gechingen. Zur Feier des Tages wurde ein Teil der Bäume bei der Preisverleihung gemeinsam gepflanzt.
An diesem Freitagnachmittag war viel los im Gechinger Gemeindewald. Ann-Catrin Sachs, Landesgeschäftsführerin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald BW, begrüßte die zahlreichen Gäste und vor allem die Waldläuferinnen und Waldläufer der Waldjugend: „Wir freuen uns sehr darüber am Tag des Baumes den SDW-Ehrenpreis des Landesverbandes Baden-Württemberg direkt im Wald zu verleihen und verbinden diesen feierlichen Anlass mit einer gemeinsamen Baumpflanzung – damit der Wald auch in Zukunft für alle erhalten bleibt.“ Denn wie in ganz Baden-Württemberg stehe auch der Wald in Gechingen vor großen Herausforderungen und müsse klimastabil umgebaut werden.
Peter Jahn, Botschafter der Nussbaum Stiftung, schloss sich an: „Unser Wald ist einer der kostbarsten Schätze, die wir haben. Die Nussbaum Stiftung stiftet daher den SDW-Ehrenpreis und setzt sich mit dem Projekt ZukunftsWald für die nachhaltige Aufforstung in Baden-Württemberg ein. Wir brauchen für den Schutz und Erhalt unseres Waldes viele Hände und vor allem junge Menschen, die sich auch in Zukunft mit Herz und Verstand engagieren – hier setzt sich die Waldjugend in besonderer Weise ein. Kinder und Jugendliche finden in der Waldjugend eine Gemeinschaft, in der sie nicht nur Naturschutz, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen und demokratische Werte erlernen und erleben können. Die Waldjugend Baden-Württemberg hat daher den SDW Ehrenpreis mehr als verdient.“
Hermann Eberhardt, Landesvorsitzender der SDW, betonte in seiner Laudatio: „In einer Zeit, in der für viele Jugendliche der Bezug zur Natur nachlässt, ist die Waldjugend wichtiger denn je. Sie bringt junge Menschen weg vom Handy rein in den Wald und stärkt damit deren Verbindung zur Umwelt, aber auch untereinander und zur Gesellschaft.“
Die Waldjugend verbinde Spiel, Spaß und Abenteuer mit praktischer Arbeit im Wald – wie zum Beispiel auf gemeinsamen Ausflügen und Zeltlagern, bei der langfristigen Pflege eines Waldstücks oder dem Biotopschutz. Kinder und Jugendliche lernten so fast nebenbei, was Waldschutz und -pflege bedeuteten.
„In der Waldjugend bilden sich zudem oft lebenslange Freundschaften und starke Gemeinschaften. Sich freiwillig für die Umwelt und die Gruppe einsetzen, Verantwortung übernehmen, an die eigenen Grenzen zu wagen, das alles kann in der Natur erlebt und erlernt werden!“ Der Landesvorsitzende der SDW BW unterstrich auch, wie wichtig der Nachwuchs für den ehrenamtlichen Waldschutz ist: „Die Waldjugend stärkt den Wald und bringt neue Waldschützerinnen und -schützer hervor. Umso mehr freue ich mich, die Waldjugend heute mit dem SDW-Ehrenpreis des Landesverbandes Baden-Württemberg auszuzeichnen.“
Stellvertretend für die Deutsche Waldjugend Baden-Württemberg e.V. nahmen Benedikt Jakesch und Yannic Fein den SDW Ehrenpreis von Hermann Eberhardt, Peter Jahn und Waldkönigin Leonie Betz entgegen. Die Mission der Waldjugend ist es, so vielen Jugendlichen wie möglich den Wald und seine Vorzüge beizubringen und nachhaltiges Denken zu fördern. Dabei werde nicht auf den erhobenen Zeigefinger gesetzt, sondern auf die Arbeit mit Spaten und Astschere sowie gemeinsame Aktivitäten. Die Waldjugend trage so erheblich dazu bei, dass sich junge Menschen an der Gesellschaft beteiligen, aktiv und engagiert handeln und die Umwelt und die Natur achten.
Den beiden Waldläufern ist dabei wichtig, das stetige und manchmal auch kleinteilige Engagement der Waldjugend anzuerkennen: „Wir betreuen nicht nur einzelne Leuchtturmprojekte, sondern verrichten alltägliche und teils sehr einfache Arbeit im Wald – was wir eben mit unseren Mitteln und vielen Kinderhänden anpacken können. Trotzdem schaffen wir es, ehrenamtlich Flächen zu pflegen oder Projekte umzusetzen, für die die Gemeinden häufig kein Geld bereitstellen können.“
Nach der Ehrenpreisverleihung stellten die Waldläuferinnen und Waldläufer ihr Engagement direkt unter Beweis. Nach einer kurzen Einführung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forstamtes Calw pflanzten sie gemeinsam einen Teil der gespendeten Bäume auf der nach Borkenkäferbefall geräumten Freifläche, welche die Bühne der Ehrenpreisverleihung bildete.
Es werden hauptsächlich Traubeneichen gepflanzt, die gemeinsam mit schon gepflanzten Feldahornen, Elsbeeren und Hainbuchen einen Mischbestand aus verschiedenen Laubbäumen bilden werden. So können mit tatkräftiger Unterstützung der jungen Menschen die kleinen Bäume zu einem klimastabilen Wald in Gechingen heranwachsen – ein zukunftsweisender Abschluss der Preisverleihung.