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Waldspaziergang mit dem Förster

Am Donnerstag, 22.5.2025, trafen sich 22 Interessierte aus der Gemeinde Dunningen und Umgebung am Holderbrunnen zum gemeinsamen Waldspaziergang mit Revierleiter...
Waldspaziergang mit dem Förster
Waldspaziergang mit dem FörsterFoto: R. Fischinger

Am Donnerstag, 22.5.2025, trafen sich 22 Interessierte aus der Gemeinde Dunningen und Umgebung am Holderbrunnen zum gemeinsamen Waldspaziergang mit Revierleiter Bernd Unglaube. Er betreut die zusammenhängende Waldfläche, die sich von der Gemarkung Seedorf über Dunningen bis Lackendorf erstreckt. Der größte Teil des Waldes gehört der Gemeinde Dunningen, die zweitgrößter Waldbesitzer im Landkreis ist.

Der gesamte Wald ist ein von Menschen geschaffener Wirtschaftswald. Der Wald produziert jährlich neu eine Holzmenge von 16000 Kubikmetern. Trotz Ertragsziele wird möglichst darauf geachtet, nicht mehr Biomasse dem Wald zu entnehmen, als er jährlich neu produzieren kann. In ganz Deutschland gibt es nur sehr wenige Waldbestände, die bewusst dem Eingriff des Menschen entzogen und der Natur überlassen werden.

Für einen Nutzwald war die Fichte lange Zeit der Baum der Wahl, da sie schnell wächst und auf schnelle Erträge hoffen lässt. Die Lebensumgebung bei uns war aber nie ihr bevorzugter Standort. Sie ist natürlicherweise in den feuchteren Hochgebirgen zuhause und wurzelt flach. Mit dem voranschreitenden Klimawandel leidet die Fichte immer massiver und mittlerweile für jedermann sichtbar unter der Trockenheit und Starkwetterereignissen, die sie leicht entwurzeln. Die schwachen, kranken Bäume werden dann anfällig für Borkenkäfer.

Waren es zur Jahrhundertwende vorwiegend Fichtenwälder mit kleinem Anteil an Tannen, so ändert sich das Aussehen des Waldes gerade signifikant.

Bereits vor 30 Jahren begann Herr Unglaube, den Umbau des Waldes anzupacken. So konnten wir mehrere Flächen besichtigen, wo entweder natürliche Waldverjüngung oder durch Anpflanzung von Laubbäumen der Wald verjüngt wurde. Neben einzeln stehenden erntefähigen Fichten/Tannen wächst an den lichten Stellen von unten der neue Wald heran aus Tannen, Buchen, Vogelkirschen usw.

Im Gemeindewald ist deshalb das Ziel, die Fichte auf 40 % Anbaufläche zu reduzieren und 5-6 andere Baumarten einzubringen, wie z. B. Kiefer, Tanne, Buche, Ahorn, Linde. Denn ein Mischwald ist gesünder und widerstandsfähiger gegen Naturgewalten und Schädlinge. Falls eine Baumart ausfällt, sind noch weitere Baumarten da, die zu vermarkten sind.

Und noch etwas haben wir gelernt, dass nämlich nicht mehr die längsten Baumstämme gefragt sind, da sie viel anfälliger für Stürme sind, sondern kürzere, aber dafür dickere Baumstämme. Und das kann man beeinflussen, indem die Bäume während des Wachstums nicht zu nah beieinanderstehen.

In 50 bis 100 Jahren wird der Wald ein ganz anderes Gesicht haben als heute, versichert uns Herr Unglaube. Wir alle wären gespannt, das zu sehen.

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Dunningen
NUSSBAUM+
Ausgabe 23/2025
von Nabu Dunningen e. V.
05.06.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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