Fällarbeiten im Schlater Wald zwischen Süßen und Grünenberg
Der Forstbezirk Schurwald wird ab der KW 45 auf der Ostseite des Schlater Waldes einen größeren Holzeinschlag durchführen. Durch die Entnahme vor allem von Fichten und vorgeschädigten Buchen sollen die in Zeiten des Klimawandels sehr wichtigen Mischbaumarten wie Eiche, Ahorn und Linde gefördert werden. Daneben hat es in diesem Bereich sehr viele durch das Eschentriebsterben geschädigte Eschen, die aufgrund einer schnell fortschreitenden Wurzelfäule eine Gefahr für Waldbesucher sind und deshalb gefällt werden müssen.
Durch den Holzeinschlag auf großer Waldfläche kann im gesamten Bereich planmäßig eine längere Phase der Ruhe eintreten. So kann z. B. die Beeinträchtigung der Erholungssuchenden durch wiederkehrende Sperrungen von Waldwegen vermieden werden.
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Forstarbeiten liegt auf der Förderung der neuen Waldgeneration durch eine natürliche Verjüngung der vorhandenen Altbäume. Hierzu werden vorwiegend Fichten entlang bereits entwickelter Jungwaldbereiche femelartig entnommen. Neben der Förderung der älteren Mischbaumarten sollen sich die klimastabileren Baumarten auf den kleineren Freiflächen entwickeln können. Eiche und Ahorn gedeihen vor allem bei höherem Lichteintrag besser und haben dann auch eine Chance gegen die stark wachsenden jungen Buchen. Klimastabile Mischwälder sollten möglichst viele Baumarten beherbergen, damit das Risiko eines Ausfalls des größten Ökosystems in unserer Landschaft deutlich reduziert wird.
In die Waldfläche integriert sind im Staatswald viele sogenannte Habitatbaumgruppen und einzelne Habitatbäume. Dabei handelt es sich um Bäume, die vielfältige Habitatstrukturen aufweisen. Dies können Baumhöhlen, Astabbrüche, Faulstellen, Pilzkonsolen oder auch gänzlich abgestorbene Bäume sein. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt im Wald. Spechte, Hohltauben, Fledermäuse und Co. finden dort ihren Lebensraum und Unterschlupf. Außerdem gibt es im Schlater Wald auch einige größere Flächen, die als Waldrefugien, also „Urwälder von morgen“, ausgewiesen sind. Auf mehr als 30 Hektar ruht die Bewirtschaftung aus Gründen des Artenschutzes dauerhaft.
Unter Beachtung vieler Vorgaben und Standards wird hier der nachwachsende Rohstoff Holz für regionale Holzverarbeitungsunternehmen bereitgestellt. Bei der Herstellung möglichst langlebiger Holzprodukte wird der im Holz gebundene Kohlenstoff langfristig gespeichert und unterstützt die Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel.
Sollten Sie in den nächsten Wochen einen Spaziergang im Bereich östlicher Schlater Wald unternehmen wollen, so beachten Sie bitte, dass aus Sicherheitsgründen die Wege in diesem Bereich auch länger gesperrt sein werden. Je nach Witterung wird versucht, die Wege baldmöglichst wieder zu öffnen. Das kann sich aber durchaus in einzelnen Bereichen bis in den Januar hinziehen. Die Verbindung nach Grünenberg aus Richtung Schlat wird ständig offenbleiben, von Süßen in Richtung Grünenberg wird auch nur kurzfristig gesperrt sein. Über die Weihnachtszeit sollten möglichst viele Wege für die Waldbesucherinnen und Waldbesucher zugänglich sein.
Bitte beachten Sie diese Sperrungen!
Sie sind zu Ihrem Schutz und werden baldmöglichst wieder abgebaut, sobald die Gefahr vorüber ist. Nach erfolgter Holzabfuhr werden die Waldwege wieder Instand gesetzt.