
O – wie Oberstenfeld
Ziel der Wandergruppe war die rund 7.500 Einwohner zählende Gemeinde Oberstenfeld im oberen Bottwartal. Angereist mit S-Bahn und Bus wurden wir beim Rathaus von Stadtführer Hanns-Otto Oechsle erwartet. Zahlreiche Fachwerkhäuser säumen die Großbottwarer Straße. Doch bereits nach wenigen Metern bogen wir links ab in die Küfergasse, wo auch die Bücherstube zu finden ist, in der wir zum Abschluss „einkehrten“. Unterwegs erläuterte Herr Oechsle die Bedeutung der verschiedenen Gebäude, die tiefe Weinkeller haben und von mehreren Bauern gemeinsam genutzt wurden. Über die Berggasse gelangten wir zum Stiftsgebäude, in dem heute ein Seniorenpflegeheim untergebracht ist. Interessant ist der Laubengang, der über 200 Jahre alt ist und als Natur- und Geschichtsdenkmal gilt.
Beeindruckend war anschließend die Stiftskirche St. Johannes der Täufer, die 1016 als Kirche für das Adeligen-Chorfrauenstift im romanischen Stil erbaut wurde. Mächtige Säulen tragen die Wände der dreischiffigen Basilika. Über zwei Treppenetagen gelangt man in den oberen Chorraum, wo ein dreiflügeliger Passionsaltar aus dem Jahr 1512 zu bewundern ist. Unter diesem Turmchor befindet sich eine dreischiffige Säulenkrypta aus dem 11. Jahrhundert. Aufmerksam lauschte die Gruppe den kurzweiligen Erläuterungen von Herrn Oechsle.
Wieder im Freien ging es vorbei an der Dorfkirche, in der in den Wintermonaten Gottesdienst abgehalten wird. Schließlich endete der Rundgang an der Bücherstube von Herrn Oechsle, der nicht nur Lehrer war, sondern auch als Buchautor, Kolumnenschreiber und Maler aktiv ist. Bei Brezeln und Getränken wusste unser Stadtführer noch viele Geschichten über Oberstenfeld und die Geschichte der Burg Lichtenberg zu erzählen. Wäre da nicht der Bus gewesen, den wir erreichen mussten, wir wären noch gerne sitzen geblieben.
Der nächste Termin findet statt am Freitag, 21. November. Wir besuchen das Heimatmuseum in Affalterbach. Gerne sind wieder neue Wandergäste willkommen.
