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Wanderung durch die Tairnbacher Hohlwege

Es war eine Gruppe von 36 Teilnehmern, die sich an einem sonnigen Mainachmittag zusammenfand, um gemeinsam die Tairnbacher Hohlwege zu erkunden. Seit...
Foto: Andreas Staar

Es war eine Gruppe von 36 Teilnehmern, die sich an einem sonnigen Mainachmittag zusammenfand, um gemeinsam die Tairnbacher Hohlwege zu erkunden. Seit 2010 gibt es in Tairnbach einen ausgeschilderten Hohlenpfad mit einer Gesamtlänge von 14 Kilometern. Auf Thementafeln entlang des mit einer Eidechse gekennzeichneten Weges werden Entstehung, Pflegemaßnahmen, Pflanzen und Tiere sowie die Geschichte von Tairnbach erläutert. Herr Franz Sieber, Vorsitzender des Vereins für Naturschutz Rauenberg, führte die Teilnehmenden entlang einer ausgewählten Teilstrecke und berichtete allerlei Wissenswertes.

Hohlwege sind eine landschaftliche Besonderheit des Kraichgaus. Vor Tausenden von Jahren wurde Löß aus der Rheinebene herangeweht und in Schichten abgelagert. Da Löß sehr weich ist, gruben sich die Viehfuhrwerke und Gespanne der Bauern leicht in den Boden ein, der Regen sorgte für weitere Auswaschungen, und im Laufe der Jahrhunderte entstanden oft mehrere Meter tiefe Einschnitte. Hohlwege sind heute seltene und besonders geschützte Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

Die Freunde der Kunst und der Heimatgeschichte hatten sich bewusst dafür entschieden, eine solche Wanderung im Frühling durchzuführen. In dieser Jahreszeit kann man auf Magerwiesen heimische Orchideen bewundern, wie z.B. das Helmknabenkraut oder das Purpurknabenkraut. Diese beiden Arten sind gefährdet und deshalb besonders geschützt, dürfen also weder gepflückt noch ausgegraben werden.

In freier Natur seltener geworden ist auch der Aronstab, auch er ist geschützt. Er muss Mücken und Fliegen anlocken, um sich fortpflanzen zu können - was ihm mittels seines besonderen Duftes nach faulem Aas auch trefflich gelingt.

In den naturbelassenen Hohlen zeigen Löcher in den Lößwänden, dass hier Insekten ihre Nester anlegen, aber es sind auch verschiedene Vogelarten, die hier nisten.

Es war eine sehr abwechslungsreiche Wanderung mit schattigen Wegen durch die dunklen Hohlen und sonnigen Wegen durch die Felder mit herrlichen Fernblicken über die Rheinebene und den Kraichgau. Das sonnige Wetter tat ein Übriges, um den Nachmittag zu einem schönen Erlebnis werden zu lassen.

Der Nachmittag fand seinen Abschluss mit einem gemeinsamen Abendessen in einem Restaurant. Die Vorsitzende Monika Schirner bedankte sich bei Franz Sieber für die sehr interessanten Informationen mit einem Gutschein und einer Essenseinladung.

Monika Schirner

Foto: Andreas Staar
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Ausgabe 22/2025
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