Pünktlich um 07.17 Uhr starteten vergangenen Sonntag insgesamt sieben Wanderfreunde des Albvereins mit dem X93 Richtung Göppingen. Mit Umstieg dort und in Ulm erreichten wir kurz vor 10 Uhr morgens ein von unserer Ortsgruppe sehr selten besuchtes Wandergebiet, nämlich das Donautal. Start war Munderkingen, mit gut 5.000 Einwohnern die kleinste Stadt im Alb-Donau-Kreis. Wir durchschritten den historisch sehr interessanten Ortskern, der weitere Weg führte uns zum kleinen Weiler Luppenhofen. In der Ferne war der Bussen, der heilige Berg Oberschwabens, bereits sichtbar. Kurz vor Obermarchtal am HW 5 liegend, erreichten wir das erste Etappenziel, den malerisch gelegenen Soldatenfriedhof Obermarchtal („Friedhof der Fremden“), auf dem bereits ab 1813/14 verstorbene Militärangehörige und Soldaten bis zum Weltkriegsende beerdigt wurden. Nach kurzer Besichtigung führte uns der Weg weiter nach Obermarchtal, wo wir uns zunächst im Klostergasthof Adler stärkten. Im Anschluss besichtigten wir die ehemalige Prämonstratenserabtei Obermarchtal mit ihrer wunderschönen frühbarocken Klosterkirche, die erst im Jahre 2001 in den Rang eines Münsters erhoben wurde.
Durch einen kleinen Tunnel der Klostermauer hindurch stiegen wir hinab zur Donau, querten diese und wanderten zwischen wenig befahrener Eisenbahnlinie und Donau entlang Richtung Untermarchtal. Rechts und links blühten die noch nicht gemähten, offensichtlich ungedüngten Wiesen in ihrer ganzen Farbenpracht zur Freude unserer Augen und natürlich aller Insekten. Über eine kleine Brücke passierten wir die Mündung der Lauter in die Donau, wobei letztere zehn Länder passiert, bevor diese nach weiteren rund 2.700 km im Schwarzen Meer mündet.
Wir erreichten das unspektakuläre Untermarchtal, der bislang breite Weg wandte sich von der Donau ab und verwandelte sich in einen schmalen Pfad, leicht bergauf und bergab durch ein Wäldchen, und entlang eines Kreuzwegs erreichten wir nach über 17 km bei idealem Wanderwetter wieder Munderkingen. Gegen 16 Uhr verließen wir mit dem Zug Richtung Ulm den Ort. In der Donaustadt gab es aufgrund der Umstiegszeit noch Gelegenheit, sich ein Eis zu holen, bevor wir über Göppingen und dem bewährten X93 gegen 18.40 Uhr wieder unterm Hohenstaufen ankamen.
Auch wenn An- und Abreise etwas längere Zeit in Anspruch nahmen, so war es sicherlich schön und interessant, mal neue Wandergefilde zu entdecken.
Eure Wanderführer Susanne und Wolfgang