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Wanderung rund um Bittelschieß

Am Sonntagmorgen traf sich eine große und muntere Gruppe von Wanderern pünktlich an der Vogtey. Nachdem die Fahrgemeinschaften gebildet wurden, ging...
Foto: Anja Mattmüller

Am Sonntagmorgen traf sich eine große und muntere Gruppe von Wanderern pünktlich an der Vogtey. Nachdem die Fahrgemeinschaften gebildet wurden, ging es auf die Anfahrt nach Bittelschieß. Dort wartete bereits unser Wanderführer, Andreas Fink, auf die Albvereinsgruppe. Der Wettergott spielte auch dieses Jahr mit. Zu Beginn regnete es nur leicht. Andreas erklärte unsere Wanderzeile und gab einen Überblick über seine Heimat. Bittelschieß liegt ungefähr 15 Kilometer südlich von Sigmaringen und circa 20 Kilometer nördlich des Bodensees. Es liegt an der linken Talseite etwas südlich des Zusammenflusses des Kehlbachs in den Andelsbach im Kehlbachtal, das durch eiszeitliche Gletscher geformt worden ist. Wir wanderten zuerst am Kehlbach entlang zur Knaus Mühle. Dort empfing uns der Inhaber und erklärte ausführlich die Anlagen. Es wird hier alles Korn der Landwirte angenommen und gereinigt. Das Mehl wird an viele Bäckereien geliefert und auch im eigenen Laden vermarktet.

Auf Gemarkung Bittelschieß sind zwei sogenannte Volksburgen bekannt. Neben der Hünaburg ist das der Burgstall Bittelschieß, dessen Geschichte und die derer Bewohner, die Herren von Bittelschieß, sowie die der Kirche eng mit der Geschichte von Bittelschieß verbunden ist. Das Geschlecht der Herren von Bittelschieß war bis zum Ende des 14. Jahrhunderts im Besitz des Ortes, danach folgten Jahrhunderte im Besitz von verschiedenen Familien des Niederadels, bis es 1786 an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen gelangte. Mit Bertholdeus de Bittelschieß wurde anno 1083 bei der Stiftung Sankt Georgen im Schwarzwald Bittelschieß erstmalig genannt. Im Jahr 1245 wird die Burg Bittelschieß als Sitz der Herren von Bittelschieß genannt. Noch bis vor wenigen Jahren konnten die Spuren der Burg erahnt werden. Im Jahr 1263 erfolgte die Erstnennung der Kirche. Bittelschieß war bereits früher eine eigene Pfarrei, und schon 1126 kommt ein Burkhard als Pfarrer vor. Die Einkünfte der Pfarrei waren indes so gering, dass sie auf die Dauer für den Unterhalt des Pfarrers nicht ausreichten. Die Gemeinde hat eine sehr schöne Kirche, die gemessen an den 350 Einwohnern sehr groß und prächtig ist.

Bei Bittelschieß wird ein riesiges Kieslager abgebaut. Dieses reicht bis nach Göggingen und wird wohl vermutlich in den nächsten Jahren abgebaut werden. Der Eingriff in die Landschaft ist gewaltig. Zwischenzeitlich hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne kam zum Vorschein. Nach vielen weiteren interessanten Erklärungen erreichte die Wandergruppe den Ausgangspunkt wieder in Bittelschieß. Katrin Fink hatte bereits das Feuer im Grill am Wohnhaus entfacht und es konnte bei Sonnenschein gegrillt werden. Nach einer ausgiebigen Grillpause hat die Gruppe die Rückfahrt angetreten. Vielen Dank an unsere Wanderführer Andreas und Katrin Fink für die großartige Organisation und den schönen Nachmittag.

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Ausgabe 20/2025
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