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Warum Abschottung keine Probleme löst

„Kein Land für Niemand“ im Olympia-Kino Hirschberg Am 1. Oktober 2025 trafen sich Genoss:innen der Ortsverbände Schriesheim-Hirschberg und Dossenheim...
Das Filmplakat für "Kein Land für Niemand - Abschottung eines Einwanderungslandes" ist visuell eindringlich gestaltet. Im Zentrum steht der Titel, eingerahmt von einer stilisierten Weltkarte, die aus zahlreichen Zitaten und Textfragmenten besteht. Diese Zitate scheinen die komplexen und oft widersprüchlichen Stimmen und Perspektiven zum Thema Einwanderung und Abschottung widerzuspiegeln. Die Farbgebung ist düster und atmosphärisch, mit einem tiefen Blaugrün, das eine ernste und nachdenkliche Stimmung erzeugt. Im Hintergrund ist eine unscharfe Landschaft mit einer Mauer oder einem Zaun zu sehen, was die Thematik der Abgrenzung und des Ausschlusses visuell unterstreicht. Die Form der Weltkarte, die aus Worten gebildet wird, symbolisiert, dass das Thema Einwanderung und die damit verbundenen Debatten global sind und alle Länder betreffen. Die Anordnung der Texte, die sich wie Wellen oder Gedankenströme über die Karte legen, vermittelt ein Gefühl von Komplexität und der Vielfalt der Meinungen. Die Botschaft des Plakats ist klar: Es geht um die Herausforderungen und die menschlichen Dimensionen von Einwanderung und den Versuch von Staaten, ihre Grenzen zu kontrollieren und zu schließen. Die Zitate, die aus der Karte herauswachsen, könnten die Stimmen von Einwanderern, Politikern, Bürgern oder Experten darstellen, die alle ihre eigene Sichtweise auf das Thema haben. Insgesamt ist das Plakat ein starkes Statement, das zum Nachdenken über die gesellschaftlichen und politischen Implikationen von Einwanderungspolitik anregt. Es nutzt die Kraft der Sprache und der visuellen Gestaltung, um eine tiefgründige und relevante Thematik zu beleuchten.
Foto: © Nashorn Filmhaus KG | Gestaltung: Büro Gestalten GbR

„Kein Land für Niemand“ im Olympia-Kino Hirschberg

Am 1. Oktober 2025 trafen sich Genoss:innen der Ortsverbände Schriesheim-Hirschberg und Dossenheim im Hirschberger Olympiakino, um gemeinsam die Vorführung von „Kein Land für Niemand“ zu sehen. Der Dokumentarfilm von Max Ahrens und Maik Lüdemann kritisiert die restriktive Migrationspolitik Deutschlands und der Europäischen Union und warnt vor ihren Konsequenzen.

Erschütternde Filmaufnahmen illegaler Pushbacks gegen Geflüchtete durch – auch von deutschen Steuergeldern finanzierte – libysche Grenzschutzboote machen fassungslos. Diese werden teilweise menschenverachtenden Kommentaren deutscher Politiker:innen von Bundesregierung bis Lokalebene gegenübergestellt. Bei einigen Aussagen war im Kinosaal fassungslose Empörung aus den Reihen zu vernehmen. Chronologischer Höhepunkt ist der beschämende Entschließungsantrag zur Migrationsbegrenzung, für den die CDU unter Friedrich Merz im Januar 2025 Stimmen der AfD in Kauf nahm.

Doch „Kein Land für Niemand“ beschränkt sich nicht allein auf diese Aspekte. Im Film kommen auch Expert:innen aus Wirtschaft und Sozialforschung zu Wort. Sie alle betonen: Ein Land, das sich und seine Kommunen seit Jahrzehnten kaputtspart, lässt sich nicht durch die Verachtung gegenüber Schutzsuchenden wieder auf Vordermann bringen. Die immer gleichen Forderungen nach mehr Härte gegenüber Geflüchteten und Bedürftigen, aber auch die Aufforderung an Arbeitnehmer:innen, mehr und länger zu arbeiten, sind dabei wirkungslose Scharaden im Versuch, die über viele Legislaturperioden angestauten Probleme in diesem Land auf jene abzuwälzen, die im Diskurs der Basta-Politik nicht gehört werden. Während diese Menschen ein Leben in Sicherheit und Würde suchen, lässt Deutschland jegliche Würde im Umgang mit ihnen vermissen.

Für uns als Linken-Ortsverband ein wichtiges Fazit: Auch in der Kommunalpolitik lassen wir uns nicht von Scheinlösungen ablenken, die Bedürfnisse verschiedener Menschen gegeneinander ausspielen, die tatsächlichen Probleme sozialer Ungerechtigkeiten jedoch nicht angehen.

Wir bedanken uns herzlich beim Olympia-Kino Hirschberg für die Vorführung dieses wichtigen Films. Ein besonderer Dank gilt auch den Vertreterinnen von Amnesty International Ladenburg-Schriesheim, die nach dem Film Informationen zu aktuellen Anliegen bereitstellten und Unterschriften sammelten.

Florian Deckert für Die Linke Schriesheim-Hirschberg

Termine

Vorstandssitzung Ortsverband Schriesheim-Hirschberg

30. Oktober 2025
20.00 – 21.00 Uhr / Bistro Aubergin, Heidelberger Str. 32 / Die Sitzung ist öffentlich

Aktuelles und Infos unter dielinke-hd.de/ortsverbaende/schriesheim-hirschberg

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
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Ausgabe 44/2025
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