Im ersten Teil dieser Bilanz wurde deutlich, dass sich das öffentliche Bild der Heddesheimer Liste im vergangenen Jahr verändert hat – und nicht in jeder Hinsicht im Sinne der ursprünglichen Idee. Wichtig ist uns: Die Fraktion Heddesheimer Liste im Gemeinderat steht weiterhin für die Grundidee, mit der dieses Projekt angetreten ist – für offene, unabhängige, personenorientierte Kommunalpolitik jenseits starrer Strukturen. Dieses Selbstverständnis prägt unsere Arbeit bis heute.
Allerdings beobachten wir, dass sich die Außenwahrnehmung der Heddesheimer Liste durch Aktivitäten und Kommunikation des gleichnamigen Vereins teils verschoben hat. Einzelne Akteure vertreten öffentlich Positionen oder setzen Akzente, die sich vom ursprünglichen Geist des Projekts – Vielfalt, Eigenständigkeit und politische Offenheit – entfernt haben. Der Fokus scheint sich von inhaltlicher Zusammenarbeit hin zu stärker vereinszentrierter Darstellung verlagert zu haben.
Was ursprünglich als offener Zusammenschluss engagierter Menschen gedacht war, wirkt in Teilen zunehmend wie ein geschlossenes Profil mit klaren Abgrenzungen. In der öffentlichen Wahrnehmung verschwimmen die Rollen von Fraktion und Verein – was zu Missverständnissen führt und die Zusammenarbeit im Gemeinderat erschwert.
Die Folge ist ein Klima, das weniger von Austausch, sondern mehr von Abgrenzung geprägt ist. Dabei braucht Heddesheim gerade jetzt das Gegenteil: Offenheit, Vertrauen, gegenseitige Wertschätzung – und Raum für unterschiedliche Perspektiven.
Wir halten an der Gründungsidee fest: Heddesheim braucht Menschen, die sich für ihren Ort einsetzen – nicht Strukturen, die sich selbst in den Vordergrund stellen. Kommunalpolitik lebt von Persönlichkeiten, die zuhören, mitdenken und gemeinsam handeln. Mit Haltung und Dialogbereitschaft – nicht mit Etiketten oder Lagerdenken.
Aus diesem Grund haben wir als Fraktion im Gemeinderat entschieden: Wir nennen uns ab sofort „Die Fraktionsgemeinschaft (HL/FDP)“. Der Zusatz (HL/FDP) verweist auf den Wahlvorschlag, mit dem wir 2024 angetreten sind – und den wir nach wie vor inhaltlich und politisch vertreten. Das Vertrauen, das uns damals ausgesprochen wurde, bleibt unser Antrieb.
Mit dieser Umbenennung wollen wir Klarheit schaffen: Wir stehen für sachorientierte Politik, für Miteinander – und für die Idee, mit der wir gestartet sind. Nicht für parteiliche Rituale – und auch nicht für vereinsinterne Rollenkonflikte.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang. Einen, der auf die Stärken der Einzelnen baut, Gräben überwindet und ehrliche Kooperation fördert. Die Zukunft der Kommunalpolitik in Heddesheim liegt nicht in Strukturen – sondern im echten Miteinander. Heddesheim verdient eine Politik, die verbindet, statt spaltet. Und Persönlichkeiten, die Verantwortung mit offenem Visier übernehmen.
Stefanie Schmidt, Martin Kemmet, Simon Jarke, Steve Kühny, Tobias Köber