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Die im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums im März 2025 veröffentlichte Studie des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) kommt zu dem Ergebnis, dass nur 3,2 % des Passagierrückgangs in Deutschland auf die Luftverkehrssteuer zurückzuführen ist. Wie die Studie zeigt, haben wirtschaftliche Faktoren, insbesondere die Schwäche des volkswirtschaftlichen Wachstums und des privaten Konsums, einen viel höheren Einfluss auf die Nachfrage nach Tickets. Der starke Rückgang des Inlandsverkehrs für Geschäftsreisende seit Corona stellt einen weiteren wichtigen Faktor für das geringere Passagieraufkommen dar. Ebenso der Wegfall des vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine bedeutenden Markts für Flüge nach Russland und in die Ukraine sowie die Marktkonzentration in der Branche. Die Analysen zeigen also, dass die im Koalitionsvertrag von Union und SPD angekündigte Rücknahme der im April 2024 vorgenommenen Erhöhung der Luftverkehrssteuer nur ein weiteres Geschenk für die klimaschädliche Luftverkehrsbranche wäre. Sie wird bereits heute großzügig subventioniert. So ist der grenzüberschreitende gewerbliche Luftverkehr in Europa von der Mehrwertsteuer befreit. Diese Subventionen liegen alleine für den deutschen Flugverkehr jährlich bei rund 4,2 Mrd. Euro. Außerdem ist auf Kerosin keine Energiesteuer zu entrichten. Würde die in Deutschland getankte Kerosinmenge mit einer Energiesteuer analog zu Benzin (65,45 Cent pro Liter) bepreist, beliefen sich die Steuereinnahmen auf rund 8,1 Mrd. Euro.