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Was gibt es zum Rasen zu bemerken

Es gibt Leute, die sagen, dass es nur für den Fußballplatz, den Golfplatz und das Schwimmbad eines Rasens bedarf. So ganz unrecht ist diese Sicht...

Es gibt Leute, die sagen, dass es nur für den Fußballplatz, den Golfplatz und das Schwimmbad eines Rasens bedarf. So ganz unrecht ist diese Sicht der Dinge nicht. Warum kann man das so sehen? Nun, ein perfekter Sportplatzrasen ist nichts anderes als eine ökologische Wüste. Vielfach wird er aktuell als Rollrasen industriell produziert und verlegt. Eine Grasart auf großer Fläche! Blumen Fehlanzeige! In solchen Rasen regiert Einfalt statt Vielfalt. Solche Monokulturen sind wahre Paradiese für Pilze und zahlreiche Larven von Wurzelschädlingen.

Deshalb braucht man aber nicht gleich zu verzweifeln. Es gibt nicht nur den sprichwörtlichen Wembley-Rasen, sondern auch einfachere Spielarten davon, etwa Scherrasen für den Hausgebrauch, wie Zierrasen oder artenreichere Trittrasen. Wer im heimischen Garten für Kinder eine Rasenfläche zum Spielen haben möchte, ist mit einem relativ pflegeleichten Trittrasen gut bedient. Hier dürfen neben den klassischen Trittrasenpflanzen wie Löwenzahn, Breitwegerich und Weißklee auch bodennahe Blühpflanzen wie etwa Gänseblümchen, Braunelle, der kriechende Günsel, Gundermann, Gelbklee und Kleinköpfiger Pippau wachsen. Ihre Blühaspekte erhöhen nicht nur die Artenvielfalt, sondern verbessern auch die Widerstandskraft der Rasenfläche gegen allerlei Angreifer.

Zudem braucht man dann nicht so oft zu mähen, was nicht nur eine beträchtliche Arbeitseinsparung ist, sondern auch die Biodiversität erhöht und dennoch das Bespielen der Rasenfläche ermöglicht. Es sollen ja nur bodennahe Blühpflanzen zur Blüte gelangen. Manche dieser Blühpflanzen, wie etwa das kleine Habichtskraut, die Schafgarbe und Margeriten, können durch ihre Ausläufer die Rasenfläche stabilisieren und noch Blühaspekte zeigen.

Bei der Pflege solcher Trittrasen sollte man sich am tatsächlichen Spielbedarf orientieren. Da kann es dann schon mal Zeiten geben, während denen die Nutzung nicht so intensiv ist und man Blühaspekten bodennaher Blühpflanzen den Vortritt lässt.

An besonders mageren und trockenen Standorten, wie z.B. an den flachgründigen Albhängen, gibt es auch natürliche Magerrasen, Halbtrocken- und Trockenrasen, die nur aus niederwüchsigen Pflanzen wie z. B. Karthäusernelke, Thymian, Kleine Bibernelle usw. aufgebaut sind. Diese natürlichen Rasen sind sehr blüten- und artenreich.

Da im Siedlungsbereich die Böden aber nährstoffreicher und tiefgründiger sind, müssen hier Rasen als „Scherrasen“ gepflegt werden. Je nach Witterung, Nährstoffgehalt des Bodens und Aufwuchsmasse fallen 3 bis 5 Schnitte in der Vegetationsperiode an. Am besten sind dazu handgeführte Rasenmäher, damit auch mal eine Blühinsel ausgespart werden kann. Ein Mähroboter kennt keine Arten.

Übrigens sollte das Mähgut von Rasenflächen immer abgeräumt und kompostiert werden. Das schafft zusammen mit anderen biologischen Reststoffen wertvolles Material für bodenverbessernde Maßnahmen.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Neustadt – Stadt Neustadt
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Ausgabe 27/2025
von NABU Waiblingen
02.07.2025
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