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Was war vor 100, 200 Jahren?

Was war damals in Weinsberg und dessen Umgebung? Von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann Allgemeines Eine Betrachtung der wichtigsten Ereignisse,...
Lageplan: Oberamt Weinsberg um 1925
Lageplan: Oberamt Weinsberg um 1925Foto: Wiedmann

Was war damals in Weinsberg und dessen Umgebung?

Von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann

Allgemeines

Eine Betrachtung der wichtigsten Ereignisse, Entwicklungen und Trends der letzten Jahrhunderte in Weinsberg und dessen näherer Umgebung. Ein Jahrhunderte-Rückblick ist eine faszinierende Reise durch die Zeit. Jeder Jahrhundertwechsel bringt tiefgreifende Veränderungen mit sich. Politische Systeme, gesellschaftliche Strukturen und technologische Entwicklungen wandeln sich ständig. Um ein genaueres Bild eines bestimmten Jahres zu erhalten, ist es hilfreich, sich mit den spezifischen Ereignissen, Persönlichkeiten und Trends dieser Zeit auseinanderzusetzen.

Wir unternehmen folgend einen kurzen Ausflug in die Vergangenheit.

Was war im Jahr 1925?

– Karl Weinbrenner, von 1924 bis 1945 Bürgermeister in Weinsberg

Karl Weinbrenner (1888 – 1968), Ehrenbürger der Stadt Weinsberg seit 5.10.1963

Weinsberg hat knapp 2.900 Einwohner.

Weinsberg ist seit 1755 Oberamtsstadt.

Weinsberg hat seit 1818 ein Oberamtsgericht.

- Am 17. März 1925 beschloss das württembergische Innenministerium die Auflösung des Oberamts Weinsberg.

Dies trat am 1.4.1926 in Kraft. Das OA Weinsberg bestand von 1755 bis 1926. Es hatte eine Fläche von 226 km² und rd. 25.000 Einwohner. Die Grenzämter vom Oberamt Weinsberg waren: Neckarsulm, Öhringen, Schw. Hall, Gaildorf, Backnang, Marbach, Besigheim und Heilbronn. (Wir werden 2026 ausgiebig darüber berichten).

– Der Gedenkstein für 400 Jahre „Blutostern Weinsberg“ wird errichtet.

Wechsel in der Feuerwehrspitze von Weinsberg: Prosy und Hoffmann übernehmen das Amt von Zimmermann.

– Bei der Stadtkapelle Weinsberg wird August Vollert zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Die letzten belgischen und französischen Truppen verlassen das Ruhrgebiet.

Württemberg war ein Volksstaat innerhalb der Weimarer Republik. Das Königreich Württemberg bestand bis ins Jahr 1918.

– Tod von Reichspräsident Ebert am 28.2.1925

– Paul von Hindenburg war von 1925 bis zu seinem Tod 1934 Reichspräsident der Weimarer Republik.

– Faschistenführer Benito Mussolini erklärte sich zum Diktator des Landes Italien.

– Wirtschaftlicher Aufschwung wird spürbar.

– Außenpolitische Erfolge, gesellschaftlicher und sozialpolitischer Fortschritt wurden spürbar.

– Süddeutscher Fußballmeister: VfR Mannheim

– Firma Vollert in Weinsberg, Anlagenbau GmbH, wird durch Hermann Vollert gegründet.

– Die Karosserie-Werke in Weinsberg bekommen Aufträge von NSU, BMW und Fiat aufgrund ihrer neuen Blechverkleidungstechnik.

– August Herold, Diplomlandwirt und Rebenzüchter bei der LVWO in Weinsberg, legte seine Diplomprüfung ab.

– Deutschland besitzt: 200.000 Pkw und 100.000 Motorräder

Es war ein Jahr großer Umbrüche, geprägt von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, wirtschaftlicher Instabilität und dem Aufstieg

totalitärer Regime.

– 1925 wurden erfunden

Lautsprecher, Leuchtstoffleuchte, Sprühdose, Servolenkung beim Auto, Flüssigkeitsrakete u. W.

– Geboren 1925

Hildegard Knef, Hans Rosenthal u. W.

1825

– Heinrich Pfaff, Stadtschultheiß von Weinsberg, StadtWeinsberg hat ca. 1.800 Einwohner und ist Oberamtsstadt im Königreich Württemberg.

Leiter des Oberamts Weinsberg: Benjamin Wolf, Weinsberg hat ein Oberamtsgericht, Weinsberg; Stadt im Königreich Württemberg (1806 – 1918).

Im Oberamt Weinsberg: Die Gemeinde Reisach wird in die Stadt Löwenstein eingegliedert.

– Die Industrialisierung verändert die Welt grundlegend. Maschinen ersetzen Handarbeit, Städte wachsen rasant und soziale Ungleichheiten nehmen zu. In Kunst und Literatur dominiert die Romantik mit ihrer Betonung von Emotionen, Natur und dem Individuum. Nationalistische

Bewegungen gewinnen an Stärke und führen zu politischen Umwälzungen.

– Karl Friedrich Jäger hat das Buch „Die Burg Weinsberg, genannt Weibertreue. Beschreibung und Geschichte für Reisende und Freunde der Gegend“ veröffentlicht.

– Justinus Kerner wohnt seit 3 Jahren in seinem neuen Haus in Weinsberg an der Öhringer Straße.

– Bauliche Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Burgruine Weibertreu durch den Frauenverein Weinsberg

Sturmflut am 25. Februar im Bereich der gesamten Nordseeküste

Dampflok in England erfunden

Der Weinsberger Arzt, Dichter und Heimatforscher Justinus Kerner, schrieb 1825 (vor 200 Jahren) viele Gedichte, unter anderem über: „Im Regen“, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten:

Im Regen

Zählt man die Zeit im Jahr,

Drin freudvoll war ein Herz,

Sind's wen'ge Tage nur,

Die andern trug es Schmerz.

Zählt man die Zeit im Jahr,

Drin blau der Himmel blieb,

Sind's wen'ge Tage nur,

Die andern waren trüb.

Drum, da der Himmel selbst

So oft in Tränen steht,

Klag' nimmer, Menschenherz,

Dass dir's nicht besser geht.

Kerner veröffentlichte 1825 „Reiseschatten von dem Schattenspieler Luchs“ im Cotta-Verlag in Stuttgart.

(Fortsetzung im nächsten Nachrichtenblatt Nr. 27/25)

Hermann Vollert
Hermann Vollert.Foto: Wiedmann
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Ausgabe 26/2025
von Stadtgeschichte
26.06.2025
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