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Wasservögel verendeten im Versickerungsbecken

In dem Versickerungsbecken für das Oberflächenwasser aus dem Gebiet Mahrgrund II verendeten Enten sowie ein Schwan und mehrere Jungtiere. In der letzten...
Holzkreuz und Kerzen am Zaun.
Foto: Rolf Sauer

In dem Versickerungsbecken für das Oberflächenwasser aus dem Gebiet Mahrgrund II verendeten Enten sowie ein Schwan und mehrere Jungtiere.

In der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung informierten der Bürgermeister, der Behördenleiter des Landratsamts sowie ein Vertreter des NABU über Hergang und Ursachen.

In dem Nassversickerungsbecken brütete erstmals ein Schwanenpaar. Es schlüpften 6 Jungtiere. Beobachter brachten bereits im Mai bei Trockenheit Bedenken über die Eignung des Beckens als Kinderstube vor. Fachleute sahen keinen Handlungsbedarf, schon gar nicht für eine problematische Evakuierung der Familie. Der Regen entspannte die Lage. Nach langer Trockenheit im Juni sank naturgemäß der Wasserstand, sodass Beobachter wieder Alarm schlugen. Fachleute sahen erneut keinen Handlungsbedarf. Als wenige Tage danach ein Schwan verendete, wies nach einer Begutachtung die Naturschutzbehörde (RNK) die Gemeinde an, Trinkwasser und Futter aufzustellen, was sofort umgesetzt wurde. Nach kurzer Zeit verendeten weitere Tiere, wonach in einer Aktion der Gemeinde, Feuerwehr, Polizei und der Tierrettung, die Schwäne in eine Auffangstation gebracht wurden und die verendeten Tiere zur Untersuchung. Nach wenigen Tagen stellte sich klar heraus, dass die Tiere an Botulismus erkrankt und verendet sind.

Der Behördenleiter des LRA nahm ausführlich Stellung zu Handlungen und Fehleinschätzungen seiner Naturschutzbehörde, aber auch zu Vergiftungen durch Botulismus.

Der Vertreter des NABU ging auf den hohen Wert des Nassversickerungsbeckens ein, worin nicht künstlich eingegriffen werden dürfe.

In der Stellungnahme der SPD-Fraktion mussten wir uns zunächst für die ausführliche und offene Aussprache bedanken. Wir hatten den Vorgang verfolgt und uns bereits im Mai mit der Info, ggf. Wasser einzupumpen, kritisch auseinandergesetzt. Der Bürgermeister hat sich zwischenzeitlich zu dieser Info aus seiner Verwaltung, die nicht durchführbar ist, entschuldigt.

Natürlich hätten auch wir nach dem verendeten Schwan, aus heutiger Sicht, eine andere Entscheidung der Fachbehörde des Landratsamts erwartet.

Ja, es sind einige Wasservögel in Ilvesheim verendet, die Ursachen wurden ermittelt und transparent dargelegt, kein Fall für Medienschlagzeilen in BW, müsste man denken. Gefehlt. Eine Gruppe von Beobachtern und Medienaktivisten, deren unterschiedlichste Ratschläge nicht gehört oder befolgt wurden, sucht mit allen Mitteln nach Schuldigen, an deren „Händen Blut klebt“. Es werden über Menschen, die Entscheidungen treffen mussten, im Netz rufschädigende Nachrichten verbreitet. Was soll uns ein Transparent „die Tür zum Tod“, aufgehängt von erwachsenen Menschen, sagen? Was soll das Anbringen von Zeichen, mit denen man um ein Menschenleben trauert? Medienaufmerksamkeit! – geglückt!

Ein kleines Schild relativiert, mit dem Hinweis, dass wir bis vor Kurzem noch 40 Mio. Hühnerküken geschreddert hätten.

Zur Versachlichung zu Botulismus bei Wasservögeln kann man einfach googeln.

Rolf Sauer

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Ausgabe 31/2025
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