Rinder und Ziegen grasen wieder

Weideauftrieb auf der Waldweide in Gechingen

Seit vergangener Woche weiden wieder Rinder und Ziegen im Gechinger Masenwald und schaffen damit auch wertvollen Lebensraum für Fledermäuse und Co.
Ziege im Wald
Weiße Ziege knabbert an einem NadelgewächsFoto: OlegMalyshev/iStock/Getty Images Plus - Symbolbild

Die Waldweide ist eine historische Waldnutzungsform mit der heutzutage gezielt lichte Strukturen in Wäldern geschaffen werden und somit einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten können. In der Gechinger Waldweide steht vor allem die Fledermaus im Mittelpunkt, denn auch wenn sich das nicht unbedingt auf den ersten Blick erschließt: Die Waldweide ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Unterstützung der lokalen Fledermauspopulationen im Umfeld der Bahnstrecke im Rahmen der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn.

Optimale Strukturen schaffen

Viele Fledermausarten nutzen den Wald um Insekten, Spinnen und Käfer zu jagen, ziehen in Baumhöhlen alter Bäume ihre Jungtiere auf oder überwintern sogar in diesen Quartieren. Dabei bevorzugen Fledermäuse insbesondere strukturreiche, lichte Wälder als Lebensraum. „Durch die gezielte Bewirtschaftung der Wälder und insbesondere durch die Waldweide können wir optimale Strukturen für die Fledermäuse in den Wäldern schaffen“, berichtet Constanze Heck, Waldweidemanagerin und Mitarbeiterin beim Landschaftserhaltungsverband. „Durch das Weiden der Rinder und Ziegen im Wald entstehen vielfältige Bereiche und ökologische Nischen, die den Artenreichtum auf der Fläche fördern.“

Tiere als Landschaftspfleger

Im vergangenen Winter wurde die Fläche der Waldweide durch einen umfangreichen Holzeinschlag nochmals weiter aufgelichtet. Den Rest erledigen nun die Weidetiere. Auf der rund 8,5 Hektar großen Fläche im Gechinger Masenwald weiden nun seit vergangener Woche sechs Rinder der Rasse Limousin der Familie Böttinger vom Gechinger Waldhof sowie zehn Ziegen der Familie Esslinger aus Gechingen. Über die Sommermonate bleiben die Tiere nun im Wald und erschaffen durch ihren Tritt und den Fraß einen attraktiven Lebensraum für Fledermäuse sowie für verschiedene Vogelarten, Insekten und für eine Vielzahl an lichtliebenden Pflanzenarten. Über die nächsten Jahre wird sich der ökologische Wert der Waldweide weiter erhöhen. Auf der Fläche befinden sich bereits viele Habitatbäume, die Strukturen wie Höhlen, Astabbrüche und abstehende Rinden aufweisen. Diese Strukturen sollen über die Zeit weiter gefördert werden. Um die Fledermauspopulationen jedoch auch kurzfristig noch besser unterstützen zu können, wurden kürzlich 50 Fledermauskästen in der Waldweide aufgehängt.

Die Gechinger Waldweide ist eine Maßnahme des Zweckverbands Hermann-Hesse-Bahn für den Fledermausschutz und wird in Kooperation mit dem Landschaftserhaltungsverband Calw e.V. und der Gemeinde Gechingen umgesetzt.

Erscheinung
exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUM
30.05.2025
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