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Weihnachten

Liebe Schwestern und Brüder, auch in diesem Jahr feiern wir Weihnachten in einer Zeit der Unsicherheit: Der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert...
Heilige Familie
Foto: pixabay

Liebe Schwestern und Brüder, auch in diesem Jahr feiern wir Weihnachten in einer Zeit der Unsicherheit:

Der Krieg in der Ukraine dauert unvermindert an und bringt viele Folgen mit sich: Aufrüstung, Schulden, Wirtschaftskrise und gesellschaftliche Spannungen, die auch unser eigenes Leben nicht unberührt lassen. Was ist in diesem Kontext die Botschaft von Weihnachten?

Weihnachten will uns auch heute sagen, dass Gott diese Welt – mit all ihren Problemen und Herausforderungen – keineswegs vergessen hat! Er lässt sie nicht im Stich, sondern wagt sich mitten hinein. Er bleibt nicht auf dem hohen Thron, sondern sitzt mit uns im Boot, um es zu einem sicheren Hafen zu führen. Im Kind in der Krippe macht er sich verletzlich, um uns seine Nähe zu schenken, um unser Leben ganz zu teilen und uns schließlich auch freizusetzen von allen Fesseln des Bösen. Im Kind von Bethlehem ist Gott zu uns gekommen, um uns die Tür zum Himmel zu öffnen. Weihnachten bedeutet daher damals wie heute: Gott setzt einen Neuanfang! Er schenkt ein mächtiges Zeichen der Hoffnung, das gerade in einer verdunkelten Welt nur umso heller leuchtet.

Halten wir uns dabei vor Augen: Als Jesus damals zur Welt kam, da kam er auch nicht in eine Welt der Harmonie. Er wurde geboren, als seine Heimat von den Römern okkupiert war. Es war in Bethlehem eigentlich kein Platz für ihn und kurz nach seiner Geburt musste er fliehen, weil man versuchte ihn umzubringen. Er wurde in dieselbe Welt, in dieselben Situationen hineingeboren, die auch heute viele Menschen erleben. Er ist mit denselben Herausforderungen vertraut, mit denen auch wir zu kämpfen haben. Weihnachten war nämlich nie ein Fest in einer heilen Welt.

Aber doch bedeutet es den Beginn der Heilung dieser Welt. Denn es bedeutet den Beginn einer neuen Menschlichkeit, den Beginn einer neuen Zugewandtheit und Solidarität, den Beginn einer Verbundenheit und Freundschaft, die Gott uns in seinem Sohn anbietet.

Weihnachten bedeutet, dass Gott sein Herz neu geöffnet hat für diese Welt, für die Menschheit, für seine Kinder, indem er selbst eins davon geworden ist und unser Schicksal geteilt hat. Teilen also auch wir unsere Schicksale, tragen wir einander und machen auch wir unser Herz weit auf für Gott, der es erfüllen möchte mit seiner Gegenwart und Liebe. Und schauen wir in diesen Zeiten auch ganz bewusst auf all das, was uns bereits geschenkt ist: noch immer leben wir in unserem Land in Freiheit, Frieden und Wohlstand, noch immer herrscht bei uns ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft und Solidarität. Und was für die Welt als Ganze gilt, das gilt auch für uns als einzelne: Gott sitzt auch mit uns im Boot. Er hat uns nicht vergessen. Er kann vielmehr auch uns überraschen mit seinem Wirken und seine Geschichte mit uns ganz persönlich ist noch nicht zu Ende – genauso wenig wie seine Geschichte mit dieser Welt, die er irgendwann ganz befreien wird von allem Bösen, von allen Kriegen und Krisen, wenn Jesus wiederkommt, um alles Unrecht zu beseitigen und machtvoll den Frieden aufzurichten. Auch darauf haben wir uns im Advent erinnert und vorbereitet.

Doch bis es so weit ist, sind wir gerufen wie er selbst das Leben in dieser Welt zu meistern und zu gestalten, sie ein wenig heller und schöner zu machen und uns von Gott führen und beschenken zu lassen! Ab nächstem Jahr werden wir dies als Kirchengemeinde in einem neuen Kontext tun: im Rahmen der Kirchengemeinde Wiesloch. Doch der Auftrag bleibt derselbe und wir werden uns nach Kräften bemühen, diesem auch weiterhin nachzukommen!

Ihnen und IhreLiebenen wünschen wir von Herzen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2026!

Ihr Georg Henn

stellv. Pfarrer

Erscheinung
Amtsblatt der Gemeinde Sandhausen
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Ausgabe 51/2025
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