„Ein Stern in turbulenter Zeit“ – dieses Bild mit seinem Titel hat mich sofort angesprochen. Turbulent war und ist die Zeit irgendwie immer. Aber im Moment verspüre ich es einfach noch viel stärker – sei es in unserem Land mit all seinen Fragen und Problemen, der Wirtschaftskrise und der gescheiterten Regierung – sei es in der Welt mit ihren hässlichen Kriegen, Gewalt und Terror – sei es in unserer Kirche mit den vielen ungelösten Fragen und Herausforderungen. Vielleicht erleben Sie solche Turbulenzen aber auch im eigenen Leben, in der Familie, in Ihrem Umfeld oder ganz persönlich.
„Damals“ – zu der Zeit als Jesus auf die Welt kam, waren die Zeiten nicht mehr und nicht weniger turbulent. Das Land lag unter der Gewaltherrschaft der Römer. Autokraten, Diktatoren und deren Handlanger hatten das Sagen und unterdrückten das Volk. Arme, Geflüchtete, Witwen und Waisen, Kranke und Schwache hatten keinen Platz in der Gesellschaft.
Doch da beginnt am Horizont ein Stern zu leuchten, zunächst nur von ganz wenigen gesehen. Schon bald aber wurde sein Licht stärker. Die Mächtigen bekamen es mit der Angst zu tun, für viele aber ein Hoffnungsstern für eine neue Zeit, ein besseres Leben.
So leuchtet uns mitten hinein in all den Turbulenzen der Welt und des Lebens ein Stern auf am Himmel über Betlehem, der anders ist.
Dieser Stern steht für eine neue Zeit, die angebrochen ist mit der Geburt Jesu, die wir trotz aller Turbulenzen in wenigen Tagen wieder miteinander feiern dürfen. Dieser Stern steht für die einzigartige Beziehung Gottes zu uns Menschen. Dieser Stern steht für die Liebe Gottes und seine Zusage an uns, dass er in Jesus mitten hinein in unsere Welt kommt, um Blinde zu heilen, mit Ausgegrenzten zu reden, Kranke zu trösten und mit Kindern zu spielen. Ich bin das Licht der Welt, sagt er von sich selbst.
Gott will damit trotz allem, was in dieser Welt geschieht, der Hoffnung Raum geben – Hand und Fuß und ein menschliches Gesicht.
Viel zu wenig reden und singen und handeln wir von dieser Hoffnung. Wir Menschen in dieser Zeit brauchen aber diese Klarheit, dass wir Grund zur Hoffnung haben. Das kleine Kind weist über uns selbst hinaus und über die Angst und den Hass und manche furchtbaren Realitäten.
„Ein Stern in turbulenter Zeit“ – bleiben wir aufmerksam für die Sterne, die uns aufleuchten. Lassen Sie uns gemeinsam die Sterne im Leben entdecken, und singen wir gemeinsam gegen alle Turbulenzen und dunklen Mächte unserer Zeit „das Lied vom Stern“.
Zusammen mit allen Verantwortlichen unserer Seelsorgeeinheit wünsche ich Ihnen ein friedvolles und gesegnetes Weihnachtsfest und für das neue Jahr alles Gute und Gottes reichen Segen. Bleiben Sie voller Hoffnung und gesund.
Ihr Pfarrer
Ewald Ginter
Das Lied vom Stern singen,
der immer neu aufgeht,
um dir deinen Weg zu zeigen,
den du gehen sollst durch manche
Wüste oder dunkle Schlucht.
Dem Glanz des Sternes trauen,
der dich hinführt zum Kind
in der Krippe, dem wahren Glück,
das nicht trügt, sondern alle
deine Lasten mit dir trägt.
Den Segen des Sternes bringen,
um in den Bruchstücken und
durchkreuzten Plänen des Lebens
ein Zeichen der Hoffnung
zu erbitten und zu erwarten.
Die Hoffnung des Sternes feiern
und sie mit anderen teilen,
damit sie im Herzen davon berührt
und bewegt ausstrahlen,
was sie selbst empfangen haben.
Möge dieses Jahr für dich unter dem Segen Gottes stehen.
Geh deinen Weg und bleibe dir selber treu,
aber sei offen für neue Gedanken,
neue Begegnungen, neue Pfade.
Vergiss deine Träume nicht
und folge der Stimme der Sehnsucht,
mit der Gott dich ruft.
Vertraue darauf, dass er da ist
und dass sein Stern dich begleitet,
lerne, seine Spuren zu deuten.
Sei behutsam mit deinem Urteil.
Versuche, zuerst zu verstehen,
und folge vor allem der Liebe.
Öffne die Augen, die Ohren, das Herz,
für die Menschen,
sie sind die Schwestern und Brüder.
Lass dich berühren von ihrem Schicksal,
reiche die Hand, wo immer du helfen kannst.
Mögen deine Augen erfüllt sein von Güte
Und deine Worte seien hell und voll Trost.
Möge dir Freude geschenkt sein jeden Tag.
Du findest sie, wenn du lernst, zu staunen
und dankbar zu sein für das Kleine.
Behalte den Mut, wenn Stürme kommen,
und wenn es dunkel ist,
glaube an das Licht.
„Lasst die Kinder zu mir kommen“ – so lädt Jesus selber die Kinder zu sich ein. Und dann berichtet das Evangelium: „Und er nahm die Kinder in seine Arme und segnete sie.“
Kinder lagen Jesus ganz besonders am Herzen. Sein besonderer Segen gilt ihnen auch heute. So ist es eine alte Tradition, in der Weihnachtszeit Kinder zu segnen.
Alle kleinen und großen Kinder sind herzlich eingeladen zur Kindersegnung am Ende der Gottesdienste.
Vielfalt leben, Zukunft gestalten – Aktion Friedenslicht von Betlehem
Im Jahr 1986 entstand im oberösterreichischen Landesstudio des Österreichischen Rundfunks (ORF) die Idee, die mittlerweile eine Lichtspur durch ganz Europa gezogen hat: Ein Licht aus Bethlehem soll als Botschafter des Friedens durch die Länder reisen und die Geburt Jesu verkünden. Das Licht ist das weihnachtliche Symbol schlechthin. Mit dem Entzünden und Weitergeben des Friedenslichtes erinnern wir uns an die weihnachtliche Botschaft und an unseren Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen.
Das Friedenslicht ist kein magisches Zeichen, das den Frieden herbeizaubern kann. Es erinnert uns vielmehr an unsere Pflicht, uns für den Frieden einzusetzen.
Vor allem ist es ein Zeichen der Hoffnung. Es hat sich in wenigen Jahren von einer kleinen Flamme zu einem Lichtermeer ausgeweitet und leuchtet mit seiner Botschaft Millionen von Menschen. Dies ist nur möglich geworden durch moderne Technologien. Ein Flugzeug bringt das Licht schnell und sicher von Israel nach Österreich. Moderne, schnelle Fernzüge fahren es von dort in alle Orte. Massenmedien machen die Nachricht vom Licht in wenigen Tagen überall bekannt.
Die diesjährige Friedenslichtaktion steht unter dem Motto:
„Vielfalt leben, Zukunft gestalten.“
„Manchmal sehen wir nur, wie verschieden Menschen sind. Aber wenn wir […] gut genug hinschauen, dann sehen wir, wie ähnlich wir uns eigentlich sind!“ – Aladdin
Stell dir mal vor, es gibt eine Welt, in der alle bei neuen Begegnungen zuerst sehen, was die Menschen verbindet anstatt das, was sie voneinander unterscheidet, sondern die Dinge als Erstes auffallen, die alle Menschen gemeinsam haben, Ohren zum Beispiel.
In unserer Gesellschaft fällt der Blick schnell auf die Unterschiede. Meistens geht es darum schneller, größer, reicher, klüger oder einfach besser zu sein.
Ein menschlicher Urinstinkt sagt uns, dass alles Unbekannte potenziell gefährlich sein kann. Deswegen gehen wir zu allem Fremdem im Zweifelsfall lieber auf Abstand, anstatt ein zweites Mal hinzusehen und weitere Facetten zu betrachten.
Ohne die Bereitschaft, sich das Fremde, die Position und die Argumente der anderen zumindest anzusehen, ist es unmöglich einen Kompromiss auszuhandeln oder einen Konflikt zu lösen.
In einer Welt, die sich ständig verändert, ist es wichtiger denn je, Vielfalt zu schätzen und zu fördern. Jeder Mensch bringt einzigartige Perspektiven, Fähigkeiten und Erfahrungen mit, die unsere Gesellschaft bereichern und stärken.
Um eigene Grenzen zu überschreiten und neue Gedanken auszuprobieren, braucht es oft jemanden, der ein Gefühl von Sicherheit vermittelt, uns die Hand reicht und gemeinsam neue Schritte wagt. Wenn alle zusammen vorwärtsgehen, können wir eine Zukunft gestalten, in der jeder Mensch die Möglichkeit hat, seine Stärken und Fähigkeiten einzubringen. Eine Zukunft, geprägt von Toleranz, Respekt und gegenseitigem Verständnis. Wenn wir es schaffen, die Unterschiede der Menschen als Stärken zu nutzen, weil wir uns damit gegenseitig ergänzen, können wir eine gerechte Gesellschaft für alle aufbauen.
Lasst uns als Christinnen und Christen die Herausforderung der Gegenwart annehmen und uns gemeinsam auf den Weg machen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der jeder Mensch einen Platz findet. Wir verteilen das Friedenslicht als Zeichen für Vielfalt und Toleranz, denn nur in einer offenen und vielfältigen Gesellschaft ist Frieden möglich.
Jedes Jahr machen wir uns gemeinsam mit vielen Menschen verschiedener Nationen auf den Weg, um das Friedenslicht aus Betlehem zu uns nach Hause zu holen. Dabei überwindet es einen über 3.000 Kilometer langen Weg über viele Mauern und Grenzen. Es verbindet Menschen vieler Nationen und Religionen miteinander.
Wir ermutigen alle Menschen guten Willens, das Friedenslicht aus Betlehem als Zeichen des Friedens an zahlreichen Orten in ganz Deutschland an alle Menschen weiterzureichen.
Auch in diesem Jahr schließen wir uns in unserer Seelsorgeeinheit wieder der Aktion Friedenslicht an. Das Licht brennt in unseren drei Pfarrkirchen. Daneben sind kleinere Kerzen bereitgestellt, mit denen Sie sich das Friedenslicht mit nach Hause, oder zu Verwandten, Freunden, Nachbarn … mitnehmen können. Gerne können Sie auch eine eigene Kerze mitbringen.
Möge sich der Friede Gottes mit seinem Licht auch in unseren Gemeinden, in den Häusern und Herzen ausbreiten.
Seit über 60 Jahren gibt es zwischen Weihnachten und dem 6. Januar vor allem in Deutschland und Österreich die Tradition, dass Kinder und Jugendliche und teilweise auch Erwachsene sich auf den Weg machen, um die Frohe Botschaft von Weihnachten zu den Menschen in die Häuser und Wohnungen zu bringen, um ihnen den Segen Gottes zuzusprechen und um Spenden für Kinder in Not zu sammeln.
Diese wertvolle Tradition möchten wir in diesem Jahr, bzw. zu Beginn des neuen Jahres, wieder pflegen. Die Mädchen und Jungen in den Krisen- und Notgebieten der Welt brauchen die Unterstützung der Sternsinger.
Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte
Im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2025 stehen die Rechte von Kindern
Im Jahr 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention. Die verpflichtenden Grundrechte gelten für alle Kinder weltweit. Alle Unterzeichnerstaaten sind dazu verpflichtet, diese Grundrechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung zu achten, zu schützen und einzuhalten. In den vergangenen 35 Jahren hat sich weltweit schon viel getan: Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren ist um etwa die Hälfte zurückgegangen, ebenso der Anteil unterernährter Kinder. Mehr Kinder als je zuvor gehen in die Schule. Die Kinderarbeit verringerte sich um etwa ein Drittel. Dennoch ist die Not von Millionen Kindern weiterhin groß: 250 Millionen Kinder, vor allem Mädchen, gehen nicht zur Schule.
160 Millionen Kinder müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen. Jedes vierte Kind weltweit ist unterernährt. Mehr als 43 Millionen Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht. Die Rechte von Kindern müssen also weiterhin gestärkt und ihre Umsetzung muss weiter vorangetrieben werden. Denn „jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu leben und sich voll zu entwickeln, und kein Land kann dieses Grundrecht verweigern“ (Papst Franziskus in der Enzyklika „Fratelli tutti“). So stehen das Wohl und die Würde jedes Kindes als Ebenbild Gottes auch im Mittelpunkt der Bildungs- und Projektarbeit der Aktion Dreikönigssingen.
Weltweit setzen sich die Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass besonders benachteiligte Kinder sich gut entwickeln, ihre Bedürfnisse ausdrücken und ihre Rechte umsetzen können. So kümmert sich die Gemeinschaft Sankt Paul der Apostel in der von Wetterextremen geprägten Region Turkana im Norden Kenias um die Gesundheitsversorgung von Kindern und schwangeren Frauen, organisiert Projekte zur Ernährungssicherheit und betreibt Vor- und Grundschulen.
Diese Arbeit trägt entscheidend dazu bei, die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung zu gewährleisten.
In Kolumbien, einem von Konflikten gezeichneten Land, unterstützt der Sternsinger-Projektpartner Benposta Kinder und Jugendliche, die Gewalt oder Vernachlässigung erleben mussten. Neben Schutz, Therapie, Bildung und Friedenserziehung legt die sogenannte Kinderrepublik Benposta großen Wert auf Partizipation: Die jungen Menschen gestalten ihren Alltag weitgehend mit und wählen sogar alle zwei Jahre einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Benposta stärkt somit u.a. die Kinderrechte auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung.
Die Aktion Dreikönigsaktion 2025 vermittelt den Sternsingerinnen und Sternsingern, wie wichtig die Kinderrechte sind. Sie zeigt auf, dass alle Menschen geliebte Kinder Gottes sind und ein Recht auf ein Leben in Würde haben. Die Aktion ermutigt die Kinder und Jugendlichen, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für die Achtung, den Schutz und Umsetzung ihrer Rechte einzusetzen. Gleichzeitig erfahren Sternsingerinnen und Sternsinger, wie sie mit ihrem Engagement dazu beitragen, Kinderrechte weltweit ganz konkret zu stärken.
Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen in Hilfsprojekte für Kinder in rund hundert Ländern weltweit.
Ausführliche Informationen zur Aktion Dreikönigssingen finden Sie auch auf der Internetseite: www.sternsinger.de
Bitte unterstützen Sie unsere Sternsingeraktion auch in diesem Jahr wieder. Wir bedanken jetzt schon an dieser Stelle für Ihr freundliches Willkommen der Sternsinger und für Ihre großzügige Spende.
Wir möchten uns an dieser Stelle aber auch ganz herzlich bei allen bedanken, die als Verantwortliche und Organisatoren diese einzigartige Aktion in unserer Seelsorgeeinheit unterstützen und ermöglichen.
Für die Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit Lemberg
Pfr. Ewald Ginter
Aufkleber mit dem Segensspruch 20*M+C+B*25 zum Anbringen an die Haus- oder Wohnungstür liegen ab Jahresbeginn in der Kirche aus und können in der benötigten Stückzahl mitgenommen oder abgeholt werden.
Ihre Sternsingerspende können Sie gerne zum Gottesdienst am 6. Januar mitbringen oder einfach in einem Umschlag in den Briefkasten des Pfarramtes werfen oder unter dem Stichwort „Sternsinger“ an eine der folgenden Kontoverbindungen überweisen:
Kath. Kirchenpflege Deilingen:
IBAN: DE09 6435 0070 0000 6057 28
BIC: SOLADES1TUT
Kath. Kirchenpflege Gosheim:
IBAN: DE19 6435 0070 0000 6057 42
BIC: SOLADES1TUT
Kath. Kirchenpflege Wehingen:
IBAN: DE50 6435 0070 0000 6057 66
BIC: SOLADES1TUT
Sollten Sie in irgendeiner Art Hilfe, seelischen Beistand oder Rat benötigen, bitte melden Sie sich auf dem Pfarramt. Wir sind gerne für Sie da.
KGR-Wahlen
Komm mach mit!
Wahl der Kirchengemeinderäte und Pastoralräte
am 30. März 2025
Am 30. März 2025 wählt unsere Diözese Rottenburg-Stuttgart in ihren 1123 Gemeinden neue Kirchengemeinderäte bzw. Pastoralräte.
Seit wann gibt es Räte in den Gemeinden?
Die Kirchengemeindeordnung (KGO), in der alle Regelungen zum Kirchengemeinderat formuliert sind, gibt es seit mittlerweile 56 Jahren. Da alle fünf Jahre gewählt wird, ist es die 12. Wahl für 1023 Kirchengemeinden. Die 100 Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprache wurden erst ab 2001 gegründet, sie wählen zum fünften Mal einen Pastoralrat.
Sind Kirchengemeinderäte mit einem Gemeinderat vergleichbar?
Das sind sie. Die Kirchengemeindeordnung ist an die baden-württembergische Gemeindeordnung angelehnt. Entsprechend hat der Kirchengemeinderat drei Aufgaben: er ist Pastoralrat, er ist Katholikenrat und er ist Kirchensteuerrat. Als Pastoralrat prägt er das Leben der Kirchengemeinde, als Katholikenrat vertritt er alle Mitglieder und als Kirchensteuerrat entscheidet er über den Haushalt.
Wie nimmt der Kirchengemeinderat diese Aufgaben wahr, gibt es Beispiele?
Gemäß der Kirchengemeindeordnung ist der Kirchengemeinderat das Leitungsgremium der Kirchengemeinde. Alle wichtigen Belange einer Gemeinde müssen dort beraten und beschlossen werden. Zum Beispiel kann der Pfarrer nicht ohne den Rat die Gottesdienstzeiten festlegen, das muss im Kirchengemeinderat beraten und entschieden werden. Auch ein Firmkonzept kann nicht einfach geändert werden, weil die Pastoralreferentin wechselt. Alle wesentlichen Dinge sind im Rat zu klären. Das hauptamtliche Personal bereitet durch Vorlagen die Entscheidungen vor und berät den Rat fachlich – so wie in den kommunalen Gemeinderat.
Wie geschieht die Vertretung?
Zum einen haben die gewählten Vorsitzenden repräsentative Funktionen. Sie vertreten die Gemeinde bei Veranstaltungen, zum Beispiel in der Kommune. Zum anderen sind alle gewählten Rätinnen und Räte Ansprechpersonen für die Gemeindemitglieder und alle Menschen am Ort einer Gemeinde. Wer ein Anliegen hat, wer sich mit einer Idee einbringen möchte, wer etwas anregen oder sich beschweren will, kann sich an eine/n Kirchengemeinderat/rätin wenden und diese kann das Anliegen in den Rat einbringen oder auf andere Weise einer Bearbeitung zuführen. Engagiert sich die Kirchengemeinde im Klimaschutz, fragt zum Beispiel jemand. Die Kirchengemeinderätin kann daraufhin selbst Auskunft geben oder an eine kundige Person vermitteln; sie kann das Thema in die Sitzung einbringen und vorschlagen, dass im neuen Rat jemand gesucht wird, der sich dieses Themas annimmt.
Wer darf eigentlich wählen?
Alle Mitglieder der Kirchengemeinde ab 16 Jahren dürfen den Kirchengemeinderat wählen.
Ab welchem Alter kann man Kirchengemeinderat werden und welche Voraussetzungen müssen die Kandidaten mitbringen?
Um Kirchengemeinderat oder Pastoralrat zu werden, muss man volljähriges Mitglied der Kirchengemeinde bzw. Gemeinde sein. Bis zu 2/5 der Gremiumsmitglieder dürfen sogar in einer anderen Kirchengemeinde wohnen. Bei den Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprache können die gewählt werden, die die entsprechende Staatsbürgerschaft haben.
Wie bei der Kommunalwahl auch, sind Verwandtschaftsverhältnisse kein Hinderungsgrund. Die wichtigsten Voraussetzungen sind Interesse am christlichen Glauben und an den Menschen vor Ort, die ihn teilen, dann Lust, die Gemeinde mitzugestalten und Bereitschaft, fünf Jahre lang für ein Amt Verantwortung zu übernehmen.
Liebe Gemeindemitglieder,
alle sind gefragt, wenn es darum geht, wieder genügend Frauen und Männer zu finden, die bereit sind, Verantwortung in und für die Kirchengemeinde zu übernehmen – sei es, dass sie selber bereit sind zu kandidieren, oder aber mitzuhelfen, genügend Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Bitte überlegen Sie sich das ernsthaft.
Deshalb die eindringliche Bitte: Wenn Sie eine Idee haben, wenn Sie jemanden wissen, der bereit ist, diese Aufgabe zu übernehmen, oder aber wenn Sie selber kandidieren möchten, melden Sie sich bitte bei einem der Kirchengemeinderäte, im Pfarrbüro oder bei mir.
Wir benötigen noch dringend jeden Kandidaten – Frauen und Männer, die bereit sind, sich zu engagieren und freuen uns über jeden Vorschlag.
Ewald Ginter, Pfarrer