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Aus den Rathäusern

Weihnachtsgruß

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, Baden-Württemberg steht wie die gesamte Bundesrepublik vor tiefgreifenden Herausforderungen. Zwei Jahre Rezession,...
Weihnachtsfoto mit Tannen und Teelichter

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,


Baden-Württemberg steht wie die gesamte Bundesrepublik vor tiefgreifenden Herausforderungen. Zwei Jahre Rezession, steigende Sozialausgaben und wachsende Bürokratie haben das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit des Staates erschüttert. Das betrifft nicht nur Bund und Land, sondern auch uns - die kommunale Ebene.


Wir Städte und Gemeinden sollen das Rückgrat des Gemeinwesens darstellen. Wir sollen die Daseinsvorsorge sichern, die Grundlage für Bildung und Betreuung, für die Infrastruktur, die Sicherheit und die Gemeinschaft schaffen. Mit den Worten des Präsidenten des Städte- und Gemeindetages ausgedrückt, bedeutet dies: „Ohne starke Kommunen gibt es keinen funktionierenden Staat.“


Auch in Adelberg spüren wir, wie diese Basis ins Schwanken gerät. Sämtliche Freiwilligkeitsleistungen waren im Haushalt 2025 zu streichen. Und auch für die Pflichtaufgaben reicht das Geld kaum mehr aus. Dinge, die den Bürgern wichtig sind, werden eingeschränkt oder sogar abgeschafft. Dagegen steigen die Lebenshaltungskosten stetig an. Höhere Kosten für weniger Leistungen, ein Umstand, den ich persönlich ablehne.


Nur noch sehr wenige der Städte und Gemeinden sind in der Lage, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Dies muss zu denken geben.


Und ich will den Präsidenten des Städte- und Gemeindetags, Herrn Steffen Jäger nochmals zitieren:

„Die Ursachen für diese Lage ist strukturell. Der Staat lebt über seine Verhältnisse - nicht, weil die Kommunen zu viel wollen, sondern weil immer mehr Aufgaben und Standards beschlossen werden, ohne der Lösungsebene der Kommune die dafür notwendigen Mittel bereitzustellen. Das führt zu einer schleichenden Aushöhlung der kommunalen Selbstverwaltung, die Artikel 28 Abs. 2 des Grundgesetzes eigentlich garantieren soll.“

Aus diesen genannten Gründen liegt ein intensives Jahr hinter uns – ein Jahr, das uns als Gemeinde und als Gemeinschaft sehr gefordert hat. 2025 war geprägt von Veränderungen, Einsparungen und Entscheidungen, die nicht leichtgefallen sind. Wir alle haben gespürt, dass zahlreiche Wege schmaler geworden sind und manche Möglichkeiten kleiner.

Umso beeindruckender war es zu erleben, wie viel Zusammenhalt in dieser Zeit gezeigt wurde. Trotz fehlender Haushaltsmittel haben wir es beispielsweise geschafft, dass wie gewohnt Weihnachtsbäume am Dorfplatz und im Kloster aufgestellt wurden. Auch die Schule und der Kindergarten erfreuen sich an Weihnachtsbäumen. Durch Spenden, ehrenamtliche Unterstützung und einen großen Zusammenhalt konnte dies erreicht werden.

Der Seniorenausflug und der Seniorennachmittag zeigten, dass die Gemeinschaft auch in schwierigen Zeiten gepflegt wird. Die Vereinstätigkeiten in unserer Gemeinde und die von diesen organisierten Festlichkeiten machten auch in diesen Zeiten unser Adelberg lebens- und liebenswert!


Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen. Nicht nur für das Sichtbare, sondern genauso für all die vielen Dinge, die im Hintergrund stattfinden – still, selbstverständlich und oft unbeachtet, doch den größten Unterschied machen. Gerade in herausfordernden Jahren wird deutlich, was eine starke Gemeinschaft ausmacht: Menschen wie Sie, die mit Herz, Geduld und Verständnis dafür sorgen, dass die Gemeinschaft funktioniert und unsere Gemeinde lebendig bleibt.

Auch wenn wir nicht wissen, was das neue Jahr bringen wird, so wissen wir doch eines sicher: Unsere Gemeinschaft in Adelberg ist stark!

Frohe Weihnachten und ein gesegnetes, gesundes neues Jahr wünscht Ihnen

Ihre Bürgermeisterin Carmen Marquardt

Anhang
Dokument
Erscheinung
Schurwaldbote – Gemeindeverwaltungsverband Östlicher Schurwald
NUSSBAUM+
Ausgabe 51/2025
von Gemeinde Adelberg
17.12.2025
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