Obst- und Rebbauverein

Weingarten: Sommerschnittkurs mit Ehrungen

Der Obst- und Rebbauverein Weingarten hatte zum Sommerschnittkurs geladen. Dabei wurden auch Ruth und Dieter Rauch geehrt.
Mehrere Personen stehen auf gepflasterten Steinen, einer mit Zetteln in der Hand redet.
Henry Östreicher begrüßt die Teilnehmer.Foto: of

Henry Östreicher, langjähriger Vorsitzender des Obst- und Rebbauvereins Weingarten, konnte kürzlich eine große Zahl von Mitgliedern und am Thema interessierte Menschen aus der Region trotz leichten Regens zu Beginn zum traditionellen Sommerschnittkurs willkommen heißen. Mit dem weithin bekannten Obstbaumeister und „Baumschnittexperten“ Edwin Müller war erneut ein Kenner des Fachs in den schön gestalteten, blumigen Lehrgarten von Ruth und Dieter Rauch in den örtlichen Schmalensteinweg bestellt worden.

Östreicher hätte sich auch besonders über die Teilnahme von Axel Goerke aus Weingarten gefreut, der erstmals am Schnittkurs teilnehmen wollte, doch kurzfristig passen musste. „Axel Goerke ist der Sohn des früheren Schulamtsdirektors Klaus Goerke, mit dem ich früher rund 30 Jahre lang als Verbandschef von Pfinztal und 1. Vorsitzender des Obst- und Rebbauvereins Weingarten zusammenarbeitete“, führte Östreicher aus. Als Schriftführer war er Ende der 80er Jahre in das Gremium und Komitee zur „1000-Jahr-Feier“ der Gemeinde Weingarten berufen worden. „Ich erlebte mit Klaus Goerke, der zu dieser Zeit als Komitee-Vorsitzender fungierte, eine kreative Phase, die ich nicht missen möchte. Die 1000-Jahr-Feier im Jahre 1991 war ein voller Erfolg“, so Östreicher der die Idee, die ehemalige Weinkönigin im Ort im Rahmen eines Wettbewerbs wieder aufleben zu lassen, in die Tat umsetzte und dafür überall gelobt wurde.

„Könige des Lehrgartens“

Noch bevor der eigentliche Baumschnittkurs startete, durfte Henry Östreicher zwei besondere Ehrungen vornehmen. So wurden Ruth und Dieter Rauch als äußeres Zeichen der Wertschätzung für zehnjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Obst- und Rebbauverein Weingarten mit dem Prädikat und Markenzeichen „Könige des Lehrgartens“ gewürdigt. Östreicher in seiner Laudatio: „Der wunderschöne Lehrgarten des Ehepaares ist eine bewundernswerte Oase mit enormer Anziehungskraft bis über den Ort hinaus“. Über 300 Menschen hätten in den vergangenen Jahren das Naturparadies wertgeschätzt und ihm Hochachtung gezollt. Östreicher: „Es sind nicht nur alle Baumsorten vorhanden, sondern auch Sträucher und Hochbeete bereichern das Bild des Kräuter- und Gemüsegartens“.

Weiterhin wurde Gisela Posselt-Lehwald mit einer Schärpe und dem Titel „Apfelblütenkönigin“ geehrt. Diese sei, so Östreicher, mit Leib und Seele mit der Organisation des Obstbaus im Verein beschäftigt und begleitet lobenswert und beispielhaft alle Feste. Zusammen mit ihrem Mann Hans-Jürgen, ebenfalls Vereinsmitglied, will sie den Obst- und Weinbau in Weingarten fördern und unterstützen. Gisela Posselt-Lehwald ist die Tochter des früheren Gemeinderates Ewald Gablenz. Über 35 Jahre lang sei dieser mit Festkutsche und Pferdegespann bei den Ortsfesten im Einsatz gewesen. „In seiner Kutsche saßen neben der Weinkönigin und den Prinzessinnen auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Bürgermeister oder Abgeordnete von Land und Bund“.

Tricks, die man sonst nicht kennt

In der Folge stand Edwin Müller den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite, erklärte am Objekt, wie ein richtiger Baumschnitt oder eine fachgerechte Veredelung durchzuführen sei und erläuterte den wissbegierigen weiblichen und männlichen Hobby- und Obstbauern manche Fachbegriffe und Tricks, die man sonst nicht kennt. Dazu gab es ausführliche Schnitt- und Pflegehinweise zu Apfel-, Birnen-, Aprikosen-, Kirschen-, Pfirsich- oder Mandelbäumen.

Zum Thema „Gesunde Ernährung“ hatte Henry Östreicher noch Tipps für den Teilnehmerkreis parat und informierte: „Wildkräuter und Gartenkräuter bilden die besten Sommerdrinks und sind sehr empfehlenswert“. Frische Triebe von Brombeerhecken, Pfefferminz, Hagebutten, Fenchel oder Löwenzahn und Brennesel solle man in einen Topf mit Trinkwasser geben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen. „Sobald sich der Sud verfärbt, ist der Trink fertig, kann warm oder kalt genossen werden und als gesundheitsfördernde Maßnahmen Wunder wirken“, hieß es. Im Anschluss lud der Vereinsvorsitzende alle Teilnehmer zu einem gemütlichen Beisammensein mit Brezel, Brötchen, Kaltgetränken und Obst in die gemütliche Laube beim Lehrgarten ein, wo man noch bis weit in die Abendstunden hinein zusammensaß und fachsimpelte. Henry Östreicher freute sich über den großen Zuspruch und bedankte sich besonders bei den rührigen Gastgebern Ruth und Dieter Rauch, die dem Verein immer wieder Haus, Hof und Garten zur Verfügung stellen. (hjo)

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exklusiv online
von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
06.08.2025
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