Die Gemeinde Weingarten hat mehrere Naturdenkmale, darunter den Bockshäldenhohlweg, die Ungeheuerklamm, das Feuchtbiotop Schlossbergsee, die Steppenheide am Bittberg, den Husarenberg, die Steinbrüche Mauertal und Sohl – und das Weingartener Moor, das im Teil 3 der Schutzgebiete in der Weinbaugemeinde näher beleuchtet wird.
Man unterscheidet zwischen flächenhaften Naturdenkmalen und zwei weiteren Einzelgebilden wie der Birnbaum Häcker oder die beiden Linden mit dem Sallenbuschbrunnen. Diese Schutzgebiete umfassen geologische Formationen und wichtige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten.
Das rund 256 Hektar (149 Hektar liegen auf Karlsruher Gemarkung) große Naturschutzgebiet und Nassbiotop „Weingartener Moor“ liegt zwischen Weingarten und Grötzingen, unweit der B3 und Bahnlinie, ist das größte heute noch existierende Niedermoor in der östlichen Randsenke des Oberrhein-Tieflandes und befindet sich in der Kinzig-Murg-Rinne. Wesentlicher Schutzzweck des bereits 1940 als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Areals ist die Erhaltung von Resten eines Niedermoors mit größeren Seggen- und Schilfbeständen mit dem umliegenden Bruchwald sowie der nordöstlichen Hälfte des Grötzinger Baggersees mit seinen naturnahen Uferbereichen als Lebensraum gefährdeter Amphibien, Insekten- oder Vogelarten. Auch Fledermäuse, Springfrosch, Zwergtaucher, Erdkröte oder Tafelente finden hier ihren Platz, ebenso Seerose oder die Wasserfeder.
Ein Rundweg und Lehrpfad auf Holzplanken führt durch den „Dschungel“ und zu einer Aussichtsplattform am See, wobei man meist ganz alleine unterwegs ist und die Ruhe inmitten der Natur mit seinem Artenreichtaum genießen kann.
Nachdem die Flüsse Kinzig und Murg vor rund 7.000 Jahren in den Rhein durchgebrochen waren, versumpfte das frühere Flussbett und es bildeten sich Moorgebiete, darunter auch das beschriebene. Das Weingartener Moor hat als Besonderheit einen sehr hohen Grundwasserspiegel. Durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet im Jahre 1940 (der umliegende Bruchwald mit großem Erlenbestand) sowie ein Teil des Grötzinger Baggersees wurde 1984 Schutzgebiet) wurde der weitere Torfabbau verhindert. Fakt ist: Das Weingartener Moor mit seiner großen Wasserfläche ist ein wertvolles Element in unserer regionalen Kulturlandschaft. (hjo)