NUSSBAUM+
Feuerwehr

Weiterbildung der FFW Bad Teinach-Zavelstein zum „Helfer vor Ort“ 09.10.2025 Günther Wallburg

Neun Kameraden der FFW Bad Teinach-Zavelstein werden zum Helfer vor Ort ausgezeichnet. Ein Zehnter folgt in Kürze. 22 Kameraden der Freiwilligen...
Der 10.  Absolvent ist Pascal Wohlgemuth ( hier nicht auf dem Bild ).Mit auf dem Bild sind vom ASB Ausbilder Christoph Peuckert, vom DRK Simon Böttinger und Joshua Meisenbacher sowie Bürgermeister Markus Wendel.

Neun Kameraden der FFW Bad Teinach-Zavelstein werden zum Helfer vor Ort ausgezeichnet. Ein Zehnter folgt in Kürze.

22 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Teinach-Zavelstein hatten sich vergangenes Jahr unabhängig von ihren eigentlichen Feuerwehraufgaben zum Sanitäter im Rettungsdienst ausbilden lassen. Ein Novum im ganzen Landkreis. Damit nahmen sie am Programm „herzsicherer Landkreis / Region der Lebensretter“, kurz RdL, teil. Zehn ließen sich nunmehr zusätzlich auch noch zum „Helfer vor Ort“ (HvO) weiterbilden.

Beide Systeme werden durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Calw zu den jeweiligen Einsätzen über eine App-basierte Anwendung alarmiert. Neun der zehn Kameraden erhielten Donnerstagabend im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Feuerwehrgebäude in Zavelstein offiziell ihre Urkunden, Ausrüstungen sowie Verordnungen des Innenministeriums über die Mitwirkung von Helfer-vor-Ort-Systemen in Ergänzung zur Notfallrettung (Ersthelferverordnung) als auch Richtlinien der FFW Bad Teinach-Zavelstein über die Mitwirkung am Programm HvO überreicht.

Der kleinen Feierstunde wohnten Bürgermeister Markus Wendel, die beiden Ausbilder vom ASB und DRK Christoph Peuckert und Simon Böttinger sowie Kommandant Werner Kalmbach bei.

Dem zehnten Teilnehmer fehlt noch das rettungsdienstliche Praktikum auf einem RTW. Danach erhält auch er seine Bewilligung.

Herzsicherer Landkreis / Region der Lebensretter (RdL). Worum geht es?

Der Herz-Kreislaufstillstand stellt mit mehr als 50.000 Fällen pro Jahr die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Der Notfall: Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und fehlender Puls treten plötzlich auf und führen zum Tod, obwohl oft Personen, die helfen könnten, in der Nähe sind. Der Rettungsdienst braucht im Schnitt ca. 8-15 Minuten, bis er beim Patienten ist. Die App-basierte georeferenzierte Alarmierung von registrierten Ersthelfern hat das Ziel, in den ersten Minuten eines Herz-Kreislaufstillstandes durch professionelle Ersthelfer/Retter mit Reanimationsmaßnahmen zu beginnen, um den Betroffenen die größtmögliche Überlebenschance zu bieten.

Helfer vor Ort (HvO)

HvO sind gut ausgebildete, professionelle ehrenamtliche Ersthelfer aus der Nachbarschaft: die Helfer vor Ort oder auch First Responder genannt. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Damit übernehmen die Helfer vor Ort, die ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette.

Helfer vor Ort kommen immer dann zum Einsatz, wenn die ehrenamtlichen Helfer den Ort eines Notfalls schneller erreichen können als der Rettungsdienst oder aber, wenn das nächste Rettungsfahrzeug noch im Einsatz ist. Die Ehrenamtlichen übernehmen die Versorgung des Patienten, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch und betreuen die Patienten. Dabei steht jedem Helfer vor Ort eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung, die unter anderem ein Blutdruck- sowie Blutzuckermessgerät, Verbandmaterial und Güdeltuben zur Beatmung enthält.

Die ehrenamtlichen Lebensretter legen einen Erste-Hilfe-Kurs mit 8 Doppelstunden sowie eine Sanitätsausbildung mit 64 Stunden ab, wie Kalmbach berichtete. Darüber hinaus erhalten sie eine Schulung in der Herz-Lungen-Wiederbelebung und eine Einweisung in die Frühdefibrillation. Während ihrer Ausbildung sammeln die Helfer vor Ort praktische Erfahrungen im Rettungswagen, auch danach bilden sie sich stets fort. Die Helfer vor Ort sind Mitglieder der Bereitschaften, wie hier der FFW Bad Teinach-Zavelstein und werden von diesen gestellt.

Simon Böttinger erläuterte am Abend nochmals das System. Bei einem Notruf über die 112 wird bei Vorliegen einer entsprechenden Situation das System HvO aktiviert. Parallel zum Rettungsdienst erhalten registrierte, professionelle Ersthelfer über eine App einen Voralarm. Für den Einsatz werden dann vier HvO ausgewählt, die am schnellsten und noch vor dem Rettungsdienst eintreffen können. Mit Bestätigung der Übernahme teilt die App dem Ersthelfer eine Aufgabe zu, wie zum Beispiel die direkte Anfahrt zum Notfallort oder das Holen eines AED am nächstgelegenen verfügbaren AED-Standort, welcher in der App in Form einer Defi-Map integriert ist oder ggf. auch das Einweisen des Rettungsdienstes.

Notfallrucksack

Jeder Helfer vor Ort erhielt am Abend seinen persönlichen Notfallrucksack, den die Stadt Bad Teinach-Zavelstein finanzierte. Die Rucksäcke sowie deren Inhalt sind Eigentum der Stadt. Laut Bürgermeister kostet das Stück aktuell 420 Euro. Jeder HvO ist selbst für die Funktionstüchtigkeit seiner Ausrüstung verantwortlich.

Ein hohes Maß an Respekt und Anerkennung zollte Bürgermeister Markus Wendel den zehn Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus den drei Feuerwehrabteilungen Rötenbach, Bad Teinach und Sommenhardt/Zavelstein. Über zwei Monate hinweg haben sie in ihrer Freizeit zuerst zwei Lehrgangsinhalte zum Sanitätshelfer (SHL) und zum Sanitätsdienst (SDL) durch die Landesschule des Arbeiter-Samariter-Bundes Baden-Württemberg (ASB) vermittelt bekommen. Vorgeschaltet waren noch weitere Stunden Basisausbildung über wichtige Erste-Hilfe-Massnahmen. Und jetzt kamen noch die umfangreichen Ausbildungsinhalte zum HvO hinzu. Den Idealismus und die hohe Einsatzbereitschaft seiner Kameraden lobte im Besonderen und mit Stolz auch Feuerwehrkommandant Werner Kalmbach.

Folgende Feuerwehrkameraden haben die Berechtigung zum Helfer vor Ort erhalten:

1. Steffen Schönthaler

2. Tatjana Wagner

3. Nico Kalmbach

4. Kevin Grossmann

5. Mandy Klein

6. Julian Grossmann

7. Alexander Keck

8. Markus Ertel

9. Werner Kalmbach

Der 10. Absolvent ist Pascal Wohlgemuth (hier nicht auf dem Bild).

Mit auf dem Bild sind vom ASB Ausbilder Christoph Peuckert, vom DRK Simon Böttinger und Joshua Meisenbacher sowie Bürgermeister Markus Wendel.

Anhang
Dokument
Erscheinung
Bad Teinach-Zavelstein Aktuell
NUSSBAUM+
Ausgabe 42/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Bad Teinach-Zavelstein
Kategorien
Blaulicht
Feuerwehr
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto