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Weltflüchtlingstag – und der Klimawandel im Globalen Süden

Jedes Jahr findet am 20. Juni der Weltflüchtlingstag statt, ausgerufen von der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR. Ein Anlass, über Fluchtursachen...

Jedes Jahr findet am 20. Juni der Weltflüchtlingstag statt, ausgerufen von der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR. Ein Anlass, über Fluchtursachen nachzudenken. Das sind außer Kriege und Gewalt auch immer öfter die Folgen des Klimawandels. Sehr deutlich sind die Klima-Änderungen zum Beispiel in Nicaragua zu spüren. Immer wieder bleiben die Niederschläge aus, auch in den für den Anbau von Nahrungsmitteln so wichtigen Monaten der Regenzeit von Mai bis November, was zu Ernteverlusten führt. Doch auchStarkregen und Wirbelstürmenehmen an Häufigkeit und Intensität zu. Zu viel oder zu wenig Regen sind Faktoren, die sich schnell und direkt auf die Ernährungssicherheit der Menschen auswirken.

Dies ist besonders dramatisch, da die Länder des Globalen Südens und ihre Bewohnerinnen und Bewohner wenig zu den Ursachen des Klimawandels beigetragen haben, aber durch dessen Auswirkungen extrem gefährdet sind. Die Klimakrise ist ungerecht. Fairtrade setzt genau hier an und zeigt, dass Handelsgerechtigkeit und Klimagerechtigkeit zusammen gehen können, indem die Folgen des Klimawandels als gemeinsame Verantwortung begriffen werden:

  • So muss zum einen die Menge der Treibhausgasemissionen im gesamten Produktionsprozess für Fairtrade-Produkte reduziert werden
  • und zum anderen müssen die Produzenten und Produzentinnen bei der Anpassung an die Auswirkungen von Klimaveränderungen unterstützt werden.

Konkret hilft der Faire Handel zum Beispiel

  • durch stärkere Klima- und Umweltkriterien in der landwirtschaftlichen Praxis. So fördert Fairtrade gezielt den Bio-Anbau, auch weil dieser einer der klimafreundlichsten Anbaumethoden ist und deswegen gleichzeitig zum globalen Kampf gegen den Klimawandel beiträgt. Diese Förderung des Bio-Anbaus unter Fairtrade führt dazu, dass mittlerweile etwa 70 % aller Fairtrade-Produkte auf dem deutschen Markt gleichzeitig auch biozertifiziert sind. Bei uns im Weltladen ist das bei ca. 90 % der Fall.
  • durch Unterstützung der Bauern und Bäuerinnen vor Ort, zum Beispiel in Form von Direkthilfe beim Wiederaufbau nach Extremwetterereignissen, wie Zyklonen, Stürmen oder Starkregen.
  • mittels Kooperation mit Organisationen vor Ort in Projekten, um neue Strategien und Methoden zu Anpassung an den Klimawandel und zu mehr Umweltschutz zu verbreiten. Solche Klimaprojekte unterstützen die Kleinbauern oder Plantagenarbeiter beispielsweise dabei, die Qualität der Produkte zu sichern oder zu verbessern.
  • Schließlich ist eine mittelfristige Entwicklung von klimafreundlichen oder klimaneutralen Lieferketten & Produkten das Ziel.

Vor 47 Jahren, als der Weltladen in Meßstetten gegründet wurde, war der Klimawandel kein Thema, damals ging es um Handelsgerechtigkeit. Heute geht es um beides: um Handelsgerechtigkeit und Klimagerechtigkeit. Und die Tatsache, dass beides in Zusammenhang mit weltweiten Fluchtbewegungen zu sehen ist.

Erscheinung
Aktuell – Amtsblatt der Stadt Meßstetten
NUSSBAUM+
Ausgabe 25/2025
von Weltladen Meßstetten
19.06.2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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