Wenn der Blauregen streikt
Liebe Gartenfreunde,
er ist die große Diva unter den Kletterpflanzen: Blauregen (Wisteria) begeistert mit üppigen, duftenden Blütentrauben – wenn er denn blüht. Doch manchmal lässt er uns warten oder verweigert die Blüte ganz. Woran liegt’s?
Geduld ist gefragt Blauregen lässt sich Zeit. Nach der Pflanzung kann es fünf bis zehn Jahre dauern, bis er zum ersten Mal blüht – je nach Sorte und Vermehrungsmethode. Veredelte Pflanzen sind in der Regel schneller blühfähig als aus Samen gezogene Exemplare, die oft erst spät oder gar nicht zur Blüte kommen.
Schnitt als Schlüssel zum Erfolg Ohne regelmäßigen Rückschnitt bleibt der Blauregen oft blühfaul. Er setzt seine Energie lieber in lange Ranken, statt Blüten zu bilden. Ein gezielter Schnitt zweimal im Jahr bringt die Pflanze auf Kurs:
Standort und Nährstoffe Sonne, Sonne, Sonne! Mindestens sechs Stunden täglich sollten es sein, denn ein schattiger Standort ist oft der Hauptgrund für Blühverweigerung. Auch der Boden spielt eine Rolle: durchlässig, mäßig nährstoffreich und nicht zu feucht sollte er sein.
Ein häufiger Fehler ist zu viel Stickstoff – beispielsweise durch Rasen- oder Universaldünger. Er regt das Blattwachstum an, aber nicht die Blütenbildung. Besser eignet sich ein phosphorbetonter Dünger, der die Blütenknospen fördert.
Letzter Versuch: Die Wurzelbehandlung Manchmal hilft ein Trick aus der Gärtnerpraxis: Den Wurzelbereich mit einem Spaten an mehreren Stellen vorsichtig verletzen. Das setzt die Pflanze unter "Stress" und kann sie zur Blüte anregen, da sie sich vermehren möchte.
Fazit: Mit Schnitt und Geduld zum Blütenmeer Blauregen braucht Zeit, konsequente Pflege und den richtigen Schnitt. Doch wer ihm diese Aufmerksamkeit schenkt, wird irgendwann mit einem spektakulären Blütenregen belohnt. Und dann verzeiht man ihm seine anfängliche Sturheit.
Eure OGV-Gartenfreundin