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Wer bekommt wie viel Rente?

Wenn Arbeitnehmer auf ihre künftige Rente schauen, machen sich die meisten nichts vor: Die große Mehrheit hat längst verinnerlicht, dass die gesetzliche...
Rente für alle
Rente für alleFoto: VdK

Wenn Arbeitnehmer auf ihre künftige Rente schauen, machen sich die meisten nichts vor: Die große Mehrheit hat längst verinnerlicht, dass die gesetzliche Rente allein für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand nicht ausreichen wird. Schon die Schwelle von 2.000 Euro brutto im Monat können die meisten mit ihrer Rente nicht überspringen. Anders sieht es bei den Beamten im Ruhestand aus: Viele Staatsdiener kommen mit ihrer Pension locker über die Messlatte von 3.000 Euro, was mit den gesetzlichen Rentenbezügen nur einer winzigen Minderheit gelingt.

Wie hoch sind die Renten im Durchschnitt?

Immer wieder wird darauf verwiesen, wie niedrig Durchschnittsrenten sind. Doch die Durchschnittswerte sind wenig aussagefähig. Darin enthalten sind nämlich auch Versicherte, die nicht lange in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Diese „Mini-Renten“ ziehen den Durchschnittswert nach unten. Deshalb lohnt es sich, genauer in die Statistik zu blicken.

Bei besonders langjährig Versicherten, mit 45 Versicherungsjahren und ohne Abschlägen erhielten die Männer (West) durchschnittlich 1.773 Euro, Frauen (West) 1.341 Euro. Doch wer als langjährig Versicherte zum Beispiel mit 63 oder 64 vorzeitig in Rente geht, muss Abschläge in Kauf nehmen. Diese belaufen sich auf 0,3 Prozent pro Monat, den man früher als regulär vorgesehen in Rente geht. Das verringert die Auszahlungsbeträge lebenslang.

Gibt es eine Art Höchstrente?

Es gibt keine gesetzliche Obergrenze für die Altersrente, aber eine natürliche Grenze, weil die Arbeits- und Lebenszeit von Menschen und damit auch ihre Beitragszeit begrenzt ist. Was würde herauskommen, wenn ein Modellrentner 45 Jahre lang immer den Höchstbeitrag in die Rentenkasse bis zur Beitragsbemessungsgrenze (derzeit: 8.050 Euro im Monat) eingezahlt hätte? Dann würde dieser Modellrentner nach 45 Versicherungsjahren lt. DRV eine fiktive „Höchstrente“ von rund 3.444 Euro beziehen, abzüglich Kranken- und Pflegeversicherung und vor Steuern. Eine solche Erwerbsbiografie hat extremen Seltenheitswert. Noch vor ein paar Jahren war es praktisch unmöglich, eine Monatsrente von 3.000 Euro zu bekommen. Der Grund: Kaum jemandem dürfte es gelingen, 45 Jahre lang den Höchstbetrag einzuzahlen. Die einen schaffen zwar die 45 Jahre, aber ihr Verdienst liegt weit unter der Beitragsbemessungsgrenze. Die anderen mögen vielleicht bereits beim Start ins Berufsleben Topverdiener sein, erreichen jedoch die 45 Jahre bis zum Renteneintritt nicht.

Andere Zahlen der Rentenversicherung belegen allerdings, dass selbst die Grenze von 2.400 Euro nur wenige Ruheständler mit ihrer gesetzlichen Rente überschreiten. So kamen in den alten Bundesländern Ende 2023 nur knapp fünf Prozent der Männer eine solche Rente ausgezahlt. Bei Frauen waren es gerade einmal 0,4 Prozent.

Ihr Sozialverband VdK Philippsburg

Erscheinung
Stadtanzeiger Philippsburg
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Ausgabe 20/2025
von Sozialverband Vdk
16.05.2025
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